USA: Coparenting Design-Familien nehmen zu


(C) Fouquier, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Einem Medienbericht zufolge steigt in den Vereinigten-Staaten die Zahl von sogenannten alternativen Familienmodellen weiter an. Zahlreiche Kinder wachsen mittlerweile in "Co-Parenting"-Familien heran. Auf speziellen Plattformen im Internet können sich Personen zusammentun, um eine alternative Designfamilie zu werden.

In Verträgen regelt man vorab, welche Personen welche Rechte erhalten sollen, wie etwa zum Unterhalt des Kindes. Die Beziehung zwischen den Personen, welche die Eltern mimen, soll eher platonisch sein. Unter einer platonischen Liebe versteht man eine rein geistige oder seelische, also nicht körperliche, Beziehung zwischen zwei Menschen. Das Liebesleben soll vielmehr außerhalb der künstlich zusammengestöpselten Familie stattfinden.

Laut Berichterstattung von "FOCUS" zur Thematik heißt es, dass Familienforscher schätzen würden, dass es in den USA schon tausende der sog. Designer-Familien gibt. Bei den im Internet aufrufbaren Plattformen des Co-Parentings (Teilelternschaft oder Co-Elternschaft) wären mehrheitlich weibliche Personen aktiv, etwa bei der Plattform Modamily. Hier machen Frauen gut zwei Drittel der Nutzer aus, heißt es. In weiteren Recherchen dazu stellte sich heraus, dass gut 20 Prozent der weiblichen und etwa 15 Prozent der männlichen dortig aktiven Personen homosexuell (gleichgeschlechtliches sexuelles Verhalten) sind.

Von den Anhängern des klassischen Familienbildes wird diese Entwicklung, hin zur individuell zusammengebastelten Designerfamilie, mit abgestuften Sonderrechtsvereinbarungen, scharf kritisiert. Dadurch könne speziell mit Blick auf die Kinder auch die psychologische Stabilität gefährdet (wie kognitiver und sozialer Entwicklungsstand) werden, gerade in der frühkindlich prägenden Phase, woraus ggf. untergelagert im späteren Verlauf der Jugend und des Erwachsenenalters psychologische Irritationen hervorgerufen werden könnten (wie keine festen Bindungen zu einem Partner; ständig wechselnde Partner etc.).

Ebenfalls sieht man durch die zahlenmäßig deutlich umfangreicheren Kritiker des Co-Parentings, dass entsprechende Einflüsse auf Kinder durchschlagen könnten, wenn die Designer-Eltern andere Liebespartner haben. Ebenso sieht man in diesem Zusammenhang, dass es, durch das in ihrem Umfeld praktizierte Co-Parenting, betroffene Kinder später schwieriger haben werden, wenn die eigene Familie vom Modell der Mehrheit abweicht. Dem Kind müsse jederzeit klar sein, wo es hingehöre. Grundsätzlich aber könne diese Bedingung in einer gut geplanten Design-Familie durchaus erfüllt sein, sagen auf der anderen Seite die eher positiv zur Thematik gestimmten Personen.

Passende Literatur:

Die narzisstische Gesellschaft: Ein Psychogramm

Narzissmusfalle: Anleitung zur Menschen- und Selbstkenntnis

Liebesfalle: Spielregeln für eine neue Beziehungskultur

Uni Marburg: Zusammenspiel bei der Kindererziehung

Anhang:

Damit sich die passenden Designfamilien später auch das wohlwollend-passende Design-Baby anschaffen können, je nach narzisstisch ausgeprägtem Trend mit gelben, roten, grünen oder schwarzen Augen, hatte man in den USA durch das mit Google Geldern forcierte Genunternehmen 23andMe bereits eine Plattform gestartet, bei der sich interessierte Personen künftig das Wunschkind per Mausklick nach Hause holen können. In einem Fragebogen soll es etwa heißen: "Ich bevorzuge ein Kind mit..." – nachfolgend gibt es Auswahlmöglichkeiten, wie grüne Augen, geringes Krebsrisiko und ähnliche Dinge.

Mehr: Genfirma forciert Zugang zu Design-Babys

  
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