Frankreich erhält militärisches Transportflugzeug Airbus A400M


(C) Benurs, 2009, Bild: flickr (CC BY-SA 2.0)

Frankreich wurde bei Übergabe-Feierlichkeiten nun das erste Exemplar des neuen Militär-Transportflugzeuges Airbus A400M Atlas übergeben - die formelle Übergabe fand bereits Anfang August laufenden Jahres statt. Die jetzt offiziell vollzogene war am Standort von Airbus Military im spanischen Sevilla unternommen worden. Der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian bezeichnete das Flugzeug als "technologische Meisterleistung", für Frankreich wäre die Maschine "absolut notwendig".

Er fügte hinzu, dass durchaus eine Zusammenarbeit von europäischen Staaten im Bereich Verteidigung möglich sei, wenn man nur den Willen dazu hat. Das Militär-Transportflugzeug A400M von Airbus war in 2003 von den NATO-Staaten, Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Großbritannien und der Türkei in Auftrag gegeben worden. Wegen unterschiedlicher Wünsche und technischer Probleme hatte sich die Auslieferung um rund vier Jahre verzögert. Seit Frühjahr laufenden Jahres werden bei Airbus Military in Sevilla und Toulouse die ersten Techniker und Piloten der französischen Luftwaffe auf dem neuen Flugzeug geschult.

Die Kosten hatten sich dabei, verglichen zum eigentlich eingeplanten Budget, um einige Milliarden Euro erhöht. Im Verlauf hatte man seitens Airbus auch damit gedroht, jenes Projekt ganz einzustellen. In 2011 gab es eine neue Einigung über die weitere Finanzierung. Aktuell habe man 174 Bestellungen für die A400M. Das Propeller-Transportflugzeug kann max. etwa 37 Tonnen Ladung (Nutzlast) über eine Entfernung von gut 3300 Kilometer transportieren und auch auf schwierigem Gelände landen (unbefestigte Pisten). Bei geringerer Zuladung kann entsprechend mehr Treibstoff getankt werden, wodurch sich die Reichweite vergrößert.

Deutschland hatte 53 (von zuvor 60), Frankreich 50, die Türkei 10, Spanien 27 und Großbritannien 22 der A400M bestellt. In den kommenden Jahren wolle Airbus um die 400 Maschinen exportieren, man hofft auch auf Kundschaft aus der Golfregion und dem asiatisch-pazifischen Raum. In europäischen Gefilden soll das Transportflugzeug den veraltenden Bestand an Transportflugzeugen ersetzen - speziell auch die deutsch-französische Transall.

Bei Airbus im deutschen Bremen hat im November 2010 die Produktion des ersten Serienmodells begonnen. Ende 2007 hatte man mit dem Bau des ersten Prototypens begonnen. Die Länge des Airbus A400M beträgt 45,1 Meter, die Spannweite 42,4 Meter und die Höhe 14,7 Meter. Das Leergewicht beträgt 78.600 Kilogramm, das max. Startgewicht 141.000 Kilogramm und das max. Landegewicht 122.000 Kilogramm.

In der Anfang 2010 durch Deutschland und Frankreich vorgestellten "deutsch-französischen Agenda 2020" hatte die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der damalige franz. Staatschef Nicolas Sarkozy 80 gemeinsame Vorhaben vorgestellt, unter anderem eine Vorreiterrolle bei neuartigen "Elektroautos" für die "grüne Zukunft". Auch ein gemeinsames Institut für erneuerbare Energien führte man hier an, womit man auch "das Leben der Menschen in unseren Ländern sehr viel mehr zusammenführen" wolle. Mit Blick auf den Airbus-Militärtransporter A400M sagte Merkel damals, dass jenes Projekt "von strategischer Bedeutung" für uns sei und es müsse alles daran gesetzt werden, "dass es zu einer Lösung kommt".

Mit Blick auf die deutschen Ankaufszahlen des A400M-Transporters hieß es in 2011, dass die Bundeswehr statt der 53 nur 40 Stück bekommen würde. Am vereinbarten Bestellvolumen von 53 Flugzeugen soll festgehalten werden, von jenen sollen aber 13 Maschinen zum Verkauf an Drittkunden vorgesehen sein. Ende 2001 hatte die damals agierende rot-grüne Koalition 73 Flugzeuge bestellt. Nachfolgend wurde die Bestellung erst auf 60 und dann auf 53 Maschinen reduziert.

Ende Juli laufenden Jahres berichtete "Spiegel" zu den neuen A400M, dass dem Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) angeblich neuer Ärger ins Haus stehen würde. Man schrieb, es gibt massive Schwierigkeiten bei der Zulassung des Transportflugzeugs. Als Grund führte man an, es gäbe offenbar Fehler im Kaufvertrag, der im Jahr 2003 von der rot-grünen Bundesregierung abgeschlossen worden war. Eine zeitgerechte Auslieferung der deutschen A400M sei "derzeit sichergestellt", erklärte damals ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Er hatte auch darauf verwiesen, dass die zivile Musterzulassung des Basisluftfahrzeuges durch die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) schon im März laufenden Jahres abgeschlossen worden sei.

  
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