(C) Stuart Chalmers, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Der Sohn deutscher Vorfahren und US-Spekulant Mark Mobius gab nun der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu verstehen, dass die Währung Euro auch ein Vorbild für die ganze Welt sei. Insgesamt, trotz bisherigen Irritationen und Problemen, hält er die Währungsunion für eine klare "Erfolgsgeschichte" - die "ein Modell für die ganze Welt" ist. Der Leiter der Schwellenmarktfonds (Templeton Emerging Markets Fund) der global mit führenden US-Investmentgesellschaft Franklin Templeton Investments sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung weiter, nach EU-Vorbild müsse man nun auch die sogenannte "wirtschaftliche Integration" in anderen Ländern vorantreiben.
Demnach sollten sich auch die Schwellenmärkte "stärker zusammenschließen" und das auch in anderen Belangen, nicht nur was den Handel selbst betrifft. Mit dem EU-Vorbild, das honorige Gemeinschaftsprojekt der CIA, des europäischen Adels, Wirtschaftskartellen und prominenten Nazi-Anwälten wie Walter Hallstein, könne eine solche Zusammenarbeit speziell auch militärisch erfolgen, wozu Mobius zitiert wurde: "Diese Zusammenarbeit muss auf militärische Fragen und Währungen ausgedehnt werden". Zudem bringe eine zu formende Währungsunion nach Brüsseler Vorbild auch eine größere Haushaltsdisziplin mit sich.
Im April sagte Mobius noch in der Welt am Sonntag, die Kreditblase in Brasilien könne platzen. In dem südamerikanischen Land sehe es schon so aus wie in den USA vor der Krise. Im BRICS-Land "Brasilien droht Gefahr am Horizont", wurde er zitiert. Demnach hätte eine Kreditkrise in Brasilien auch weitreichende Folgen für Banken des Landes. Laut Welt am Sonntag findet Mobius´s Wort "weltweit gehör", was sicherlich auch für die eigenen Investments von Vorteil sein könnte.
Insgesamt gebe es in Schwellenländern aber "gute Chancen". So könnten Staaten wie Bangladesch "echte Wachstumsmärkte" werden. Hier blicken Mobius zufolge "Investoren" speziell auch auf Textilexporte. Demnach würde dies auch dortigen "kleinen Leuten" zugutekommen, wenn die Investoren das Land verstärkt für sich entdecken. Auch Länder in Afrika könnten ähnlich "wachsen". Die gefahrene Politik von "westlichen Notenbanken" sah er jedoch im April kritisch. Im Juni twitterte er: "Wer investiert, wo sich alle wohl fühlen, investiert vermutlich am falschen Ort".
Schon vor der Jahrtausendwende gehörte der Fondsmanager Mobius, der auch bei der Weltbank aktiv war, zu einer kleinen Kaste von Profis, die das Geld der Reichen in die armen Länder der Welt pumpten, um am Ende mehr Geld zurückzupumpen. Damals galten längst "die Herren" der Fonds als die heimlichen Herrscher Südamerikas, Asiens und Afrikas. Zu dieser Zeit merkte Mobius laut Spiegel-Ausgabe "2/1998" auch an, Ethik oder Moral zählen nicht, vielmehr wollen die Kunden, "dass wir ihr Geld vermehren". Irritationen gab es in der Vergangenheit, als russische Kader Mobius in den 1990er Jahren als "CIA-Spion" verdächtigten.
Kurz vor dem Börsencrash der Jahrtausendwende wurde er im August 1999 in Medien zitiert: "Wir stehen erst am Beginn einer großen Rallye". Im Vorfeld waren die Kurse in sechs Monaten im Durchschnitt um rund 60 Prozent nach oben gegangen. Anfang 1998 sagte er mit Blick auf den russischen Markt, dieser sei deutlich überbewertet. In 1997 hatten die Templeton Funds von Mark Mobius bereits rund 12 Milliarden Dollar in asiatische, südamerikanische oder osteuropäische Unternehmen gesteckt.
