(C) Pedro Ribeiro Simoes, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Das EU-eigene Statistikamt Eurostat, die Verwaltungseinheit der Europäischen Union (EU) zur Erstellung amtlicher europäischer Statistiken, teilte mit, dass nun selbst nach offiziellen Zahlen die Arbeitslosigkeit im Euroraum weiter auf einem Rekordhoch liegt. Anfang des Jahres ging man noch davon aus, die Trendwende sei in naher Zukunft zu sehen. Im September waren nun rund 19,5 Millionen Menschen in den 17-Eurostaaten ohne Arbeit, also rund 60.000 mehr als im Vormonat August.
Die Arbeitslosenrate betrug im September laufenden Jahres 12,2 Prozent und für August musste man sich auf ebenfalls auf 12,2 Prozent korrigieren, anstatt wie zuvor dargestellt 12,0 Prozent. Am höchsten ist die Arbeitslosigkeit weiterhin in den Euro-Krisenländern Griechenland (27,6 Prozent) oder auch Spanien (26,6 Prozent). Innerhalb des Euroraums betrug Eurostat zufolge die Arbeitslosigkeit der Unter-25-Jährigen 24,1 Prozent.
Enorm ist sie in den Krisenländern Griechenland und Spanien mit offiziell jeweils rund 57 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit von Kroatien lag im dritten Quartal laufenden Jahres schon bei 52,8 Prozent. In der gesamten EU sind mittlerweile 26,872 Millionen Männer und Frauen arbeitslos (mit jenen Personen, die in diversen Lehrgängen und anderen Beschäftigungsmaßnahmen geparkt sind, noch mehr). Im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2012 stieg die Zahl der Arbeitslosen in der EU um 978.000 und im Euroraum um 996.000 weiter an.
Am niedrigsten war die Quote der Arbeitslosigkeit noch in der Alpenrepublik Österreich mit 4,9 Prozent, in Deutschland mit offiziell 5,2 Prozent und in Luxemburg mit 5,9 Prozent. Der vergleichsweise höchste Anstieg über zwölf Monate betrachtet wurde in Zypern gemeldet, von 12,7 Prozent auf 17,1 Prozent - gefolgt vom sowieso schon am Boden liegenden Griechenland (von offiziell 25,0 Prozent auf 27,6 Prozent; zwischen Juli 2012 und Juli 2013). Lettland konnte einen recht hohen Rückgang verzeichnen, von 15,6 Prozent auf 11,3 Prozent zwischen dem zweiten Quartal 2012 und 2013 – dies auch in Estland, von 10,0 Prozent auf 8,3 Prozent zwischen August vergangenen Jahres und August 2013.
Eurostat-Bericht September 2013 (159/2013) als PDF
Unterdessen berichtete Handelsblatt mit Verweis auf aktuelle Zahlen aus Spanien, dass am Ende der dortigen Tourismus-Hochsaison die Arbeitslosigkeit wieder gestiegen war. Die Anzahl der neuen Personen die Arbeit suchten lag im Oktober höher, um rund 87.000 und stieg so auf nun offiz. 4,81 Millionen an, wie das Arbeitsministerium in Madrid mitteilte - es wurde jedoch keine Arbeitslosenquote genannt. Beobachter sahen Handelsblatt zufolge, dass nun die zuvor gehegten Hoffnungen, auf eine nachhaltige Erholung des kriselnden Arbeitsmarktes und der Wirtschaft, einen weiteren Dämpfer erhielten.
Die Euro-Zone selbst wird wohl deutlich länger unter der hohen Arbeitslosigkeit zu leiden haben, als zuvor angenommen wurde. In den vergangenen 24 Monaten gab es diverse Korrekturen, meist nach oben. Der eingesetzte EU-Währungskommissar Olli Rehn gab laut der Nachrichtenagentur Reuters zu verstehen, dass die Arbeitslosigkeit bis ins nächste Jahr hinein auf ihrem Rekordhoch verharren und erst 2015 leicht sinken könnte. Ob es bis dahin weitere Korrekturen gibt (ob nun positiver oder negativer Natur), kann spekuliert werden. Für den meisten Schwung sorge derzeit noch die Binnenkonjunktur, heißt es.
