(C) Titanas, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Laut aktuellen Daten scheinen die Verbraucher im südeuropäischen Griechenland immer zurückhaltender zu werden. Im Einzelhandel hatte sich der Umsatzrückgang im Juli laufenden Jahres nach jüngsten Daten des Statistikamtes Elstat auf 14 Prozent beschleunigt, nach einem revidierten Minus von gut acht Prozent im Vormonat Juni. Im vergangenen Jahr hatte der Rückgang bereits zwölf Prozent betragen.
Auch durch die angestiegene Arbeitslosigkeit, höher gesetzte Steuern, niedriger ausfallende Renten oder auch Ausgabenkürzungen hatten die Griechen weniger Geld zur Verfügung, das Land steckt im sechsten Krisenjahr. Normalerweise zählt der Sommer zu den Monaten mit anziehenden Einzelhandelsumsätzen. Im Juni 2013 sanken die unbereinigten realen Einzelhandelsumsätze um minus 7,8 Prozent zum Vorjahresmonat. Ungebrochen standen auch diese Daten für eine beispiellose wirtschaftliche Depression.
Ende August berichteten griechische Medien zur Thematik Einzelhandel in Griechenland, dass zwar seit vergangenem Jahr die Preise in Supermärkten teils gefallen waren, doch die Konsumenten sich, wie aktuelle ELStat-Zahlen ebenfalls deutlich machen, kontinuierlich weiter einschränkten. Im ersten Halbjahr laufenden Jahres lag der Konsumrückgang bei Supermarktartikeln bei über acht Prozent.
Griechenland erlebte in den vergangenen Jahren die schlimmste Wirtschaftskrise aller Zeiten. Seit Anfang des Jahres 2008 waren das reale und nominale BIP um über 20 Prozent gefallen. Seit Jahresbeginn hatten sich in Griechenland die Anzeichen einer konjunkturellen Stabilisierung gemehrt. Im Bereich Tourismus, so teilte der Verband Sete mit, lagen die Einnahmen mit ausländischen Gästen im ersten Halbjahr laufenden Jahres knapp 20 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Seitens der Troika (EU, EZB, IWF) wolle man Ende Oktober die Kontrollen in Griechenland fortsetzen. Im vorgegebenen Sparprogramm, welches die griechische Regierung umsetzen muss, ist einer der wichtigsten Punkte die Verschlankung des Staates auch durch Privatisierungen sowie Entlassungen im öffentlichen Bereich. Zuletzt bat man durch Athen um eine Verlängerung der Frist für die Verschlankung des Staates beim Personal - laut Medienberichten zwei Monate. Durch die Troika hätte man dafür jedoch noch kein grünes Licht gegeben. Im kommenden November soll das Thema des möglichen Fehlbetrages im derzeitigen griechischen Rettungsprogramm angesprochen werden. Der griechische Finanzminister Giannis Stournaras hatte den Fehlbetrag auf etwa 10,5 Mrd. Euro beziffert, 4,5 Mrd. für 2014 und 5,5 Mrd. für 2015.
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