Bis Ende 2013: JPMorgan streicht 15.000 Stellen


(C) Michael Daddino, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Der Agentur Bloomberg zufolge streicht die US-amerikanische Großbank JPMorgan Chase im laufenden Jahr 15.000 Stellen - demnach 4000 im Kundengeschäft und in der Sparte Immobilien 11.000. Man wolle der Bank zufolge den geplanten Stellenabbau schneller umsetzen, als noch im Februar geplant worden sei. Damals hieß es noch, in 2013 und im kommenden Jahr sollen bis zu 19.000 Stellen gestrichen werden, im Geschäft mit Immobilienkrediten 13.000 bis 15.000 Jobs und im Privatkundengeschäft 3000 bis 4000 Stellen bis Ende 2014.

Auch andere Großbanken hatten bereits oder werden Mitarbeiter entlassen, trotz zuletzt eingefahrenen Milliarden-Gewinnen. JPMorgan Chase hatte in 2012 den Gewinn um 12 Prozent auf 21,3 Milliarden Dollar gesteigert. Im Februar laufenden Jahres gab das Management noch bekannt, die Bank habe ein Gewinnpotenzial auf rund 27,5 Milliarden Dollar.

Im Zusammenhang mit dem Verkauf hochriskanter Hypothekenkredite muss JPMorgan Chase insgesamt 5,1 Milliarden Dollar für einen Vergleich bezahlen, womit man sich von einem Teil der Vorwürfe freikauft, wissentlich Ramschpapiere verkauft zu haben, teilte Ende Oktober die Aufsichtsbehörde FHFA mit. Zwischen den Jahren 2005-2007 wurden an die mittlerweile verstaatlichten Immobilien-Finanzierer Fannie Mae und Freddie Mac wissentlich überbewertete Hypothekenpapiere im Umfang von 33,8 Milliarden Dollar verkauft, hieß es.

Die "Financial Times" und das "Wall Street Journal" berichtete zuvor, JPMorgan wolle Investoren mit einer Milliardensumme abfinden, welche in der Subprime-Krise hohe Verluste mit riskanten Immobilienkrediten einfuhren. Von fast sechs Milliarden US-Dollar war die Rede. Laut Stand vom 22. Oktober hieß es durch das Wall Street Journal, eine entsprechende Einigung zwischen JPMorgan und den Vermögensverwaltern BlackRock und Goldman Sachs Management stehe "kurz bevor".

Mitte Oktober teilte die US-Finanzaufsicht CFTC mit, in der Affäre um den sog. Wal von London muss JPMorgan Chase weitere 100 Millionen Dollar als Strafe bezahlen. Insgesamt summierten sich die Zahlungen in der Sache mit dieser auf mehr als eine Milliarde US-Dollar für die US-Großbank. Zuvor hatte man der Zahlung einer Strafe von 920 Millionen Dollar an vier Regulierungsbehörden in den USA und in Großbritannien zugestimmt.

Im Juli gab es Irritationen, wonach JPMorgan Chase Energiepreise manipuliert haben soll, wie damals Bloomberg und Reuters berichteten. Es soll laut Behördenvorwürfen der Preis für Strom durch Auktionen künstlich in die Höhe getrieben worden sein. Man zitierte hier aus Dokumenten der US-amerikanischen Energiebehörde FERC. Damals hieß es, auf JPMorgan könnten Zahlungen bis zu 400 Millionen Euro in dieser Sache zukommen. Die Ermittlungen hatten sich dabei auf die Tochterfirma JPMorgan Ventures Energy Corporation ausgerichtet.

  
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