Volvo Militärsparte will Konsolidierung


(C) Curtis Perry, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Durch die militärische Fahrzeugsparte von Volvo Trucks hätte man nun einen Vorstoß zur "Konsolidierung" der europäischen Rüstungsindustrie gewagt, gibt die deutsche Publikation "Handelsblatt" zu verstehen. Demzufolge könne man sich etwa auch eine Kooperation mit dem deutschen Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann vorstellen. Durch Stefano Chmielewski, dem Chef der Volvo-Rüstungssparte Governmental Sales, hieß es dem Bericht zufolge, man könne sich auch gut mit dem französischen Panzerbauer Nexter "ergänzen".

Eine Dreier-Allianz mit der deutschen Krauss-Maffei Wegmann hält Volvo angeblich ebenfalls für nicht ausgeschlossen. Zu der Volvo-Rüstungssparte Governmental Sales gehören Renault Trucks Defense (RTD) als größte Einheit sowie die französische Panhard, Acmat und Mack Defence in den USA. Renault Trucks Defense produziert schwere Lastwagen speziell auch für Transportunterfangen oder als Waffenträger, wie auch Schützenpanzer oder leichter gepanzerte Fahrzeuge für den Bereich "Reaction Force" (schnelle Eingreiftruppen).

Der französische Rüstungsbetrieb Nexter Systems ist zu 100 Prozent im Staatsbesitz. Dieser gibt sich wohl eher schwer damit, in ausländischen Gefilden Fuß zu fassen. Chmielewski zufolge stelle man ja keine Munition, Kanonen oder Raketen her, dies wäre auch nicht "unsere Berufung". Die Volvo-Rüstungssparte wolle sich nicht in ein "reinrassiges Rüstungsunternehmen" verwandeln. Der Vorbehalt, dass man keine Munition und Co. herstellt, zeige eigenen Darstellungen zufolge auch, dass man nicht an eine mögliche Abspaltung seiner Rüstungssparte denkt.

Man wolle eher Nexter übernehmen, wozu aber deren Munitionsaktivitäten anderweitig untergebracht werden müssten. Die Kompetenz von Renault Trucks Defense liege vor allem auch in der Radtechnik - die von Krauss-Maffei Wegmann dagegen bei kettengetriebenen Fahrzeugen. Chmielewski: "Da hat [Krauss-Maffei Wegmann] eine hohe Kompetenz, der Leopard ist ein Erfolg." Er räumte gegenüber Handelsblatt aber ein, dass man "teilweise" auch Konkurrent sei.

Anfang des Jahres hieß es schwedischen Medienberichten zufolge noch, dass Volvo keine Pläne hätte, die französische Firma Nexter zu erwerben oder spezielle Zusammenschlussstrategien zu unternehmen. Davor aufgekommene Medienberichte dazu wären "eindeutig falsch". Die Publikation "Dagens Industri" berichtete Anfang Februar über angebliche Planungen. Marten Wikforss, Executive Vice President / Corporate Communication der Volvo Group, gab damals zu verstehen, der Artikel basiere auf einem Interview mit einer Person, welche demnach zu Unrecht behauptet hätte, dass er über entsprechende Informationen verfüge. Diese repräsentiere mit seinen getätigten Äußerungen auch nicht die Volvo Group und jene angebliche, damals beschriebene, Strategie sei "sehr weit von der Wahrheit" entfernt.

  
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