Russland Internet: SORM Überwachung wird ausgebaut


(C) practicalowl, 2006, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Was in der allgemeinen NSA-Debatte in westlichen Gefilden eher untergeht, ist, dass die Russen ebenfalls keine Skrupel haben, massig Spionage zu betreiben - teils krasser als die NSA. Russische Medien berichteten kürzlich, dass man in Russland die Kommunikationsüberwachung drastisch ausweiten bzw. auch verfeinern will. Der mit aus dem KGB nach der Selbstauflösung der Sowjetunion hervorgegangene russische Inlandsnachrichtendienst FSB (der "Föderale Dienst für die Sicherheit der Russischen Föderation") soll der Publikation "Kommersant" zufolge die komplette Kommunikation des RuNets noch feiner abgrasen können als zuvor.

Auch hier in Russland werden Internetprovider aufgefordert, technische Schnittstellen für einen direkten Zugriff auf die Daten zu etablieren - i.d.R. auf eigene Kosten. Einige Internetprovider halten dies zwar für verfassungswidrig, doch Insidern ist lange bekannt, dass die russische Verfassung traditionell nur dafür taugt, leichtgläubige Individuen über die schockierende Realität hinwegzutäuschen. Provider müssten Kommersant zufolge spezielle Technik an ihre Netze anstöpseln, womit dann der gesamte Datenverkehr abgegrast wird.

Offiziell werde der Datenverkehr dann angeblich nur für zwölf Stunden gespeichert - inoffiziell wahrscheinlich deutlich länger. Die neue und erweitere Datenabgras-Regelung soll ab Juli kommenden Jahres (2014) gelten. Neben russischen Anbietern wären wohl auch welche aus westlichen Gefilden (dort in Russland aktive) betroffen, wie Skype (Microsoft) oder Gmail von Google. In das russische Spionagesystem ist auch das sogenannte SORM mit eingebunden, welches Sowjet-Militärs schon in den 1980er Jahren ausgetüftelt haben sollen.

Mit dem SORM-System ist u.a. auch ein direkter Zugriff auf die Daten der Internetunternehmen selbst möglich. Durch den ehemaligen KGB-Offizier bzw. FSB-Chef Putin oder auch dem Kreml-Platzhalter Dmitri Medwedew, der diverse Ähnlichkeiten mit Nikolaus II. hat, wie bspw. Bild I. und Bild II. zeigen, hatte man nach nebulösen Anschlägen in 1999 bis heute hin immer mehr Überwachungsorgien vollzogen und weitere Techniken etabliert, meist zum Schutz gegen "Terror". In den USA hatte man nachfolgend - nach Anschlägen am 11. September 2001 - ebenfalls die Überwachung massiv ausgeweitet.

Der bekannte Journalist und Mafia-Kenner Jürgen Roth, der auch in seinen Büchern interessante Informationen zum russischen Konzern Gazprom darstellt oder den heißen Draht des deutschen Ex-Kanzlers Gerhard Schröder (SPD) nach Moskau und insbesondere zu Putin und Gazprom, erzählte bspw. im Rückblick auf Terroranschläge in Russland: "Ein ehemaliger Abteilungsleiter des BND erzählte mir, dass aus diesen Berichten klar hervorging, dass die Bombenanschläge nicht von tschetschenischen Terroristen verübt [Korrektur: wurden], sondern vom FSB initiiert wurden. [...] Chef des FSB zur damaligen Zeit war Wladimir Putin".

Zurück zum russischen "SORM". Die Journalisten Andrej Soldatow und Irina Borogan berichteten laut britischem "Guardian", dass die Kommunikation von Individuen bei den kommenden Olympischen Winterspielen in Sotschi massiv überwacht werden wird. Der russische FSB sei in der Lage "die gesamte Kommunikation bei den Winterspielen zu überwachen", schreibt man. Internetprovider wären angewiesen worden, eine Datenabgras-Anlage mit dem Titel "Omega" zu installieren, welche direkt Daten in das SORM-System absaugt. Genutzt wird wohl auch die DPI-Technik, was für Deep-Package-Inspection-Technik steht (ein Verfahren in der Netzwerktechnik, mit dem Datenpakete überwacht und gefiltert werden).

Die beiden russischen, oben angeführten, Journalisten werden zitiert: "In den vergangenen zwei Jahren hat der Kreml Russland in einen Überwachungsstaat verwandelt – auf einem Niveau, welches den sowjetischen KGB neidisch gemacht hätte". Mit SORM III. (3) - ein Bild - sei eine totale Informationserfassung möglich, hier speziell auch bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi. Dort würde es wohl auch "überall" kostenlosen Wi-Fi (drahtlosen Internetzugang) geben - Experten warnten, dass man sich nicht in seine Email-Postfächer einloggen oder gar Online-Banking von Sotschi aus betreiben sollte.

In den vergangenen Jahren wären in Sotschi Überwachungsinstrumente installiert worden, mit denen man sämtliche elektronische Kommunikation von Athleten und Besuchern anzapfen und filtern können wird, heißt es. Schon zu damaligen Sowjetzeiten hatte wie oben angemerkt der KGB Sorm I. zur Überwachung von Festnetz- und Mobiltelefonen ausgetüftelt und weiter verfeinert. Später folgte Sorm II. für die Kontrolle des gesamten Internetverkehrs. Putin und sein Clan hatten für Sotschi umgerechnet rund 37 Mrd. Euro fließen lassen, um die Olympischen Winterspiele zu etwas „Besonderem“ zu machen. Dortige Besucher, Sportler etc. müssen wohl aber mit dem russischen "The-All-Seeing-Eye" leben, wenn sie umher kommunizieren wollen. Zur Lockung verspricht man u.a. das "schnellste drahtlose Netzwerk der Welt".

Zwischenanhang: Zu Sotschi [hieß es] vor einigen Monaten in anderen Belangen als "Überwachung", dass einer Studie zufolge zwischen 19 bis 23 Milliarden Euro (umgerechnet), der veranschlagten 38,5 Milliarden Euro, in "dunkle Kanäle" abgeflossen wären. Ebenfalls berichtete man über ausgebeutete Arbeiter. Anfang Oktober 2013 [forderten] russische Oppositionelle einen Boykott der Winterspiele. Michail M. Kassjanow gab der deutschen Publikation "Die Welt" zu verstehen: "Wir wollen keinen EU-Regierungschef sehen, der nach Russland kommt und Putin zu gelungenen Spielen gratuliert".

Full-spectrum dominance

Anhang für Verschwörungstheoretiker:

Individuen spekulierten, ob Putin (von einigen auch als "Russlands Bush" bezeichnet) damals George W. Bush das russische SORM-Muster für eigene Spionagezwecke der USA schmackhaft machte - bei seinen [US-Trips] hätte der russische Präsident, bzw. FSB-Chef, ihm das durchaus verklickert haben können. Bush selbst hatte wohl nicht allzu viel Ahnung von derartigem Technikfirlefanz, Putin als alter KGB-Zögling und FSB-Chef wohl aber ein bisschen mehr - er könnte Bush entsprechend in diesen Fragen [ausgesteuert] haben, zur weiteren Etablierung derartiger Techniken.

Auf einer Werbetour bei den Kommunisten in China [betonte] man zumindest vor einigen Jahren im einheitlichen Blau auch in Internetfragen eine Tripolarität. Im Zusammenhang mit dem bekanntgewordenen US-Unterfangen PRISM hatten diverse Verschwörungstheoretiker dargestellt, dass Bushs Vater George H.W. in der Vergangenheit ständig mit irgendwelchen Pyramiden umher [fummelte] und dieser deshalb Namensgeber für "PRISM" sein könnte. Wahrscheinlicher ist aber, dass Bush sen. seine okkulte Tendenz eher bei Skull and Bones [entdeckte] und deshalb so auf Prismen, Pyramiden und ähnliche Spielereien abfährt.

Wie dieser, der ehemalige CIA-Direktor George H.W. Bush - der Vater vom letzten Bush-Präsidenten, war sein Sohn George W. ebenfalls Mitglied von Skull and Bones an der Yale-Universität. Der Vater von Bush Senior (Herbert Walker), sein Bruder, Onkel, Neffe und mehrere Cousins waren bizarrerweise auch Mitglied. Bush jun. soll laut CBS-News angeblich auch entfernt verwandt sein mit dem aktuellen US-Außenminister John F. Kerry (mit deutsch-schlesischen Vorfahren; ehem. „Kohn“), der ebenfalls an der Yale-Uni bei Skull and Bones Mitglied gewesen sein soll. Diversen Forschungen [zufolge] soll Skull and Bones - Individuen dieser Sekte gründeten Später auch den OSS-Nachfolger CIA - auch China kräftig damals vor/unter Mao (der „Yale in China“ Absolvent) Unterstützung geliefert haben, damit dieses in die heutige Position kommen konnte.

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