Mastercard könnte Zahlungen mittels Fingerabdruck anbieten


(C) bcymet, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Der US-amerikanische Kreditkartenanbieter Mastercard könnte bald auch Bezahlvorgänge mit Fingerabdrücken und mobilen Endgeräten anbieten, wie Cnet berichtet. Entsprechende Geräte stehen ggf. schon mit dem neuen Smartphone des US-Unternehmens Apple zur Verfügung, um seine Fingerabdrücke digitalisieren zu lassen. Mastercard hatte sich der sogenannten FIDO Alliance angeschlossen, einem Branchenverband welcher biometrische Systeme (wie Fingerabdrücke, Augen-Iris-Scan etc.) umfangreich im Alltag etablieren will.

Mastercard gilt offiziell nun als erster Finanzdienstleister, der bei FIDO aktiv wird. Aus aktueller Sicht der Dinge könnten im weiteren Verlauf neben Fingerabdrücke auch andere biometrische Merkmale für Bezahlvorgänge genutzt werden, was zumindest andere bei FIDO aktive Mitglieder vor Augen haben. Die Allianz arbeitet ebenso daran, einen industrieweiten Standard zu etablieren, welcher für entsprechende Transaktionen genutzt werden kann.

Man wolle somit auch vermeiden, dass verschiedene Dienstleistungsanbieter eigene Insellösungen anbieten. Das angeführte US-Unternehmen Apple, welches kürzlich mit seinem Smartphone für mediale Furore sorgte, das mit Fingerabdrücken entsperrt werden kann, der Chaos Computer Club dieses Sicherheitsmerkmal jedoch recht schnell als eher unsicher demaskierte, ist derzeit wohl noch nicht Mitglied der FIDO Alliance. Der Suchmaschinenkonzern Google hingegen ist bereits Mitglied. Von deren Seite, Google, wolle man die eigenen Android-Smartphones im kommenden Jahr auch für eine Entsperrung mittels Fingerabdruck tauglich machen.

Der nun vollzogene Beitritt des US-Finanzdienstleisters Mastercard sei laut eigenen Angaben des Unternehmens derart zu verstehen, nämlich als "Bekenntnis", derartige Verifizierungsmöglichkeiten mit biometrischen Daten in Zukunft auch für die Verifikation beim Bezahlen mit externen Geräten einzusetzen. Der Trend würde demnach immer mehr hin zur bargeldlosen Gesellschaft gehen, man brauche sein Geld also nicht als Scheine und Münzen umher schleppen. Durch Mastercard bringt man speziell den Punkt der möglichen gesteigerten Sicherheit bei Bezahlvorgängen ins Spiel, was "allen Beteiligten zugutekommen soll".

Speziell in europäischen Gefilden hatten Datenschützer in der Vergangenheit immer wieder davor gewarnt, biometrische Verfahren leichtsinnig zu überschätzen. Für sensible Anwendungen sollte man diese nicht nutzen. Findige Leute könnten recht einfach, angenommen die Masse der Menschen gehört nicht zu jener Personenklassifizierung, wovon auszugehen ist, derartige elektronische Systeme übernehmen, was etwa der angeführte Fall mit nachgemachten Fingerabdrücken (Unveränderlichkeit des Zugangsmerkmals; ein geknacktes Passwort kann immerhin durch ein neues ersetzt werden) zum Entsperren des Apple Smartphones durch den Chaos Computer Club zeigte.

  
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