(C) Borja Iza, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Informationen des Handelsblatts zufolge, hat die Deutsche Bank AG (Aktionär der Sareb) Kreditpakete im Wert von rund 233 Millionen Euro von der spanischen Bad Bank Sareb erworben. Es wurden schon in der Vergangenheit derartige Geschäfte mit der Bad Bank absolviert. Die Sareb selbst teilte mit, die zwei verkauften Pakete an die Deutsche Bank beinhalten auch 30 Kredite.
Die rund 233 Millionen Euro seien ein Nominalwert und viele Kredite sind durch Grundstücke abgesichert. Ein Teil dieser soll sich in den besten Gebieten von Madrid und Barcelona und ein anderer Teil in Valencia und Andalusien befinden. Nicht preisgeben wollte die spanische Bad Bank Sareb (Sociedad de Gestion de Activos procedentes de la Reestructuracion Bancaria) laut Handelsblatt, wie viel Geld die Deutsche Bank für die Kreditpakete zahlte.
Kürzlich erst hatte die Sareb mindestens sieben Pakete per Auktion auf dem Markt platziert - auch Beteiligungen an Feriensiedlungen und einem Einkaufszentrum. Im Dezember vergangenen Jahres (2012) berichtete "Spiegel", dass sich die Deutsche Bank an der damals neu gegründeten spanischen Bad Bank Sareb beteiligen wird, neben unter anderem der britischen Großbank Barclays und dem französischen Versicherer AXA.
Damals bis Mitte Dezember hatten Privatinstitute rund 524 Millionen Euro als Startkapital für die Bad Bank beigesteuert. Durch die spanische Regierung flossen durch einen eingerichteten Fonds zur Re-Kapitalisierung von Banken bis dahin weitere 431 Millionen Euro hinzu. Schon im Dezember hieß es, dass praktisch alle wichtigen Kreditinstitute und Versicherer, welche auch in Spanien aktiv sind, in der "Bad Bank" Sareb vertreten waren. Ihr (Sareb) sollte eine "zentrale Bedeutung" bei der Gesundung des spanischen Bankensektors zukommen.
Das Wall Street Journal berichtete kürzlich, dass Bank-Analysten bei Kontrollen von spanischen Bank-Bilanzen erhebliche Unstimmigkeiten festgestellt hätten. Es stellte sich demnach mittlerweile auch heraus, dass sich seit rund einem Jahr das Volumen der Umschuldungen bei sechs der größten spanischen Banken verdoppelt hat. Von Banken in die spanische "Bad Bank" verschobene faule Papiere werden früher oder später fällig - wobei wohl wieder die Steuerzahler die A-Karte ziehen werden.
Die Bad Bank Sareb, welche auch speziell zwangsvollstreckte Immobilien und notleidende Immobilienkredite hält, hatte für 2013, um Gelder einzusammeln, eigentlich im Visier gehabt, mindestens 7000 Immobilien/Grundstücke zu „verticken“. Bis Mitte 2013 war man jedoch nur rund 700 Immobilien/Grundstücke losgeworden. Eigentliches Ziel war sogar, in fünf Jahren 45.000 Häuser zu verkaufen.
Im Juli hatte die Sareb ein Paket (unter dem Titel "Bermudas") aus faulen Hypothekenschulden im Wert von 1,2 Milliarden Euro zusammengeschnürt. Damit wollte man ursprünglich schnell die negative Finanzlage der angeschlagenen Banken im Land angehen. An einem anderen Immobilienverkaufsvorstoß unter dem Titel "Projekt Bulle" hatten sich Medienberichten zufolge damals die US-Investmentfonds Centerbridge und Cerberus Capital Management beteiligt, neben noch Lone Star Funds und Apollo Global Management. Auch von Colony Capital LLC war im Mai die Rede.
Durch die äußerst schleppend verlaufenden Verkäufe von Grundstücken oder auch Immobilien wollte die Sareb mehr und mehr dazu übergehen, Vermögenswerte erst einmal passend zu bewerten und für einen späteren Verkauf zu bündeln. Im Vorfeld zum Projekt Bulle hatte die Sareb die KPMG LLP angeheuert, um mit deren Hilfe zahlreiche Wohnimmobilien im Süden und Osten von Spanien, in Andalusien und Valencia, zu vermarkten - darunter bspw. auch noch nicht fertiggestellte Gebäude.
Bis damals zum Mai 2013 konnte Sareb rund 200.000 Vermögenswerte, speziell Grundstücke und Wohnimmobilien, für rund 50 Milliarden Euro "einsammeln". Im Durchschnitt gesehen konnte man bisher, damaligem Stand (Mai) zufolge, Objekte mit einem Abschlag erwerben, der von durchschnittlich 46 Prozent bei Krediten und bis zu 80 Prozent bei Grundstücken reichte.
Weil die Investoren wie die Deutsche Bank AG oder auch Barclays Plc zugestimmt hatten, 55 Prozent des Sareb-Kapitals zu übernehmen, war es der Regierung von Spanien möglich, den eingerichteten Fonds aus den eigenen Büchern rauszuhalten. Der Sareb-Fonds sollte laut Schätzungen im zweiten Quartal 2013 in den kommenden fünf Jahren eine jährliche interne Rendite von 13 bis 14 Prozent für die Aktionäre (wie u.a. Deutsche Bank) erzielen. Danach, wenn der "Job" erledigt ist, soll die Einrichtung abgewickelt werden.
