(C) Austin Mills, 2005, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Der die meiste Zeit mit seinem Freund im BRICS-Land Brasilien lebende Glenn Greenwald, der von Edward J. Snowden große Mengen von geheimdienstlichen und sicherheitsrelevanten Daten/Dokumenten bekommen hätte, welche nach und nach veröffentlicht werden sollen, gab nun zu verstehen, man möchte Enthüllungen über Spionagetätigkeiten der US-amerikanischen NSA (National Security Agency) zu Spanien und Frankreich veröffentlichen. Anm: Diverse Strukturen der CIA stehen in Konkurrenz zur NSA, der aktuelle US-Präsident Obama hatte in den 1980er Jahren für die CIA-Frontfirma BI (Business International Corp) gearbeitet, Teile von Obamas Eltern/ Verwandtschaft waren u.a. geheimdienstverbandelt, speziell CIA-Auslandsoperationen.
Zwischenanmerkung:
Jacob Gedleyihlekisa Zuma, der südafrikanische Staatspräsident, gab beim BRICS-Treffen von Durban im Frühjahr 2013 (also vor den Snowden-Enthüllungen, die u.a. auch auf Unterseekabel eingingen) zu verstehen, die BRICS (derzeit: Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) wollen den Bau eines 28.400 Kilometer langen Glasfaserkabels forcieren, um so Internetverbindungen zwischen den fünf BRICS-Staaten zu schaffen. Ebenfalls wolle man die Abhängigkeit in diesen Belangen von den entwickelten Industriestaaten weiter verringern. Bald könnte der neue Titel: BRIIICS lauten, da möglicherweise auch Iran und Indonesien hinzukommen werden. Andere Länder, wie Venezuela, die Türkei, Ägypten, Pakistan und Malaysia könnten zum neuen „Roten-Block“ dazu stoßen. Ebenfalls wolle man u.a. auch eine eigene Entwicklungsbank groß rausbringen, als konkurrierendes Gegenstück zur Weltbank und zum Internationalen Währungsfonds.
Mehr dazu:
Konkurrenz zum Westen will Entwicklungsbank forcieren
Text weiter:
Dies sagte Greenwald gegenüber der britischen Publikation "The Guardian". Zuletzt hatte Greenwald erneut vor dem brasilianischen Untersuchungsausschuss des Parlaments von Brasilien ausgesagt. Der Ausschuss befasst sich mit den verschiedenen Enthüllungen und Vorwürfen u.a. in Belangen der Industriespionage. Laut Greenwald betreibe man Journalismus mit "hohem Risiko". Diese Art des Journalismus wolle man weiter betreiben, bis das letzte Dokument (der westlichen Sicherheitsarchitektur) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
Auf eine gestellte Frage hin antwortete Greenwald, warum er die Dokumente nur nach und nach veröffentlicht, er müsse dortige Vorgänge und Details erst selbst verstehen, was entsprechend einiges an Zeit beansprucht. Greenwald stehe eigenen Angaben zufolge fast täglich in Kontakt mit dem ehemaligen CIA/- Booz Allen Hamilton-/ NSA-Mitarbeiter Edward J. Snowden, der vor einigen Monaten zuerst in das BRICS-Land China (HongKong) und nachfolgend nach Russland geflüchtet war.
Dort hält sich Snowden offiz. an einem unbekannten Ort auf. Er wird durch die USA per Haftbefehl gesucht. Kürzlich war der Vater des Whistleblowers, Lon Snowden, in Russland angekommen, er wolle seinen Sohn besuchen und nähere Details über seine derzeitigen Lebensumstände, den Gesundheitszustand und juristische Möglichkeiten in Erfahrung bringen.
Unterdessen hatten Personen berechnet, im Zusammenhang zu den Enthüllungen welche durch "The Guardian" bereits unternommen wurden, neben der Washington Post, Der Spiegel, O Globo Fantastico, New York Times oder ProPublica, dass es, bezgl. der angenommenen und durch Greenwald benannten rund 15.000 Seiten (möglicherweise bis 20.000 Seiten) an Dokumente, rund 26 Jahre dauern wird, um diese alle zu veröffentlichen (durch "The Guardian" allein) - sollte die aktuelle Veröffentlichungsrate gleichbleibend sein. (mehr)
Vor wenigen Tagen gab es Medienberichte, wonach ein kanadischer Geheimdienst das brasilianische Bergbau- und Energieministerium [ausgespäht] haben soll. Jene ebenfalls angeblich aus Snowden-Quelle stammenden Dokumente zeigen eine detaillierte Aufschlüsselung von Telefonaten, E-Mails und Internetaktivitäten des Ministeriums. Anfang September hatte man durch Globo berichtet, dass die NSA die Kommunikation des Bergbau- und Energieministeriums sowie die Telefonate und Internetnutzung der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff und ihrer Mitarbeiter überwacht.
Durch die US-amerikanische Regierung hatte man kürzlich die von Internetunternehmen verlangte Veröffentlichung von Geheimdienstanfragen abgelehnt. Demnach könnte die Herausgabe der Informationen der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten "ernsthaften Schaden" zufügen. Das US-Justizministerium warnte, dass eine Veröffentlichung solcher Informationen, welche der größeren Masse eher nicht bekannt sind, Quellen und Methoden der Geheimdienste enthüllen würde. Der aktuelle Direktor der National Security Agency, Keith B. Alexander, wies vor dem US-Senat einen Zeitungsbericht zurück, wonach die NSA die Daten über die Nutzung sozialer Netzwerke wie Facebook durch US-Bürger sammelt.
Für einen Angriff auf die belgische Telekommunikationsfirma Belgacom wäre einem "Spiegel"-Bericht zufolge nicht die USA verantwortlich, sondern ein Geheimdienst aus Großbritannien. Im Europaparlament wurde durch diverse Strukturen der Ruf nach Sanktionen laut. Der mutmaßliche Cyberangriff auf Belgacom, den größten belgischen Telekommunikationsanbieter, hätte der britische Geheimdienst GCHQ vollzogen. Das als "streng geheim" eingestufte Projekt trug demnach den Titel "Operation Socialist" (dt. etwa: "Operation Sozialisten"). Die EU-Kommission, der Rat der Mitgliedstaaten und das Europaparlament wären laut "Spiegel" auch Belgacom-Kunden.
