(C) eriwst, 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Laut aktuellen Daten des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung sei deren Geschäftsklimaindex leicht gefallen und steht bei 107,4 Punkten. Im September lag der Ifo-Index noch bei 107,7 Punkten. Verschiedene Beobachter waren von einem Anstieg auf bis zu 108 Punkten ausgegangen. Rückblickend hatte der Index im März 2009 den historischen Tiefststand von 82,2 Punkten markiert. Die 7000 befragten Unternehmen in Deutschland sehen die kommenden Monate also eher mit vermindertem Optimismus.
Seitens der deutschen Bundesregierung hatte man kürzlich einen starken Aufschwung prognostizieren können, mit Blick auf das kommende Jahr - demnach von 1,7 Prozent. Vor allem den Start in das nächste Jahr sehen die Ifo-befragten Unternehmen aber wohl zurückhaltender als die Bundesregierung selbst. Die letzten Erwartungen der kommenden sechs Monate anzumerken, hatte sich der entsprechende Teilindex von zuvor 104,2 Punkten auf nun 103,6 Punkte reduziert.
Die derzeitige Lage bewerteten die befragten Unternehmen aber weiterhin optimistischer. Jener Teilindex sank nur leicht von 111,4 auf 111,3 Punkte ab. Im Verarbeitenden Gewerbe hatte sich im Branchenvergleich das Geschäftsklima etwa eingetrübt. Die Industrieunternehmen hatten zuletzt die vorherrschende Lage und den weiteren Ausblick etwas zurückhaltender bewertet, die Kapazitätsauslastung habe sich jedoch nicht verändert - die Erwartungen für die Exporte waren auf den höchsten Jahreswert gestiegen.
Im deutschen Einzelhandel hatte sich das Geschäftsklima verringert, den weiteren Ausblick bewertete man skeptischer. Im Großhandel konnte sich das Geschäftsklima verbessern, was die aktuelle Lage betrifft - im weiteren Ausblick ist man jedoch skeptischer. Analysten sagten der deutschen Wirtschaft im laufenden vierten Quartal ein Wachstum von nur gut 0,4 Prozent voraus. Für das dritte Quartal werden 0,3 Prozent erwartet. Dem Leiter des ifo-Zentrums für Konjunkturforschung und Befragungen Kai Carstensen zufolge heißt es zu den aktuellen Zahlen: "Die deutsche Konjunktur nimmt noch nicht volle Fahrt auf".
Seitens des Statistischen Bundesamtes in Deutschland hatte man zuletzt mitgeteilt, dass mit Blick auf das Bauhauptgewerbe die Auftragseingänge im August 2013 (letzter vorhandener Stand) preisbereinigt um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken sind. Im Segment "Hochbau" nahm die Baunachfrage um 15,1 Prozent ab. Im Tiefbau konnte sie um 7,9 Prozent zulegen. Die Zahl der im August laufenden Jahres geleisteten Arbeitsstunden sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,6 Prozent. Ende August laufenden Jahres waren den aktuellen Daten zufolge in den Betrieben des Hoch- und Tiefbaus rund 751.000 Personen tätig, was etwa 13.000 Personen weniger als ein Jahr zuvor waren. Das Bauhauptgewerbe von Deutschland hatte einen gesamten Umsatz von Januar-August laufenden Jahres von 55,7 Milliarden Euro, also 2,9 Prozent unter dem Niveau der ersten acht Monate 2012.
IFO DE Indexwerte (saisonbereinigt):
Wirtschaftsklima 09/2013 = 107,7
Wirtschaftsklima 10/2013 = 107,4 [aktuell]
Lage 09/2013 = 111,4 Punkte
Lage 10/2013 = 111,3 Punkte [aktuell]
Erwartungen 09/2013 = 104,2
Erwartungen 10/2013 = 103,6 [aktuell]
Geschäftsklima DE (Salden, saisonbereinigt):
Gewerbl. Wirtschaft 09/2013 = 8,0
Gewerbl. Wirtschaft 10/2013 = 7,3 [aktuell]
Verarb. Gewerbe 09/2013 = 11,9
Verarb. Gewerbe 10/2013 = 10,9 [aktuell]
Bauhauptgewerbe 09/2013 = -6,3
Bauhauptgewerbe 10/2013 = -6,4 [aktuell]
Großhandel 09/2013 = 5,3
Großhandel 10/2013 = 7,7 [aktuell]
Einzelhandel 09/2013 = 6,4
Einzelhandel 10/2013 = 3,3 [aktuell]
Dienstleistungen DE (Salden, saisonbereinigt):
Klima in 09/2013 = 19,0
Klima in 10/2013 = 15,5 [aktuell]
Lage in 09/2013 = 22,0
Lage in 10/2013 = 21,8 [aktuell]
Erwartungen in 09/2013 = 16,2
Erwartungen in 10/2013 = 9,3 [aktuell]
ifo Konjunkturtest Oktober 2013 (komplett PDF)
