(C) jilliancyork, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Alkoholische Getränke wurden in den vergangenen Jahren bei Jugendlichen immer beliebter. Teils betrinken sich Personen in sogenannten Komasauf-Orgien bis zur Bewusstlosigkeit. Der exzessive Alkoholkonsum birgt entsprechend auch große Gesundheitsgefahren, wie Alkoholvergiftungen, Bewusstlosigkeit/Komazustände, Hirnschäden und sogar der Tod können Folge der feucht-fröhlichen Gelüste sein. Seitens der AOK Nordwest (Allgemeine Ortskrankenkasse) in Deutschland hatte deren Chef Martin Litsch erst kürzlich Zahlen der jungen Komasäufer für das Bundesland Schleswig-Holstein gegenüber der Nachrichtenagentur DPA kommentiert.
Hier, in Schleswig-Holstein, erfreue sich das Komasaufen bei Jugendlichen großer Beliebtheit. Im vergangenen Jahr (2012) mussten 255 noch minderjährige Personen wegen missbräuchlicher Nutzung von Alkohol in Krankenhäuser eingeliefert und behandelt werden, heißt es. In der Altersgruppe der 12- bis 15-Jährigen war die Zahl der Alkoholexzesse zwar deutlich zurückgegangen, doch bei der Altersgruppe der 16- bis 20-Jährigen wurde ein sprunghafter Anstieg verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr 2011 demnach um 16 Prozent. Deshalb sprach man auch von "alarmierenden Zahlen". Litsch forderte, dass Jugendliche künftig weiterhin über die möglichen Gefahren des "Komasaufens" aufgeklärt werden müssten.
Speziell sollten Eltern und Lehrer früh ansetzen und diese Thematik bei den Kindern/Jugendlichen ansprechen. Minderjährigen müssten klare Grenzen aufgezeigt werden. Der Chef von AOK Nord machte zudem deutlich, dass Komasaufen wohl mittlerweile zu einer Art Wettbewerb oder Sport ausgeufert sei, was korrigiert werden sollte - da diese Art von "Sport" mit entsprechenden Problemen für die eigene Gesundheit verbunden ist. Bei dauerhaften Alkoholmissbräuchen könnten Hirnschädigungen verursacht werden - gerade bei jungen Menschen sei dies ein schwerwiegendes Problem. Litsch forderte die Politik in Deutschland auf, dass sich diese dem Problem annehmen müsse, bspw. durch eine wesentlich effektivere Suchtprävention. Zudem müssten auch die Lebensbedingungen von Jugendlichen verbessert werden.
Mit Blick auf das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen hieß es im November vergangenen Jahres, dass hier die Zahl der jungen Komasäufer wieder deutlich angestiegen war. Mehr als 6500 Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren mussten sich demnach mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandeln lassen, teilte damals die Krankenkasse DAK-Gesundheit mit Verweis auf Zahlen des Statistischen Landesamtes mit. Gegenüber dem Vorjahr 2011, als offiz. etwa 6.278 junge Komasäufer gezählt wurden, stellte dies einen Anstieg um gut 4,3 Prozent dar.
Bezüglich der gesamten Zahlen zum deutschen "Vollrausch" von 2011 hieß es Anfang des laufenden Jahres, dass sich "offiziell" 26.349 Heranwachsende im Alter von 10 bis 20 Jahren wegen akuten Alkoholmissbrauchs stationär behandeln lassen mussten - teilte das Statistische Bundesamt damals mit. Hierbei muss angemerkt werden, dass es nur die offiziell festgestellten Fälle waren, die Dunkelziffer liegt wohl deutlich höher. Verglichen mit dem Vorjahr war dies eine Zunahme von 1,4 Prozent - das fünfte Jahr in Folge mussten sich deutlich mehr als 20.000 Kinder und Jugendliche wegen Alkoholvergiftungen behandeln lassen. Im Rückblick auf das Jahr 2002 lag die Zahl damals offiziell noch bei 12.794 jungen Personen.
