(C) Shiny Things, 2006, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Der aktuelle Präsident der Weltbank, Jim Yong Kim, gab nun bekannt, dass die Strukturen der Weltbankgruppe weitreichende Reformen erfahren werden. Innerhalb von drei Jahren wolle man die jährlichen Kosten um 400 Millionen US-Dollar senken, sagte der Weltbank-Präsident und südkoreanisch-US-amerikanische Arzt und medizinischer Anthropologe Jim Yong Kim demnach am Rande der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington D.C.
Die Weltbankgruppe will zudem die Personaldecke auf den strategischen Prüfstand stellen. Spekulationen zufolge könnten harte Einschnitte bei den mehr als 10.000 Mitarbeitern anstehen. Bei den Schwellen- und Entwicklungsländern, wie etwa den BRICS-Staaten aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika - welche kürzlich ankündigten, eine eigene "Entwicklungsbank" als Konkurrenz zum IWF und Weltbank zu forcieren, würde die Weltbank als zu komplex und bürokratisch gelten.
Die internationale Organisation selbst müsste sich in ihrem Aufbau mehr "an Unternehmen orientieren" und dazu passend "innovative Lösungen finden", heißt es. Ebenfalls sei die Weltbank laut Kim zu sehr "nach Weltregionen aufgespalten". In Zukunft müssten die Abteilungen, aus aktueller Sicht der Dinge, besser auf ihre jeweilige Expertise konzentriert werden. Erst kürzlich hatte der Weltbank-Chef gegenüber der Süddeutschen Zeitung angemerkt, wir (Organisationen der Weltbank-Gruppe) müssen uns in den kommenden Jahren "fundamental ändern".
In Richtung der Mitarbeiter verkündete er, wenn diese "wertvolle Arbeit" verrichten möchten, für unsere geplanten Ziele, dann haben diese, welche daran mitwirken möchten, "eine gute Zukunft bei der Bank". Mitarbeiter, welche nur "irgendwelche" Zusatzarbeiten erledigen, sollten "sich verändern". Mit Blick auf einen drohenden Zahlungsausfall der USA sagte Jim Yong Kim: "Ich rufe die US-Politik auf, diese Krise abzuwenden". Auch bekräftigte Kim das Ziel, die extreme Armut auf der Welt bis 2030 zu bekämpfen.
Rückblickendes:
Der vormalige Weltbank-Präsident Robert Zoellick, wie u.a. Wolfgang Schäuble Vertreter von Global Governance Konzepten, rief die EU im September 2011 dazu auf, diese müsse die "Schaffung einer gemeinsamen Haushaltspolitik" forcieren. Zudem wäre eine politische Union von Vorteil, um schneller Probleme angehen zu können. "Die Zeit der Improvisation ist vorbei" merkte der US-amerikanische Politiker (Republikanische Partei) Zoellick damals laut Bericht der Nachrichtenagentur AFP an.
In 2008 hatten die BRICS-Länder Brasilien, Russland, Indien und China - damals noch ohne Südafrika - "eine Neuorganisation des weltweiten Finanzsystems gefordert". Der Weltbank-Präsident Robert Zoellick vertrat, wie ebenfalls sein Nachfolger Kim, die Ansicht, dass das "bisherige Finanzsystem dringend umgestaltet werden muss". Für "eine angemessene Antwort" auf die globalen Herausforderungen sei es nötig, den Stimmen wichtiger Schwellenländer wie Brasilien mehr Gehör zu verschaffen.
In 2011 forderte man die Entwicklungsländer dazu auf, die Gleichberechtigung der Frau voranzutreiben. Weltbank-Chef Robert Zoellick erklärte im September damals, dass Wege gefunden werden sollten, "damit die Hälfte der Weltbevölkerung ihr volles Potenzial entfalten kann". In verschiedenen Ländern würde durch die gesteigerte Produktivität auch von Frauen, welche in Arbeitsprozesse eingebunden werden könnten, ein Wachstum zwischen drei bis 25 Prozent ermöglicht werden, hieß es. Strukturen, welche Frauen und Mädchen daran hinderten, die Fähigkeiten und das Geld zu erwerben, um in der globalisierten Welt erfolgreich zu sein, handeln Zoellick zufolge schlichtweg falsch.
Bezüglich des Klimawandels durch die menschengemachte Erderwärmung hieß es im Verlauf der vergangenen Jahre, dieser sei für die Menschheit eine massive Bedrohung. In arabischen Ländern finanzierte man u.a. mit mehr als 5,5 Milliarden Dollar den Bau von Solarkraftwerken. In 2009 hatte man bspw. mitgeteilt, dass der Weltbank-Fonds für saubere Energien in den folgenden Jahren über 750 Millionen Dollar für den Bau von thermischen Solarkraftwerken in Algerien, Ägypten, Jordanien, Marokko und Tunesien aufwenden wird. Weitere knapp fünf Milliarden sollten von anderen Investoren zufließen können. Auch das Wüstenstromprojekt Desertec setzt vor allem auf thermische Solarkraftwerke.
Für den 2008 gegründeten Klima-Investitionsfonds hatten verschiedene Staaten bereits Unmengen Gelder transferiert oder zugesagt. Damals sagten beispielsweise Deutschland, Österreich, Großbritannien, Frankreich, Japan und die USA 6,1 Milliarden Dollar zu, um "im Kampf gegen die globale Erwärmung" bestehen zu können. Laut Weltbank-Angaben vom August 2008 sollten speziell auch Technologien zur Verringerung des CO2-Ausstoßes sowie Programme für "innovative Ansätze in Bezug auf den Klimawandel" gefördert werden. Im vergangenen Jahr warnte die Weltbank mit einer Kampagne vor einer noch schnelleren Erderwärmung "um vier Grad bis 2060". Um entsprechend Zeitdruck zu erzeugen, damit Gelder für den Klimawandelschutz transferiert werden, gab Kim das zeitdruckerzeugende Statement ab: "Die Zeit ist sehr, sehr knapp".
Kim zufolge müsse die Welt, wegen der sehr, sehr knappen Zeit, den auch von internationalen Organisationen der UN, wie dem ClimateGate-IPCC oder Weltbank, propagierten Klimawandel schneller angehen. Kim: Die Welt muss das Problem des Klimawandels "aggressiver" angehen. Ein wenig kryptisch merkte er an, dass man weltweit auch die Armut nie besiegen könne, wenn man nicht den Klimawandel besiegt.
Mit derartigen Äußerungen könnte man hintergelagert also durchaus annehmen, dass nicht etwa das Klima in Bezug auf Wetter gemeint ist, sondern vielmehr das "Gesellschafts- o.a. Wirtschaftsklima", welches künstlich abgeändert werden soll - wie Kim etwa anführte, durch "Anpassungen" in Bezug auf Umverteilung und "Angleichungsprozesse". Spekuliert werden kann also, dass der propagierte Klimawandel, mit Bezug auf "Wetter", eher dazu gedacht ist, die Vorstellungen auch in ganz anderen Belangen diverser internationaler Organisationen umzusetzen, unter dem Deckmantel des zu finanzierenden Kampfes gegen die "globale menschengemachte Erderwärmung".
Mit Blick auf das seit Jahren beschworene Thema der Verringerung von Armut hieß es im Sommer laufenden Jahres durch Jim Yong Kim: "Es gibt noch immer 1,2 Milliarden Menschen auf der Welt, die von weniger als 1,25 Dollar am Tag leben müssen". Im Verlauf der vergangenen Jahre gab u.a. die Weltbankengruppe bekannt, man wolle die Armut beseitigen, insgesamt ist von diesen verbalen Darstellungen in der Realität jedoch nicht viel zu sehen. Immerhin hatte Jim Yong Kim zugeben müssen: "Das ist ein Fleck auf unser aller Gewissen".
China hatte nach Berechnungen der "Financial Times" von 2011 die Weltbank als Kreditgeber für Entwicklungsländer überholt. Die staatlich-chinesische Entwicklungsbank und die Chinesische Export-Import-Bank hatten demnach bereits in den Jahren 2009 und 2010 mindestens 110 Milliarden Dollar an Regierungen und Unternehmen in Entwicklungsländern vergeben. Die verschiedenen Kreditinstitute der Weltbanken-Gruppe gewährten von Mitte 2008 bis Mitte 2010 dagegen nur Kredite in Höhe von 100,3 Milliarden US-Dollar. Nachfolgend hatte die Weltbank für Afrika, wo sich speziell China zuletzt breit machte, eine neue Strategie forciert. Dies auch "unter dem Eindruck" der angeschobenen Unruhen in der arabischen Welt. Die neue Afrika-Strategie solle den afrikanischen Wirtschaften helfen, zu "florieren". Die Weltbank „unterstützt“ die afrikanischen Länder mit Krediten, Subventionen, Investitionen und Garantien.
