Russland soll über Kulturzentrum US-Bürger für Spionage anwerben


PKR: Moscow 2042

Die Washington Post berichtete kürzlich, dass im russischen Kulturzentrum (Russian Center for Science and Culture) von Washington (USA) möglicherweise US-Bürger für Spionagezwecke rekrutiert werden/wurden. Das FBI hätte Amerikaner vernommen, wobei Informationen zu diesen Unterfangen herausgekommen wären. In den vergangenen zwölf Jahren hätte ein "kulturelles" Austauschprogramm um die 130 US-Bürger bezahlt um nach Russland zu kommen.

Durch einen Sprecher der russischen Botschaft von Washington hatte man bestritten, dass dieses kulturelle Zentrum zur Rekrutierung von Spionen genutzt wird/wurde. Berichte dazu zeigten vielmehr, dass dies ein altes Denkschema sei, welches man aus den Zeiten des Kalten Krieges her kennen würde. Laut Washington Post seien US-amerikanischen Individuen, welche nach Russland mittels "kulturellem Austauschprogramm" gelangt waren, von russischer Seite her entstandene Aufwendungen für die Reise/Unterkunft, Essen oder auch Visa-Gebühren bezahlt worden.

Über 25 Personen wären in luxuriösen Hotels abgestiegen und hätten sich auch mit russischen Regierungsbeamten getroffen. Man hege den Verdacht, dass US-Personen möglichst früh angeworben werden sollten, um diese später dann "zu aktivieren", wenn jene bspw. in ihrem Arbeitsleben in der Industrie, als Beamte usw. arbeiten. In der Washington Post spricht man von einer "frühzeitigen Kultivierung". FBI-Beamte hätten unter anderem Studenten, Geschäftsleute, politische Helfer und gemeinnützige Arbeiter ins Visier genommen, die an solchen Programmen des "kulturellen Austauschs" teilnahmen.

Weiterhin merkte man an, dass Rossotrudnitschestwo auch in anderen Ländern der Welt, wie in Europa, Afrika, Lateinamerika und Asien Programme für kulturelle Unterfangen betreibt. Bei der Rossotrudnitschestwo handelt es sich um die Föderalagentur für Angelegenheiten der GUS ("Gemeinschaft Unabhängiger Staaten") mit Sitz in Moskau. Durch den Sprecher der russischen Botschafter, Jewgeni Chorischko, hieß es, die USA wollten nur die Tätigkeit des russischen Kulturzentrums entstellen und in den Schmutz ziehen. Man habe durch das russische Kulturzentrum in Washington nur "auf die Erweiterung der Kontakte zwischen russischen und amerikanischen Bürgern hingearbeitet", so der Pressesprecher.

Anhang:

Anfang Oktober laufenden Jahres gab es vor dem russischen Kulturzentrum in Washington noch nebulöse Demonstrationen. Hier forderte man eine Freilassung der in Russland inhaftierten Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace. Bei der künftig geplanten Ausbeutung von Rohstoffen in der Arktis ging Russland zuletzt scheinbar eher in die Offensive, man beharrt auf russische Ansprüche dort. Festgesetzte Greenpeace-Aktivisten müssen sich in Russland wegen Piraterie verantworten.

Spannungen gab es mit Russland und den USA auch in Belangen des ehemaligen CIA-/ Booz Allen Hamilton-/ NSA-Mitarbeiters Edward J. Snowden, der vom BRICS-Land China nach Russland geflohen war. Die US-Regierung forderte eine Auslieferung des "Feindes". Der ehemalige KGB-Offizier bzw. FSB-Chef und russischer Präsident Putin betonte, Snowden drohe keine Auslieferung, da es kein Auslieferungsabkommen zwischen den USA und Russland gebe.

In der Vergangenheit gab es diverse Festnahmen russischer Agenten oder für russische Strukturen spionierender Personen. Recht bekannt ist etwa der Fall um die sog. "Anna Chapman" und deren Agentenring geworden. Jene weibliche Person lebte seit den 1990er Jahren in den USA, man wollte "eine neue Generation von Agenten aufziehen". In anderen Ländern gab es ebenfalls "Irritationen", wie etwa in Österreich - wobei Wien schon immer eine Agenten-Drehscheibe war. In Kanada hatte bspw. ein militärischer Mitarbeiter der Marine für den russischen Geheimdienst GRU Infos aus dem Netzwerk "Stone Ghost" abgegrast, welches zuvor unter der Bezeichnung Intelink-C bekannt wurde. In Deutschland wurde ein Agentenpaar festgenommen und stand vor Gericht:

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Auch nach der Selbstauflösung der Sowjetunion ging die Spionage natürlich munter weiter. In Sachen Überwachung ist man in Russland mit SORM genauso fit wie im Westen, wenn nicht "fitter" (mehr). Im vergangenen Jahr berichtete "Die Welt", dass ein russischer Geheimdienst "das Web unterwandern" will (mehr). Derartige Unterfangen zielen, wie durch andere Länder ebenfalls praktiziert, natürlich auch speziell aufs Ausland ab. In einem russ. Gesetz heißt es bspw. zu derartigen Dingen: "[...] Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und des wissenschaftlich-technischen Fortschritts des Landes durch Beschaffung von wirtschaftlichen und wissenschaftlich-technischen Informationen durch die Organe der Auslandsaufklärung."

Recht umfangreiche Erfahrungen zur Spionage, Unterwanderung; Subversion hat man durch die damaligen weltweiten Aktionen des KGB natürlich parat und bis heute hin wurden diese weiter ausgebaut. Individuen behaupteten, dass die hauptsächliche Arbeit des KGB damals zu über 80-85 Prozent Unterwanderung war, gefolgt von Spionage mit 10-15 Prozent. Der ehemalige KGB-Agent Yuri Alexandrovich Bezmenov, alias David Schuman, gibt weitere Infos (aus seiner Sicht) in den folgenden Videos, wie das bereits damals abgelaufen war.

Büchertipps in diesem Zusammenhang:

Sun Tsu: Die Kunst des Krieges

Anatomie der russischen Elite

Das Schwarzbuch des KGB 2

Gazprom: Das unheimliche Imperium

Buch DDR: Die Stasi Geheimnisse

Im November 2012 gab es Medienberichte, wonach der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu die Etablierung neuer Spezialkommandos in Russland ankündigte. Die Zeitung "Iswestija" berichtete, mit diesen wolle man auch künftig russische Landsleute aus Konfliktherden im Ausland befreien. Im Kriegsfall könne man auch “Spitzenpolitiker und Militärs jenseits der Front eliminieren“. Schoigu hatte ein entsprechendes Konzept des ehemaligen Verteidigungsministers Anatoli Serdjukow vorgestellt, an dem auch u.a. eine Gruppe von russischen Offizieren aus dem Generalstab und ebenfalls dem militärischen Nachrichtendienst GRU beteiligt waren.

Serdjukow war im vergangenen Jahr von Putin entlassen worden. Die Tageszeitung Iswestija schrieb zu den "Spezialkommandos", dass im Falle eines "Großkrieges" die politische und militärische Führung eines Feindes ausgelöscht werden soll und zudem sollen diese Spezialkommandos in Unterfangen mit eingebunden sein, zur Zerstörung feindlicher Raketen-Startvorrichtungen und anderer strategischer Anlagen jenseits der Front.

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In Russland selbst kultiviert man auch diverse gesellschaftliche Strömungen zur passenden Ventil-Druckablassung. In Moskau etwa haben diverse Nationalisten einige Macht, neben der Kremlin-gesteuerten Mafia. In einem Video von Ross Kemp (Neo-Nazis in Moskau) heißt es zur NSU in Russland/Moskau, man bereite sich für bedeutende Ereignisse vor, "die in der Zukunft stattfinden werden". Eine andere Person der russischen Neo-Nazis spricht ebenfalls davon, man bereite sich auf "große Ereignisse in der Zukunft" vor.

Mehr: Nationalisten starteten Krawalle (Video unten)

 

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