(C) Simon Zirkunow, 2006, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Sie haben keine Depressionen, müssen nicht ständig Energy-Drinks und andere Aufputsch-Drogen konsumieren, können 24 Stunden und sieben Tage die Woche durcharbeiten, verlangen keine Gehaltserhöhung und sind allgemein kostengünstiger als die Arbeiterschaft aus Fleisch und Blut. Gemeint sind die Roboter, welche schon bald die Werkshallen für sich erobern könnten.
Mit Blick auf China ist dieser Trend schon seit einigen Jahren zu beobachten und in Zukunft will man so richtig loslegen. Kürzlich hatte nun auch die Ost-Küstenprovinz Zhejiang im kommunistischen China angekündigt, man wolle in den nächsten fünf Jahren Industrieroboter weiter fördern und plane mindestens (umgerechnet) 60 Milliarden Euro zu investieren. Laut offiziellen Darstellungen will man so "schwer verfügbare" und meist teurere menschliche Arbeitskräfte einsparen.
Mit dem aufgelegten Förderprogramm für Arbeiten die durch Roboter erledigt werden sollen, möchte man rund 5000 Unternehmen „helfen“, gab ein anonymer Informant aus der Investmentabteilung der Wirtschafts- und Informationskommission der ostchinesischen Küstenprovinz Zhejiang gegenüber China Daily zu verstehen. Nähere Details wollte er aber noch nicht nennen. Man wolle einen "effektiveren Weg" gehen und so auch den steigenden Arbeitskosten begegnen. Li Gang, der Präsident des Robotik-Sektors bei ABB China, gab zu verstehen, man wolle ja nur Menschen durch Roboter ersetzen, um diese von einem "gefährlichen und ungesunden Arbeitsumfeld" wegzubekommen.
Die Menschen sollten lieber "kreativere Arbeiten erledigen", was für die chinesische Industrie der einzig sinnvolle Weg sei, glaubt Li. Doch die "Blechkameraden" sollen dem Menschen nicht nur in der Industrie Konkurrenz machen. China Daily zufolge werden Roboter künftig in verschiedenen Branchen etabliert, angefangen von Telekommunikation bis hin zum Sektor Gesundheit.
Laut diversen Studien sollen, nicht nur in China, in den kommenden 20 Jahren bis zu 50 Prozent der aktuell noch arbeitenden Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren, da entsprechende Tätigkeiten nach und nach von immer „intelligenteren“ Maschinen übernommen werden. An der Kasse im Supermarkt bspw. wird die traditionelle Kassiererin bald durch hippe Touchscreen-Systeme oder welche mit biometrischen Erkennungssensoren ersetzt - gestresste Lagerarbeiter werden durch die "Blechkameraden" vom Arbeitsmarkt verdrängt. Es gibt zahlreiche Branchen, in denen bald vermehrt die Bits and Bytes, hoch-komplexe Algorithmen, verknüpft mit Robotersystemen, das Sagen haben und der Mensch dadurch immer überflüssiger werden wird.
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