Merkel: Wiedervereinigung auch in Köpfen vollendet


(C) WEF, swiss-image.ch Photo by Moritz Hager, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Laut der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betrachtet man die vollzogene Wiedervereinigung auch in den Köpfen der jungen Menschen als "vollendet". Bei den jüngeren Generationen sei jene Unterscheidung, zwischen Ost- und Westdeutschen, "kein Thema" mehr, gab sie in einem online Videopodcast zu verstehen - passend zum kommenden "Tag der Deutschen Einheit". Eine gestellte Frage, ob Merkel es auch leid wäre, dass das Attribut "ostdeutsch" wie eine Art Handicap klinge, sagte sie: "Das finde ich nicht so. Und ich habe das früher auch nicht so empfunden".

Vielmehr zeige ein solches Attribut eine "bestimmte Herkunft" an, heißt es, natürlich auch eine "andere Erfahrungswelt". Merkel habe den Eindruck, dass diese Thematik "in der heute jüngeren Generation sowieso kein Thema mehr" ist. Menschen im Osten wie auch Westen von Deutschland haben die "gleichen Ideale". Laut der Bundeskanzlerin seien sie auch in ihren angenommenen Lebenseinstellungen "sehr, sehr ähnlich".

Dazu heißt es weiter, dass jene Menschen im Osten und Westen von Deutschland mit ihren sehr, sehr ähnlichen Lebenseinstellungen für Solidarität, Sicherheit, Gerechtigkeit, Freiheit oder auch Demokratie sind. Alles Dinge, welche "uns einen", weshalb man auch so gut zusammenfinden konnte. Mit Blick auf die deutlich mehr berufstätigen Frauen in der DDR hieß es, dass diese dort besser "eingeübt" waren, wodurch so manche "Dinge" in Gang gekommen wären - welche laut Merkel damals in der alten geteilten Bundesrepublik im Westen "vielleicht noch nicht so gut entwickelt waren" wie in der DDR.

Mit der vollzogenen Deutschen Einheit nach der Selbstauflösung der Sowjetunion habe man nun auch einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz etablieren können. Auch habe man es laut Merkel schon geschafft, den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz für Kinder unter drei Jahren umzusetzen – Frauen könnten so mehr arbeiten. Abschließend hieß es dazu leicht kryptisch: "Und damit sind Lebenserfahrungen auch eine gewisse Antriebskraft gewesen, auch in der alten Bundesrepublik Wünsche zu verwirklichen".

Unterdessen hatte in Deutschland der sogenannte "Ostbeauftragte" der Bundesregierung, Christoph Bergner (CDU), sein Amt für weiter notwendig gehalten. Er äußerte kritische Töne, wonach es aktuell auch eine gegenteilige Debatte gibt. Der Mitteldeutschen Zeitung sagte der Ostbeauftragte Bergner: "Das Amt eines Beauftragten für die Neuen Bundesländer wird in dieser Wahlperiode im Hinblick auf bestimmte für den Osten wichtige Entscheidungen noch gebraucht".

  
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