FR: Hollande raucht ab - unbeliebtester Präsident seit jeher


(C) jmayrault, 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Der französische sozialistische Präsident Francois Hollande (PS) und gleichzeitiger Kofürst von Andorra mit Vorfahren aus den habsburgischen Niederlanden, ist einer aktuellen Erhebung zufolge mittlerweile in Frankreich unbeliebter als das Ausfüllen einer Steuererklärung - kein eingesetzter Präsident war zuvor mehr mit einer solch hohen Unbeliebtheit befleckt. Das Journal du Dimanche schreibt, nun liege die Zustimmung laut Ifop für Hollande bei nur noch 20 Prozent.

Durch das Ifop-Institut misst man unter anderem seit 1958 die Popularität des französischen Staatschefs. Bevor nun Hollande auf 20 Prozent abgeraucht war, hatte in 1991 Francois Mitterrand den schlechtesten Wert mit 22 Prozent eingefahren. Hollande, der auch für die Auflösung nationalstaatlicher Verfassungen ist - um eine "EU Verfassung" zu etablieren, ist seit Mai vergangenen Jahres (2012) im Amt des 24. Staatspräsidenten der Französischen Republik "aktiv". Seither war seine Beliebtheit im französischen Volk stetig nach unten gegangen.

In der aktuellen Umfrage durch das Ifop-Institut hatte man gefragt, ob man zufrieden oder unzufrieden mit seiner Amtsführung ist. Im Vormonat Oktober 2013 lag die Zustimmung für Hollande schon sehr tief, bei 23 Prozent - damals aber noch über dem alten Rekord von 22 Prozent (1991 Francois Mitterrand). Der französische Vorgänger-Präsident Nicolas Sarkozy, mit aristokratischen Vorfahren aus Ungarn, hatte im April 2011 seinen tiefsten Wert mit 28 Prozent Zustimmung eingefahren.

Nachdem die Umfragewerte in den vergangenen Monaten bereits stetig weiter nach unten zeigten, äußerte Hollande, er sehe darin kein Problem - denn sein "Job" wäre es ja nicht, beliebt zu sein, sondern die "richtigen Entscheidungen zu treffen". Bei einer Pressekonferenz zum ersten Jahrestag seiner Amtsübernahme im Mai sagte Hollande, er möchte lieber am Ende seiner Amtszeit und anhand seiner Entscheidungen für Frankreich beurteilt werden. Bisher, seit seiner Amtsübernahme als Präsident der französischen Republik, hätte er "nicht danach gestrebt, populär zu sein".

Der Druck auf Hollande nahm in den vergangenen Monaten stetig weiter zu, unter anderem wegen miserabler Wirtschaftsdaten und steigender Arbeitslosenzahlen. Auch ein nebulöser Schwarzgeldkonten-Skandal um den zurückgetretenen Budgetminister Jerome Cahuzac setzten den Sozialisten Frankreichs zu - womit gleichzeitig eine Krise des Vertrauens in die französische Politik ausgelöst worden war. Dem Magazin Paris Match sagte er zur Begründung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Irritationen: "Wir leben in einer stetigen Krise von außergewöhnlicher Dauer und Größe". Eine solche Krise könne genutzt werden, um „Verbesserungen“ umzusetzen.

In der Vergangenheit hatten auch Proteste gegen die Regierung Frankreichs stetig weiter zugenommen, zuletzt hatte es Irritationen in der Bretagne gegeben, wo sich die Restwirtschaft gegen eine grüne Ökosteuer auflehnte - zudem blockierten unzählige LKWs aus Protest die Straßen des Landes. Neben Präsident Hollande hatten auch andere Individuen der französischen Regierung weiter bei den Popularitätswerten einbüßen müssen, wie unter anderem Premierminister Jean-Marc Ayrault.

  
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