(C) Eric Gaba, 2009, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Britischen Medien zufolge sei eine Operation gegen Al-Shabab in Somalia durch Spezialeinheiten aus dem Ausland fehlgeschlagen. Der Angriff im Süden Somalias erfolgte demnach auf eine der Basen der islamistisch-militanten Bewegung in der am Meer gelegenen Stadt Baraawe. Der britischen BBC zufolge wäre wohl noch nicht klar, ob die Aktion mit dem Angriff im benachbarten Kenia auf das Westgate Shopping-Center in der Hauptstadt Nairobi im Zusammenhang stand.
In Baraawe, das von den Militanten der al-Shabaab kontrolliert wird, gab es laut einem Augenzeugen (kurz vor der Morgendämmerung) schwere Schusswechsel für etwa 10-15 Minuten, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Ebenfalls heißt es, dass ausländische Soldaten versuchten ein Gebäude zu stürmen, um so mögliche Anführer von al-Shabaab zu kriegen. Ein somalischer Geheimdienstmitarbeiter hätte der Agentur AP gesagt, das Ziel wären hochkarätige ausländische Personen gewesen.
Der dortige al-Shabab Kommandant Mohamed Abu Suleiman hätte angegeben, dass dieser durch Spezialeinsatzkräfte unternommene Angriff scheiterte, es habe auf der gegnerischen Seite auch ein Todesopfer gegeben. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, an der Operation wären ausländische Personen der Türkei und Großbritannien beteiligt gewesen. Hier hieß es, dass der britische Kommandeur getötet worden sei und vier SAS und ein türkischer Soldat wären verletzt worden.
Durch das Verteidigungsministerium von Großbritannien hieß es zuletzt, es habe keine britische Beteiligung an diesem Einsatz gegeben. Durch das türkische Außenministerium habe ein Sprecher zu Reuters gesagt, man sei ebenfalls nicht an der Aktion beteiligt gewesen. Frankreich, welches in der Vergangenheit bereits Razzien in Somalia durchführen ließ - um etwa einen Geheimdienstler zu befreien - verneinte Medienberichten zufolge ebenfalls eine Beteiligung an dieser jüngsten Aktion. In Washington sagte der Pentagon-Sprecher George Little laut "Telegraph", dass er einen Kommentar zur Sache ablehnt.
Rückblickend ins Jahr 2009 hatten US Navy Seals die Stadt Baraawe und dortige al-Shabaab-Strukturen bereits angegriffen, es kamen mehrere Personen der islamistisch-militanten Bewegung ums Leben, darunter auch ein ranghoher Kommandeur. Der zuletzt gefahrene Angriff sei Augenzeugenangaben zufolge komplett über den Seeweg erfolgt, einige hätten auch Helikopter wahrnehmen können - durch einen nicht näher benannten Sprecher von al-Shabaab hieß es angeblich gegenüber Reuters, dass keine Luftunterstützung geleistet worden sei. Auf Seiten der Al-Shabab seien mehrere Personen ums Leben gekommen. Anmerkung: In der Vergangenheit wurden bei ähnlichen Aktionen aber Helikopter eingesetzt.
Nach dem Angriff hätte man durch Al-Shabab die Stadt abgeriegelt und Durchsuchungen von Haus zu Haus vollzogen, da man wohl feindliche Strukturen in der Stadt vermutete, welche den gescheiterten Angriff unterstützt haben könnten. Bei der damals negativ verlaufenden Aktion Frankreichs im Januar, wo deren Geheimdienstler getötet wurde, der durch die Al-Shabab gefangen gehalten worden war, waren mehrere Helikopter und mind. 50 Soldaten im Einsatz. Im benachbarten Dschibuti haben Frankreich und die USA permanente Militärbasen, um derartige Einsätze koordinieren/unterstützen zu können.
In Somalia waren auch schon Drohnenangriffe geflogen worden. Die Washington Post berichtete in 2011, dass die USA mehrere Drohnen-Stützpunkte in Afrika hochziehen wollten, um so Angriffe gegen Al-Kaida und andere Strukturen vollziehen zu können. Eine der Anlagen sollte im nordostafrikanischen Äthiopien errichtet werden. Auch auf den Seychellen sollte ein Stützpunkt gebaut werden - wo bereits mehrere Drohnen stationiert waren/sind - hieß es damals.
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