Kanada: Proteste gegen Fracking eskalieren


Proteste gegen Fracking in Kanada - Autos brennen

Kanadischen Medien zufolge habe es kürzlich teils schwere Irritationen gegeben, als Gegner der Schiefergas-Förderung (Fracking) mit Polizeikräften zusammenstießen. Im Osten von Kanada (New Brunswick) waren mindestens 40 Personen festgenommen worden. Die Sicherheitskräfte wollten den Angaben nach per zuvor ergangenem Gerichtsentscheid ein Lager der Fracking-Gegner räumen. Jene protestierenden Personen waren auch an einer Schnellstraße aktiv und campierten dort. Als die Polizei anrückte, eskalierte die Lage.

Es wurden letzten Polizeiangaben zufolge Fahrzeuge in Brand gesteckt und auch Molotowcocktails gen Polizeikräfte geworfen. Zudem wurde ein Schuss (möglicherweise in die Luft; zur Abflachung der aufgeheizten Stimmung) abgegeben - seitens der Polizei. Die Fracking-Gegner protestierten schon seit längerer Zeit gegen Schiefergas-Projekte in der Region. Man hatte unter anderem auch Straßensperren errichtet, damit Fahrzeuge des Unternehmens SNW Ressources behindert werden. Den festgenommenen Personen wurden auch eine Verletzung des Waffengesetzes sowie Drohungen und Einschüchterungen vorgeworfen.

Beim Fracking (oder Hydraulic Fracturing) wird unter Nutzung eines Gemisches aus Sand, Wasser und Chemikalien Erdgas und/oder Öl aus Schiefergestein-Schichten herausgelöst. Jene Technologie gilt dabei als höchst umstritten, befürchtet wird etwa eine Verseuchung des Grundwassers mit Chemikalien. Auch könnten kleinere Erdbeben ausgelöst werden, was wiederrum - je nach Stärke - Hausfassaden etc. beschädigen kann - was in der Alpenregion auch bei Geothermie- und Grundwasser-Bohrungen bereits zu sehen war.

Videos zu den Ausschreitungen in Kanada:

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Laut verschiedenen Medienberichten zur Thematik hieß es im Verlauf der vergangenen Monate, mit Blick auf Kanada, dass dort in einer Region so groß wie Frankreich mit der umstrittenen Fracking-Methode auch Öl gefördert wird. Dort lebende Indianer, laut "Luxemburger Tagblatt" (News-ID: 27608012), erkrankten massiv an Krebs. Jene forcierte Energiegewinnung passt dabei entsprechend auch nicht in den allgemein offiziell propagierten Klimawandel-"Öko-Konsens". Bezüglich des Handelsabkommens der EU und Kanada (Beseitigung von Handelshürden) hieß es laut Corporate Europe Observatory, dass dadurch passende Schutz-Regelungen in CETA Rohstoffunternehmen ermöglichen könnten, gegen Verbote des Frackings vorzugehen - was auch kürzlich das sog. "Council of Canadians" hervorhob.

Auch in Deutschland gab es bezgl. "Fracking" diverse Irritationen in der Vergangenheit. Sowohl positive Stimmen, als auch negative Stimmen waren zu hören - wobei letztere immer noch überwiegen. Aktivitäten gibt es bereits recht viele in Fracking-Belangen. Um nur einen Beispielfall zu nennen, der wohl noch in der Frühphase zu stecken scheint: So hatte die deutsch-kanadische Ölfirma CEP zuletzt damit gerechnet, frühestens 2016 einen Förderantrag für Ölvorkommen zwischen Saal und Barth zu stellen. Die Region Vorpommern solle angeblich in den kommenden 25 Jahren von gut 2,25 Milliarden Euro durch jenes Projekt profitieren können.

Im Sommer kam eine US-Studie (Duke University) zu dem Ergebnis, dass man auch "Hinweise" auf eine Belastung von Trinkwasser durch Fracking feststellen konnte. Demnach wären Brunnen in der Nähe von Fracking-Anlagen häufig mit Methan, Ethan oder Propan belastet. Man hatte über 140 Proben von privaten Brunnen in der Gegend des Marcellus-Beckens im Bundesstaat Pennsylvania genommen. Die Belastungen waren den Ergebnissen zufolge bei den Trinkwasserbrunnen, welche im Umkreis von Fracking-Anlagen standen, sechsmal höher als in anderen Brunnen. Die Konzentration von Ethan war gar 23 Mal höher. Es gab auch keine biologischen Quellen von Ethan oder Propan in der Region.

US-Medien, wie die Pittsburg Post Gazette, berichteten im August laufenden Jahres, dass ein von der Justiz abgesegneter Geheimvertrag zwischen einem Ehepaar und drei Energieunternehmen wegen einer Verschwiegenheitsklausel für minderjährige Personen in den USA für Aufsehen sorgte. Das Abkommen selbst stammte aus dem Jahr 2011 und das Paar bekam 750.000 US-Dollar dafür, dass sie die vom Unternehmen geforderte Verschwiegenheit über die Gasförderung vollzieht. Auch die sieben und zehn Jahre alten Kinder mussten "schweigen". Die Eltern gaben den Medien zu verstehen, dass sie zwar wussten, dass sie sich selbst zu lebenslanger Verschwiegenheit verpflichteten - sie hätten jedoch nicht gewusst, dass dies auch für die Kinder gilt.

Über den Atlantik zurück - nach Großbritannien (England) - gab es ebenfalls im Spätsommer Proteste im Zusammenhang mit Fracking-Probebohrungen. In der englischen Stadt Balcombe kam es zu Zusammenstößen zwischen Umweltaktivisten und der Polizei. Es wurden damaligen Angaben zufolge mehrere Personen festgenommen, nachdem es zu Tumulten kam. Es beteiligten sich über 200 Personen an den Protesten - im Zusammenhang mit den Bohrungen des britischen Unternehmens Cuadrilla. Die britische Regierung hatte im Vorfeld Steuererleichterungen für Unternehmen angekündigt, welche in dem Land Schiefergas fördern wollen.

Mit Blick auf Deutschland hatte sich die schwarz-gelbe Koalition auf einen Gesetzentwurf zu der umstrittenen Förderung im Mai laufenden Jahres einigen können. Man habe offiziellen Darstellungen zufolge "das höchste Maß an Sicherheit für die Bürger, die Umwelt und insbesondere die Trinkwasserversorgung unseres Landes vereinbart". Als problematisch galten im Vorfeld zur Einigung auch Regelungen zum Schutz des Bodensees. Die deutschen Parteien Union (CDU/CSU) und FDP hätten sich damaligen offiziellen Angaben zufolge darauf verständigen können, Fracking im Einzugsgebiet von ("Trinkwasserseen") zu verbieten. Der NRW-Umweltminister Johannes Remmel kritisierte den neuen Fracking-Kompromiss mit den Worten: "Die Bundesregierung will mit aller Macht den Weg für die Risikotechnologie Fracking freimachen".

Nachfolgend, im Juni 2013, hatte der deutsche Bundesumweltminister Peter Altmaier erklärt, dass das Gesetz zur Regelung der Fracking-Technik in ("dieser Legislaturperiode") nicht mehr verabschiedet wird. Medien berichteten zuvor, dass die Verabschiedung des erzielten Kompromisses durch Bundeskabinett und Bundestag nur noch als reine Formsache "erschien". Dass Fracking damit als Thema in Deutschland "tot" ist, kann nicht angenommen werden, da sicherlich hinter den offiz. Kulissen bereits entsprechende Strategien laufen, um doch noch "fracken" zu können - zumal deutsche Medien nach dem "scheinbar gescheiterten" Unterfangen im Sommer das Wort "vorerst" nutzten.

  
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