GR: Maniatopoulos soll Fonds für Privatisierungen leiten


(C) Adam Sofen, 2005, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Laut griechischen Medien könnte ein früherer Spitzenbeamter der EU-Kommission an die Spitze des griechischen Privatisierungsfonds (Taiped) treten. Bei der Person handelt es sich demnach um Konstantinos Maniatopoulos (war auch u.a. Mitglied bei der Internationalen Energieagentur; IEA), der als Favorit für die Nachfolge von Stelios Stavridis gelte, teilte der griechische Finanzminister Giannis Stournaras mit. Jener ehemalige Spitzenbeamte war von 1986-1995 Generaldirektor für Energie in der EU-Kommission. Das Parlament in Athen muss ihn noch bestätigen.

Maniatopoulos (u.a. "Institute of Energy for S.E. Europe") war damals unter anderem mit an der Koordinierung der Energiepolitik, Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei Investitionen, Handel und Transit, Umweltschutz, Versorgungssicherheit und Umsetzung der Europäischen Energiecharta beteiligt. Bei einer damaligen internationalen Konferenz in Chalkidiki (Griechenland) ging es auch um "Neue energiewirtschaftliche Realitäten in der Schwarzmeer-Region". Auf wirtschaftlicher Ebene waren auch bilaterale und multilaterale Zusammenkünfte hochrangiger Vertreter von Banken, Industrieunternehmen und Energiegesellschaften vorgesehen.

Der griechische Privatisierungsfond (TAIPED) hatte Ende vergangenen Jahres den Beginn des Verfahrens der Ausschreibung für die Verwertung auch von staatlichen Immobilien mit der Methode des Verkaufs und der Rückmietung (sale & lease back) forciert. Die griechische Publikation "To Vima" berichtete im Dezember 2012, dass unter anderem folgende Gebäude veräußert werden sollen: Kulturministerium, Innenministerium Zentralgebäude, Zentrale Polizeidirektion Athen, Justizministerium, Gesundheitsministerium, Bildungsministerium, Staatliches Zentrallaboratorium, Zentrale für Datenverarbeitungssysteme, Nationales Statistikamt Griechenlands (ELSTAT), Polizeizentrale Thessaloniki und weitere.

Dem griechischen Privatisierungsfonds wird offiz. eine Schlüsselrolle bei der Sanierung Griechenlands zugeschrieben. Er sollte ursprünglich eigentlich staatliche Unternehmen im Volumen von 50 Milliarden Euro veräußern. Jene Zielplanungen wurden bereits mehrfach nach unten korrigiert. Für das laufende Jahr waren zuletzt 1,6 Milliarden Euro als Erlöse anberaumt worden. Der Fonds war seit gut einem Monat ohne Führung, weil Stelios Stavridis wegen der Nutzung des Privatjets eines reichen Geschäftsmanns zum Rücktritt gedrängt worden war. Der abermals unternommene Wechsel an der Spitze des Fonds ist schon der dritte seit der Gründung vor zwei Jahren.

Älteres:

Griechenland: Beauftragter für Privatisierungen tritt zurück

  
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