Sparprogramm: Siemens streicht 15.000 Stellen


Siemens

Siemens streicht wegen seines Sparprogramms weltweit um die 15.000, in Deutschland alleine 5.000 Stellen. Ein Sprecher von Siemens hätte jene Zahlen laut Medienberichten auch bestätigen können, er betonte, dass der Stellenabbau nicht zwangsläufig einen Jobverlust bedeutet. In Deutschland wolle man auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten.

Im Inland sei der Bereich Industrie am stärksten von den Einschnitten betroffen, ein Abbau von rund 2000 Stellen sei geplant. Im Bereich Energie sowie Infrastruktur und Städte sind es je rund 1400 Stellen, und in der Verwaltung wären es rund 200 Arbeitsplätze. Bis zum Ende laufenden Jahres soll sich der Jobabbau aber noch nicht "bemerkbar" machen. Der Stellenabbau ist Teil des Sparprogramms unter dem Titel "Siemens 2014", mit dem rund sechs Milliarden Euro eingespart werden sollen.

Rund die Hälfte der gesamt eingeplanten Stellen wurde bereits gestrichen oder soll bis Ende des laufenden Jahres wegfallen. Die anderen etwa 7500 Stellen sollen im kommenden Jahr wegfallen. Der Jobabbau soll bis Ende September 2014 umgesetzt sein. In Wachstumsfeldern sollen aber neue Mitarbeiter eingestellt werden.

Mit Blick auf die Medizintechnologie-Sparte hatte es hier schon ein eigenes Sparprogramm mit Stellenstreichungen gegeben. Laut dem Siemens-Sprecher sind in diesen bestätigten Zahlen nicht die vor dem Verkauf stehenden Aktivitäten eingerechnet, wie bspw. das Wassergeschäft oder Gepäck- und Postsortieranlagen.

Nach dem vollzogenen Wechsel an der Konzernspitze hatte der deutsche Technologiekonzern weitere Vorstandsposten neu vergeben. Der Aufsichtsrat bestellte Ralf Thomas, der seit 2008 Finanzchef der Siemens-Industriesparte war, zum neuen Konzern-Finanzvorstand. Der Nachfolger von Ex-Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann im Aufsichtsrat wurde der Co-Chef des Softwarekonzerns SAP, Jim Hagemann Snabe (dänischer Manager). Der vormalige Finanzvorstand Josef Käser (nicht-amtlich auch "Joe Kaeser") hatte Ende Juli laufenden Jahres den Österreicher Peter Löscher als Konzernchef bei Siemens abgelöst.

Ebenfalls teilte man Mitte September mit, dass der Posten des Personalvorstandes neu besetzt wird und der technische Direktor Klaus Helmrich den Posten übernimmt, zusätzlich zu seinem jetzigen Amt. Brigitte Ederer, welche bislang im Vorstand für das Personalressort zuständig war, werde das Amt Ende September niederlegen, teilte Siemens vor gut zwei Wochen mit.

Laut "Die Welt" sei der Hintergrund dafür, dass es wohl einen "handfesten Streit" Ederers mit der bei Siemens einflussreichen IG Metall gegeben hätte. "Die Gewerkschaften haben dem Aufsichtsratschef klar gemacht, dass sie nur dann Joe Kaeser als neuem Vorstandschef zustimmen werden, wenn Ederer als Arbeitsdirektorin abgelöst wird", zitierte die Zeitung zur Thematik eine mit den Vorgängen vertraute Quelle. Streitpunkt war demnach eine Weigerung Ederers, den Arbeitsvertrag des Gesamtbetriebsratschefs Lothar Adler zu verlängern.

  
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