Soros: Griechenland kann Schulden nie begleichen


(C) WEF; Swiss-Image.ch; E.T. Studhalter, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Der US-amerikanische Investor ungarischer Herkunft George Soros (gebürtig Schwartz) hatte in einem Interview mit Spiegel angemerkt, dass der Euro-Krisenkandidat Griechenland niemals seine Schulden zurückzahlen können wird. Er würde aus nicht näher dargestellten Gesprächen her wissen, dass Privatanleger in das Land durchaus zurückkehren könnten, sollte der öffentliche Sektor auf die Rückzahlung von Schulden verzichten.

Womit also gemeint ist, dass ein weiterer Schuldenschnitt zu Lasten der anderen, hauptsächlich deutschen, Steuerzahler unternommen werden sollte. Dieser Schritt eines Schuldenschnitts des öffentlichen Sektors sollte in Betracht gezogen werden, solange Griechenland auch die vorgegebenen Bedingungen der sogenannten Troika (EU, EZB, IWF) erfüllt, meint Soros.

Danach könne sich Griechenland laut Soros-Vorstellungen ganz schnell erholen. Offiziell hatte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einen weiteren Schuldenschnitt abgelehnt, was Soros in dem Spiegel-Interview kritisierte. Er holte, wie diverse Male zuvor, die altbackene Propaganda-Keule heraus, von wegen die deutsche Schuld des Zweiten Weltkriegs (Der Bummler/Gammler, Maler und Künstler und nachfolgend verfestigter Psychopath Hitler und Co. wurden frühzeitig u.a. von amerikanischen/britischen Strukturen finanziert und an die Machthebel befördert – siehe Literatur wie u.a. Wall Street und der Aufstieg Hitlers von A.C. Sutton etc.) und nun müsse man auch dazu stehen und bezahlen.

Deutschland sollte sich Soros zufolge daran erinnern, dass es nach dem Zweiten Weltkrieg selbst mehrfach von Schuldenerlässen und auch Stundungen profitieren konnte. Auch Griechenland hätte damals im positiven Sinne für Deutschland agiert. Nun, zur aktuellen Zeit, würde sich Deutschland aber "unnachgiebig" zeigen.

Erst vor wenigen Monaten hatte Hans-Werner Sinn, Präsident des deutschen Ifo-Instituts, die immer wieder vorgekauten Ratschläge des Milliardärs und Revolutions-Financiers Soros kritisiert. Damals ging es darum: "Deutschland solle zwischen Eurobonds und dem Austritt [Euro] wählen". Sinn wurde laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung folgendermaßen zitiert: "Die Argumente von Soros stechen nicht. Wenn jemand aus dem Euroverbund austreten sollte, dann sind es die Länder, die mit dem Euro nicht mehr zurechtkommen".

In der Vergangenheit hatte Soros auch die deutschen Richter vom Bundesverfassungsgericht dazu aufgerufen, diese dürften den Euro-Rettungsschirm ESM nicht als verfassungswidrig verwerfen. Der sogenannte Europäische Stabilitätsmechanismus (eine internationale Finanzinstitution mit Sitz in Luxemburg) sollte nicht für illegal befunden werden. Der Bild-Zeitung sagte der US-Multimilliardär im September vergangenen Jahres: "Wenn sich das Zwei-Klassen-Europa verfestigt, weil alle nach deutschen Wunsch sparen sollen, dann ist es das Ende der Europäischen Union".

Im Vorfeld und weiteren Verlauf hatte Soros die deutsche Euro-Krisenpolitik massiv kritisiert. Er führte unter anderem im April vergangenen Jahres gegenüber der Süddeutschen Zeitung aus: "Die Bürokraten bei der Bundesbank und anderswo sind gerade dabei, den Euro zu zerstören". Soros schlug folglich vor, die Euro-Staaten sollten gemeinsam ihre Schulden weiter reduzieren. Wenige Monate zuvor sagte er im Spiegel (nicht die narzisstische Beschreibungsform; sondern das deutschsprachige Magazin) in Richtung Angela Merkel: "Ich bewundere Kanzlerin Merkel für ihre Führungsstärke. Aber leider führt sie Europa in die falsche Richtung".

Soros war auch für die Einführung der sogenannten Euro-Bonds, was er selbst als "Ausweg aus der Euro-Krise" beschrieb. Deutschland auf von Soros bevorzugte Eurobonds angesprochen sagte er: "Unglücklicherweise hat Deutschland da komische Ideen [...] Mit dem griechischen Problem ist so grundlegend falsch umgegangen worden, dass jetzt ein möglichst geordneter Ausstieg vielleicht wirklich der beste Weg wäre [...] Ich wette ganz sicher nicht gegen den Euro. Denn die Chinesen haben großes Interesse an einer Alternative zum Dollar".

Dem Handelsblatt sagte Soros in 2011, dass Merkel, also die deutsche Bundeskanzlerin, die Hauptschuld an der Verschärfung der Euro-Schuldenkrise hätte. Durch Merkels Entscheidungen, für Zahlungsausfälle nicht die EU, sondern jedes Land einzeln bürgen zu lassen, habe sie die aktuelle Krise mit ausgelöst. Soros wurde hier auch zitiert: "Es war das deutsche Zögern, das die Griechenland-Krise verstärkte und zu der Ansteckung führte, die sie in eine Existenzkrise für Europa verwandelte".

Kurze Zeit nach der angeschobenen "Krise" gab Soros in 2008 der französischen Zeitung Le Monde zu verstehen, er halte sogar den Zusammenbruch des weltweiten Finanzsystems für möglich. Er wurde hier folgendermaßen damals zitiert, dass es "eine neue Tatsache [gebe]: Sie besteht darin, dass die Möglichkeit einer Explosion des Systems existiert". Soros, der mit seinen Spekulationen und teils geheimdienstlich anmutenden Insidertipps zum Milliardär wurde, merkte ebenfalls an, dass diese Krise Folge einer "Ideologie des Laissez-faire und der Selbstregulierung" sei. Der EZB empfahl er in 2008, diese sollte ihre Zinsen senken und die Geldmenge ausweiten, um eine Deflation zu verhindern.

Anhang:

Zu Soros gehört unter anderem auch die sog. Soros-Stiftung (Foundation), eine Organisation in einem Netzwerk von nationalen Stiftungen, insbesondere in Mittel- und Osteuropa. Seit dem Jahr 1994 werden die Stiftungen durch die Open Society Foundations (OSF; ehemals Open Society Institute) koordiniert. Kofinanzierer vieler Projekte der Soros Stiftung sind unter anderem die: Rockefeller Foundation (wurde von John D. Rockefeller gegründet), Bill & Melinda Gates Foundation (mit Abstand größte Privat-Stiftung der Welt), Robert Bosch Stiftung (gehört zu den großen unternehmensverbundenen Stiftungen in Deutschland), oder auch die Ford Foundation (eine US-amerikanische Stiftung).

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte