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Die US-amerikanische Rating-Agentur Standard and Poors hatte nun die Bonität des Euro-Kernlandes Frankreich erneut herabgestuft - die Bonität wird nur noch mit der Note "AA" anstatt "AA+" bewertet. Als Begründung nannte die Tochtergesellschaft von McGraw-Hill, Standard and Poors, dass es in Frankreich weiterhin eine zu hohe Arbeitslosigkeit gebe, welche demnach den Willen für signifikante Reformen schwächt.
Entsprechend forcierte Maßnahmen durch die Regierung Frankreichs reichten der US-Ratingagentur zufolge nicht aus, um so die Aussichten für das Wirtschaftswachstum auf mittelfristige Sicht zu verbessern. Der französische Präsident Francois Hollande machte zuletzt trotz Protesten im Land deutlich, man wolle weiterhin an dem gefahrenen Wirtschaftskurs festhalten. Rückblickend hatte die US-Ratingagentur Standard and Poors im Januar vergangenen Jahres Frankreich die Bestnote AAA genommen.
Der französische Finanzminister Pierre Moscovici der sozialistischen Partei übte Kritik an der US-Ratingagentur, da diese "ungenaue" Beurteilungen zur Bewertung der Bonität vollzogen hätte. Der Präsident Hollande zeigte sich eher unbeeindruckt von dieser Abwertung der Bonität durch die US-Ratingagentur S&P. Derzeit plagen Frankreich noch immer schwaches Wachstum, zahlreiche Firmenpleiten, steigende Arbeitslosigkeit und ein Anziehen der Verarmungsquote.
Dies hat wiederrum die Beliebtheitswerte für Hollandes Regierung in den Keller sinken lassen. Neben der angeführten US-Ratingagentur Standard and Poors (S&P) hatten auch Moody‘s und Fitch dem Land bereits die Bestnote genommen. Kritik übte Hollande an durch S&P vorgetragene negative Töne im Zusammenhang mit Reformen speziell im Segment Steuern. Der französische Präsident verdeutlichte laut der Nachrichtenagentur Reuters, die Regierung Frankreichs wolle zwar sparen, jedoch nicht ohne dabei den Sozialstaat zu gefährden.
Standard and Poors meinte, dass die bisher vollzogenen Reformen bspw. in den Bereichen Steuern und Arbeitsmarkt nicht ausreichen werden, um so Frankreichs Wachstumsaussichten auf mittlere Sicht substanziell zu verbessern. Die letzten Konjunkturdaten von Frankreichs Wirtschaft gaben ebenfalls eher wenig Anlass zur Freude, denn die Industrieunternehmen hatten im September einen unerwarteten Rückschlag hinnehmen müssen. Die Produktion fiel zum Vormonat weiter um 0,5 Prozent.
