DIHK: Mütter sollten schneller wieder zurück in den Beruf


(C) martin, 2013, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

In Deutschland wollen Industrievertreter Mütter einen schnelleren Wiedereinstieg in die Arbeit ermöglichen. Man bezeichnet die Berufsrückkehrerinnen als einen wahren Schatz, der "gehoben werden sollte", gab der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des DIHK, Achim Dercks, der Springer-Publikation "Die Welt" zu verstehen. Ebenfalls kündigte er eine passende Initiative an, damit Mütter sich anstatt um ihre Kinder zu kümmern, schneller wieder auf Arbeit gehen können.

Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) wären mittlerweile rund 160.000 Frauen als sog. "Berufsrückkehrerinnen" gemeldet. Man gehe laut DIHK-Mann Dercks davon aus, dass mit Blick auf die Zahl jener Frauen, die nach der sog. "Familienpause" wieder auf Arbeit gehen könnten, "noch weit höher ist" als die offiziell gemeldete Zahl der deutschen Berufsrückkehrerinnen. Dies auch speziell aus dem Grund, weil sich wohl viele Frauen nicht bei der Arbeitsagentur anmelden würden. Interessierte Unternehmen könnten auf jene weiblichen Arbeitskräfte entsprechend schlecht zurückgreifen.

Seitens des IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) hatte man kürzlich ermittelt, dass in Deutschland für die Aufnahme einer Arbeit fast 300.000 Frauen in einer "stillen Reserve" schlummern würden - man stellte laut "Die Welt" heraus, dass diese "dem Arbeitsmarkt prinzipiell zur Verfügung stehen". Diese Frauen aus der stillen Reserve hätten zu rund 54 Prozent auch einen "beruflichen Abschluss" und könnten so besser für die erneute Arbeitsaufnahme genutzt werden.

Anders als bei den im Arbeitsmarkt wieder zu integrierenden Frauen der stillen Reserve, hätten jene Frauen der gemeldeten "Berufsrückkehrerinnen" in Deutschland sogar zu 66 Prozent einen beruflichen Abschluss. Die bei der Bundesagentur arbeitsfähig gemeldeten Frauen sind zu einem Drittel zwischen 25 und 34 Jahre alt. Rund 40 Prozent sind zwischen 35 und 44 Jahre alt. Im Westen würden Frauen (drei Viertel dieser) speziell einen Teilzeitjob anstreben und in Ostdeutschland suchten Frauen im Regelfall eine Vollzeitstelle.

Nach bisherigen Erkenntnissen würde der Wiedereinstieg von Frauen in das Arbeitsleben nicht immer wie geplant verlaufen, wobei man auch anführt, dass die "Familienphase" oft länger dauert, da während der unternommenen Elternzeit ein zweites Kind geboren wird - oder sich aus anderen Gründen die Auszeit vom Beruf über das übliche Maß hinaus verlängert. Doch so länger arbeitswillige Frauen vom Arbeitsmarkt fernbleiben, umso schwieriger gestalte sich oft auch die Rückkehr zur Arbeit.

Oft fehle es zudem am "Selbstvertrauen", weil während der familiär bedingten beruflichen Auszeit die Entwicklung im Beruf "weitergegangen" ist - viele seien deshalb nicht mehr auf "der Höhe der Zeit". Mit einem entwickelten Leitfaden sollen Frauen in Deutschland nun unterstützt werden, um Wege und gezielte Maßnahmen aufgezeigt zu bekommen, wieder zurück auf den Arbeitsmarkt zu kehren. Ein wichtiger Weg sei auch die Nutzung von passenden Qualifizierungsmaßnahmen.

Viele der gerade jungen Eltern in der Bundesrepublik hätten zudem das Problem, noch gar keinen Berufsabschluss erworben zu haben. Nach offiziellen Daten des Statistischen Bundesamtes hatten zuletzt etwa 290.000 Mütter, welche unter 25 Jahre alt sind, zu 40 Prozent keinen Abschluss und sie besuchten auch keine Schule. Auf der anderen Seite sah es bei den Vätern jener Familien ein wenig besser aus, hier hatten von rund 70.000 Personen dieser Altersgruppe 20 Prozent keine Ausbildung in der Tasche.

Durch den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Bundesagentur für Arbeit (BA) empfiehlt man nun auch verstärkt Teilzeitarbeit anzubieten - da zahlreiche Mütter und Väter meist nicht Vollzeit zur Verfügung stehen. Zudem sollte eine Weiterbildung oder auch eine unternommene Umschulung häufiger in Teilzeit ermöglicht werden, damit Müttern aus Deutschland so die Rückkehr bzw. die neu erlangte Teilnahme am Arbeitsmarkt erleichtert wird.

  
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