Nach sommerlichen Unwettern halbe Million Fahrzeuge mit Schäden


(C) Songkran, 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Der in Deutschland wütende Hagelsturm Andreas und weitere Wetterirritationen haben laut aktualisiertem Versicherungsschadensbild fast eine halbe Million Fahrzeuge zerstört. Insgesamt haben die deutschen Hagelunwetter im Juli und August Kosten von mehr als 2,7 Milliarden Euro verursacht, heißt es laut Angaben der Versicherer (Branchenverband GDV), was deutlich mehr sei, als zuvor angenommen worden war.

Durch den Rückversicherer Swiss RE war man von zusammen gut zwei Milliarden Euro an Schadenssummen ausgegangen, die Münchener Rück von etwa 1,5 Milliarden Euro. Die größten Schadensbilder habe es nach aktuellen Auswertungsergebnissen durch zwei Unwetterereignisse im Juli im Osten und Süden von Stuttgart als auch in der Region um Hannover und Wolfsburg gegeben.

Der deutsche Automobilkonzern Volkswagen war ebenfalls betroffen, wo unter anderem 17.000 Fahrzeuge auf Schäden hin untersucht wurden. Die Versicherer hatten bereits im Vorfeld zu diesen Unwettern mit Hochwasserirritationen in Süd- und Ostdeutschland zu kämpfen. Die Flut hatte der Branche im Inland alleine um die 1,8 Milliarden Euro gekostet.

Im Sommer dieses Jahres gab es nach Unwetterereignissen gut 910.000 kaputte Fassaden, Fensterscheiben und Fahrzeuge, heißt es. Es waren dem Verband zufolge rund 450.000 Autos und 460.000 Häuser betroffen. Um die 900 Millionen Euro müssen die Teilkasko-Versicherer tragen, etwa 1,8 Milliarden Euro die Wohngebäude- und Hausrat-Versicherer.

Ende September hatte der Schweizer Rückversicherer Swiss Re mit eigenen Entschädigungsforderungen von rund 240 Millionen US-Dollar (vor Steuern) gerechnet. Die teils extrem großen Hagelkörner hatten in verschiedenen Regionen Schäden bei Dächern und Fenstern und anderen Bauten verursacht, hieß es. Auch waren wohl recht viele Solaranlagen betroffen. Mit Blick auf die grüne Energiewende stellt dies natürlich ein besonderes Merkmal dar. Sollten in Zukunft weitere massive Hagelstürme aufziehen, könnte die Grüne Energieinfrastruktur "platt gemacht" werden.

Schon im August hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass die deutsche Sparkassen Versicherung (SV) damals bereits von gut 70.000 eigenen Schäden ausging - ein ungefähres Schadensbild läge bei 600 Millionen Euro. Der Vorstandschef wurde zitiert, wonach man Elementarschäden in einer solchen Größenordnung noch nie erlebt hätte. Der Hagel von München im Jahr 1984 hatte umgerechnet eine Schadensbilanz von gut 760 Millionen Euro verursacht. Auf der anderen Seite hatte der Hannover-Rück-Vorstand Pickel damals im August auch geglaubt, dass die Unwetter entsprechende Auswirkungen auf Prämien bei der Autoversicherung haben könnten.

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte