DE: Industrie muss Exportprognose für 2013 kappen


(C) Marcel Oosterwijk, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Wegen der schwächelnden Konjunktur der Schwellenländer hatte die deutsche Industrie ihre Exportprognose für das laufende Jahr kappen müssen. Demnach erwartet man bei den Ausfuhren ein Plus von 1,5 bis 2,0 Prozent, zuvor lag die Schätzung bei 3,5 Prozent, heißt es laut dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) nach einem Bericht von "Spiegel".

Speziell habe wohl das Wachstum der BRICS-zugehörigen Schwellenländer Brasilien oder China enttäuscht, da jene Staaten auch unter fehlenden Reformen litten und auch einem "auslaufenden Rohstoffboom". Markus Kerber, der BDI-Hauptgeschäftsführer, gab zu verstehen: "Angesichts des schwachen ersten Halbjahrs werden die Exporte in diesem Jahr unter den Erwartungen bleiben". Im Rückblick auf das erste Halbjahr laufenden Jahres gingen die Exporte von Deutschland um -0,6 Prozent (auf 547,4 Milliarden Euro) zurück (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum).

Aus aktueller Sicht heraus sieht der zitierte Kerber, dass die deutsche Industrie noch im laufenden Jahr mit einer möglichen und allmählichen Erholung rechnen könnte. Demnach würden in den "wesentlichen Exportbranchen" die Zeichen weiter auf Wachstum stehen, es hatten sich zuletzt etwa die Ausfuhren der Automobilindustrie nach Westeuropa und in die USA vergleichsweise gut entwickeln können.

Deutsche Außenhandelskammern in 85 Ländern hatten im August mit einem Exportwachstum im laufenden Jahr von zwei Prozent gerechnet. Mit Blick auf die Importe dürften diese laut jenen Einschätzungen aber um etwa drei Prozent steigen.

Durch den DIHK teilte man im August mit, es werde schwierig den hier gesehenen Weltmarktanteil mittel- bis langfristig zu halten. Der Außenhandelschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier, merkte zur Sache an, dass es außer China wohl kein Schwellenland geben wird, welches in näherer Zukunft in die Spitzengruppe aufrücken wird. Er rechnete in den kommenden Jahren mit einem "Dreikampf" zwischen USA, Deutschland und Japan um den "Vize-Titel".

Im Dezember vergangenen Jahres war der Bund der Deutschen Industrie (BDI) für 2013 trotz zunehmender Sorgen um die Konjunktur fest überzeugt gewesen, dass die Ausfuhren im kommenden Jahr (2013) um mindestens drei Prozent wachsen werden. Der BDI erwartete, dass in diesem Jahr der Maschinenbau, die Elektroindustrie und die Chemie das Exportwachstum tragen werden.

Im Sommer vergangenen Jahres hatte der Konjunkturchef des Münchner Ifo-Instituts, Kai Carstensen, angemerkt, dass er für den Fall einer Störung der Weltwirtschaft infolge der Euro-Schuldenkrise vor den Folgen für Deutschland warnte. Damals war die schon schwächelnde Nachfrage aus dem Euroraum durch gute Exporte in andere Regionen ausgeglichen worden, doch fügte im Juli 2012 Carstensen an: "Sollten aber auch die Schwellenländer in Asien und Südamerika eine harte Landung erleben, so dürfte das die deutsche Exportwirtschaft sehr treffen".

Ende Juli laufenden Jahres teilte das deutsche Statistische Bundesamt mit, dass Deutschland innerhalb der EU der wichtigste Handelspartner für die USA ist. So kamen im Vorjahr (2012) 29,5 Prozent der Exporte der EU in die Vereinigten Staaten aus Deutschland. Danach folgte das Vereinigte Königreich mit 15,5 Prozent - aus Frankreich kamen nur 9,2 Prozent der Exporte. Die EU-Importe aus den USA gingen speziell in das Vereinigte Königreich (20,6 Prozent), Deutschland (18,4 Prozent) und die Niederlande (12,9 Prozent). In 2012 hatte Deutschland Waren im Wert von 86,8 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten exportiert.

Das Handelsblatt berichtete im Rückblick (März 2013), dass der deutsche Außenhandel "im laufenden Jahr kräftig zulegen" wird. Damaligem Stand zufolge würden die Exporte in außereuropäische Länder weiter an Bedeutung gewinnen, wie demnach laut Handelsblatt zur damaligen Zeit aus dem Außenwirtschaftsreport des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BDI) hervorging. Dieser BDI-Prognose nach würden die Exporte in 2013 um 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen können. Der BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber wurde zitiert: "Wir erwarten im beginnenden Aufschwung eine deutliche Belebung der weltweiten Nachfrage nach deutschen Produkten".

  
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