Russland: Rechte, wie NSU-Radikale, wollen russischen Marsch absolvieren


(C) thisisbossi, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Russischen Medien zufolge, planen rechtsgeprägte Gesellschaftsstrukturen, wie der NSU, in Russland für den 04. November 2013 den sog. "Russischen Marsch" u.a. in der Hauptstadt Moskau (im Süden). In ganz Russland wären sogar in rund 100 Städten Kundgebungen geplant. Durch den Kremlin über drei Ecken angeleiert gibt es auch als gesellschaftlichen Druckablas-Gegenpol die sog. "Naschi", als Vorläuferstruktur war dies die Junge Garde des einigen Russlands. Laut deren Manifest sieht man sich psychologisch offiz. als "Antifaschisten". Gegner der Organisation bezeichnen diese in Anlehnung an die Hitler-Jugend des Dritten Reichs aber mit dem deutschen Wort Putin-Jugend (Bücher über das neue Russland).

Für Irritationen sorgten erst jüngst Übergriffe auf Ausländer in Moskau. Durch Sicherheitsbehörden wurden rund 1200 Personen auf einem hauptsächlich von Migranten betriebenen Großmarkt (Birjulowo) festgesetzt. Davor hatten russische Nationalisten den Markt gestürmt, fremdenfeindliche Parolen abgesondert und randaliert. Grund war Medienberichten zufolge, dass ein wohl kaukasischer Täter den 25-jährigen Jegor Schtscherbakow niederstach. Der Täter Orhan S. hatte als Obst- und Gemüseverkäufer auf dem Markt gearbeitet. Derartige Übergriffe, Proteste und damit verbunden zunehmende Ausländerfeindlichkeit gab es in den vergangenen Jahren vermehrt in Russland, speziell auch in Ballungsräumen wie u.a. Moskau.

Der britische Schauspieler und Journalist Ross Kemp hatte sich vor einigen Jahren in einer Dokumentation speziell den Neonazi-Strukturen in Moskau angenommen. Schon damals trainierten Personen der sog. "NSU" in Moskau in alten Ruinen und sahen in ausländischen Personen welche in Russland lebten "eine Gefahr". In der Dokumentation gibt eine Person zu verstehen, mit dem Training übe man für "große Ereignisse, in der Zukunft". Damit soll dann das "Mutterland verteidigt werden". Es sei klar, früher oder später muss man zu den Waffen greifen, um so zu beweisen, "dass wir echte Männer" sind.

Neben Straßenkindern und eher perspektivlosen Individuen nehmen an Kampftrainingsunterfangen auch welche aus gehobeneren Gesellschaftsschichten teil, wie in der Dokumentation zu sehen ist. Der dortig als „Outdoor“-Journalist auftretende Ross Kemp fragt eine russische Person, für was man speziell trainiere und gegen wen man denn nun kämpfen will, worauf diese zu verstehen gibt: "Wahrscheinlich Moslems/Islamisten die in unser Land kommen [...] aber es gibt viele Feinde". Ein Trainer für den Straßenkampf merkte in einem "Kampftruppentrainingsraum" an, man trainiere: "Für bedeutende Ereignisse, die in der Zukunft stattfinden werden [...] der Leiter der Kampftruppen, der das komplette Training koordiniert und bewacht, ist Sergej".

Die gefährlichsten Gangs der Welt: Neo-Nazis in Moskau

  
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