Auch Kirche zieht Individuen mit narzisstischer Störung an


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Wie es schon bspw. der Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz u.a. in seinem Werk "Die narzisstische Gesellschaft: Ein Psychogramm" deutlich machte, versuchen gewisse gesellschaftliche Strömungen der Größenselbst-Narzissten möglichst in Positionen des fertig gebauten Systems vorzudringen, in denen man im Idealfall "Gott" spielen kann, um die Größenklein-Narzissten zu dominieren - welche sich i.d.R. auch dominieren lassen wollen, denn es müsse ja das "höhere anleitende Wesen" geben.

Mit Blick auf die Kirche, wobei derartige Beobachtungen natürlich nicht nur speziell auf diese zutreffen, was bspw. der Forscher Andrzej Lobaczewski in dem Werk "Politische Ponerologie" deutlich machte (er sieht das Problem Unabhängig von Geschlecht, Religion, Ethnie oder gesellschaftlicher Stellung - aber vielmehr mit dem verknüpft, was alle Menschen haben: "das Gehirn"), gab es nun einen kritischen Beitrag durch den Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz, ein innerkirchlicher Kritiker des Bischofs von Limburg.

Er übte Kritik an der Auswahl katholischer Bischöfe. Der Publikation "Die Zeit" sagte er: "Wenn solche Leute systematisch gefördert werden, dann ist das System Kirche krank". Hier ging es allgemein um die Thematik des derzeit massig in den Medien behandelten Falls um Bischof Tebartz-van Elst. Warum man sich nun diesen ausgesucht hat, um sich narzisstisch abzureagieren, bleibt eher nebulös - ggf. sind zu viele Größenselbst-Strömungen in den Massenmedien aktiv. Zumal die Problematik nicht neu ist und schon in unzähligen Werken, teils vor Jahrzehnten, ausführlich behandelt wurde.

Zumindest sei der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz der Ansicht, bezogen auf das System Kirche: "es zieht Narzissten an", wie er der "Zeit" sagte. Er selbst ist als Stadtdekan für rund 150.000 Katholiken zuständig. Zu Eltz ist der Meinung: "Die Not einer narzisstischen Grundstörung lässt sich traumhaft befriedigen im Bischofsamt". Dem könnte man so sicherlich zustimmen, wobei auch andere Bereiche nicht aus dem Blickfeld genommen werden sollten - zumal das mit dem „System Kirche“ wohl auch noch eher freiwilliger Natur ist, wenn man den psychologischen Zwang weglässt.

Zu beobachten ist der Größenselbst- verknüpft mit dem unterwürfigen Größenklein-Rhythmus auch in Sekten, Politik, Polizei, Militär, Jugendgangs, Geheimdienste, OK-Strukturen (der "Führer" und die Gefolgschaft) und anderen Bereichen. Die ersten Rekrutierungsschriften für die "Gemeinschaft" hatte die Kirche vor "ein paar Jahren" (in den Zeiten wo es noch das narzisstische Großreich Rom gab) ausgerechnet von den Juden geklaut und passend für die eigene "Religion" als Rekrutierungswerkzeug ausgeschmückt (damals gab es noch kein EU-gesteuertes Urheberrecht), worüber man im jüdischen Segment "leicht" erbost war. Als nachfolgend noch Mohammed sich daran bediente, um die Texte in eine noch krassere Richtung zu transformieren, wurden aus leichten Irritationen blutige Schlachtfelder.

Zurück zu dem Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz, der meint, es gäbe ein identitäres Amtsverständnis, das die Erhabenheit der eigenen Amtsperson ins Irrwitzige steigert. Die einfache narzisstische Störung ist wohl eher noch harmlos, kann man diese selbst erkennen und unter Kontrolle halten. Gefährlich wird es natürlich dann, wenn eine Person oder auch eine entsprechend geformte Gruppierung - sei es durch erlangte Macht, Geld und Co. - immer weiter in die Spirale getrieben wird und dann später "abhebt".

Der u.a. von britisch-amerikanischen Zirkeln geförderte Hitler zum Beispiel, der eine schwere Kindheit gehabt haben soll und öfters stark körperlich wie psychisch misshandelt wurde, dachte erst, er würde den neuen Messias in seiner geförderten Machtkarriere später ankündigen. Als er genug Macht angesammelt hatte korrigierte er sich dahingehend, laut Überlieferung während/nach einer Wagner-Oper, dass er der neu angekündigte Messias sei. Er selbst wusste natürlich damals nicht, dass Narzissten bzw. gefestigte Psychopathen nur jeweils an die Machthebel gefördert wurden/werden, um diese nachträglich gegeneinander auszuspielen und abzusägen.

Laut Johannes zu Eltz wird ein Defizit an normalen menschlichen Beziehungen durch ein Übermaß an Autorität kompensiert. Damit sei auch das "kolossale Scheitern vorprogrammiert". Er hatte gegenüber "Die Zeit" aber auch Selbstkritik üben müssen. Als Limburger Domkapitular könne er sich nicht vor der Frage wegdrücken, "wo haben wir Mitschuld? Wo haben wir selber versagt?" Die aktuelle Krise der Kirche sei "vor allem eine Krise der Hierarchie", zu der er selber gehöre.

"Unser größter Fehler war, dass wir, wenn der Bischof unseren Rat nicht wollte, ihn gewähren ließen." Der in die Kritik geratene Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst steht in der Kritik wegen der Baukosten von 31 Millionen Euro für ein „geistliches Zentrum“ sowie wegen eines drohenden Strafbefehls wegen Falschaussage.

Anhang:

Das oben angesprochene Buch des Psychoanalytikers Hans-Joachim Maaz: "Die narzisstische Gesellschaft" können Sie bei Interesse unter der ISBN 978-3406640414 oder direkt über das Internet (hier) beziehen. Dort geht man auch näher auf die durch Maaz genutzten Begriffe des "Größenselbst" und "Größenklein" ein und zeigt, wo der Grundstein der späteren Psychos liegt - meist in der prägenden Kindheit/Jugend.

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