(C) APM Alex, 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Mit dem durch die deutsche Bundesregierung aufgelegten sog. "Mobilitätsprogramm" unter dem Titel "The Job of my Life" soll es jungen Menschen aus der EU ermöglicht werden, einen erleichterten Berufsstart in Deutschland zu vollziehen. Besonders aus dem südeuropäischen Spanien gebe es wohl großen Anklang, zwei Drittel der Bewerber kam demnach aus dem Krisenland, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte.
Insgesamt hatten sich bis Ende September über 3000 Auszubildende und junge Facharbeiter aus dem EU-Ausland bei dem aufgelegten Förderprogramm beworben. Mit dem Programm wolle man umzugswillige junge Personen helfen, einen erleichterten Berufsstart in Deutschland zu unternehmen, was auch durch finanzielle Unterstützung, Sprachkurse sowie begleitende Betreuung unterlegt werden soll.
Nicht nur Nachwuchskräfte könnten sich bewerben, welche schon eine feste Stellenzusage haben, auch wolle man mit dem Programm die berufliche Mobilität in der EU insgesamt fördern. Wie die BA mitteilte, hatten die meisten der Antragssteller Stellen in Baden-Württemberg und Bayern finden können. Besonders willkommen wären Personen im Baubereich, in der Lebensmittelbranche oder auch im Gaststätten- und Hotelgewerbe.
Seltener waren Anträge von Bewerbern aus dem EU-Ausland eingegangen, welche sich für technische oder kaufmännische Berufe ausrichteten. Ebenfalls wären nur wenige Anträge im Bereich IT und im Gesundheitssektor festgestellt worden, obwohl auch hier Personen gesucht werden.
In Deutschland machen das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Bundesagentur für Arbeit (BA) mit dem angeführten Programm "The Job of my Life" Werbung, um demnach dringend benötigte Arbeitskräfte ins Land zu locken. Arbeitgeber fänden nicht mehr genügend Bewerber und gingen daher neue Wege, heißt es. The Job of my Life ist ein forciertes Sonderprogramm des Bundes in Deutschland, zur "Förderung der beruflichen Mobilität von ausbildungsinteressierten Jugendlichen und arbeitslosen jungen Fachkräften aus Europa" (MobiPro-EU). Es war am 02.01.2013 in Kraft getreten.
Mit dem Sonderprogramm MobiPro-EU sollen laut offiziellen Darstellungen auch Hemmnisse abgebaut werden, die in der Praxis häufig die "Mobilität Jugendlicher und junger Erwachsener aus anderen EU-Staaten" in den deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt beeinträchtigen. Als Zielgruppen werden Personen aus der EU angeführt, speziell im Alter von 18 bis 35 Jahren, welche von ihrer Freizügigkeit innerhalb der EU Gebrauch machen und dabei eine betriebliche Berufsausbildung in Deutschland aufnehmen oder eine qualifizierte Beschäftigung in einem Engpass- bzw. Mangelberuf in Deutschland aufnehmen wollen.
Im Rahmen des aufgelegten Programms in Deutschland können auch Kosten übernommen werden, wenn qualifizierte Fachkräfte ein Anerkennungsverfahren für reglementierte Engpassberufe durchlaufen. Für das Programm stehen bis 2016 bis zu 140 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel stammen aus der von der Bundesregierung beschlossenen Qualifizierungsinitiative.
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Mit dem Wirtschafts-Planprogramm der Europäischen Union - sog. "Europa 2020" - hatte man Anfang März 2010 durch die EU-Kommission das Ziel gesetzt, für "intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum", wobei als Ziele der Planungen unter anderem auch angeführt werden: die EU-Agenda für neue Fähigkeiten und Jobs, hier die Modernisierung des Arbeitsmarktes durch die "Förderung von Arbeitsmobilität und lebenslangem Lernen", die Erhöhung der Beschäftigungsquote der Bevölkerung zwischen 20 und 64 Jahren von damals 69 Prozent auf mindestens 75 Prozent.
Weiterhin die Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 20 Prozent im Vergleich zu 1990, die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im Zwischenschritt auf 20 Prozent und die Steigerung der Energieeffizienz um 20 Prozent, die Reduzierung des Anteils von Schulabbrechern von 15 Prozent auf 10 Prozent und die Steigerung von Hochschulabsolventen im Alter von 30 bis 34 Jahren von damals 31 Prozent auf mindestens 40 Prozent, die sog. Digitale Agenda der EU, mit dem Ausbau des Breitband-Internets und der Förderung „eines Marktes für internetbezogene Dienstleistungen“, sowie allgemeinen Zugang zu schnelleren Netzzugängen.
Neben der Mobilität und der Sprachkompetenz zielt Leonardo (Programm der EU-Kommission zur Förderung der Aus- und Weiterbildung) auch auf transnationale Pilotprojekte zur Entwicklung innovativer Ausbildungsmethoden, wie unter Nutzung moderner Kommunikationstechnologie ab. Mit dem Bologna-Prozess solle auch die Förderung von Mobilität, von internationaler Wettbewerbsfähigkeit und von Beschäftigungsfähigkeit unternommen werden - auch durch Beseitigung von Mobilitätshemmnissen; nicht nur der räumlichen Mobilität, sondern auch kultureller Kompetenzen.
Durch das Fraternité 2020 (eine Europäische Bürgerinitiative), die 2011 mit dem Internationalen Karlspreis der deutschen Stadt Aachen ausgezeichnet worden war, hieß es, die "geografische Mobilität innerhalb Europas" sei derzeit noch zu "gering". Man schlug folglich in "Ziele der Initiative" vor, dass die EU-Kommission folgendes unternehmen muss, um die "Mobilität" weiter zu erhöhen. Es müssten mehr Anstrengungen unternommen werden, um sog. "interkulturelle Fähigkeiten" bei den Menschen zu entwickeln, wie etwa durch Sprachkurse. Weiterhin müssten Fortschritte im Bereich der Mobilität "besser überwacht werden", wie durch Eurostat oder Eurobarometer Umfragen und Mittel der EU-Kommission müssten "konsequenter zur Förderung von Mobilität" verwendet werden.
Laut sogenannter "Jugendpolitik der Europäischen Union" wäre auch Mobilität, Beschäftigung und nicht-formales Lernen ein wichtiger Baustein zur Formung des interkulturellen EU-Bürgers. Damals, bereits im Jahr 2004, hatte man zu einem "Europäischen Pakt für die Jugend" aufgerufen und reagierte damit auf einen pessimistischen Bericht über den Stand der Lissabon-Strategie. Maßnahmen sollten forciert werden, um die "Jugendarbeitslosigkeit einzudämmen", den Zugang zur Berufsbildung zu verbessern, nicht-formales Lernen anzuerkennen und die Mobilität junger Menschen weiter zu fördern.
Laut Publikationen des US-amerikanischen Geostrategen Thomas Barnett, müsste dafür gesorgt werden, dass sich wirtschaftlich bedingt neue "Regionen" herausbilden, in denen die "Menschen umher siedeln" müssten. In den Büchern von Barnett "The Pentagons New Map" und "Blueprint for Action" heißt es unter anderem auch, nationale Kulturen würden nach und nach versiegen - woraus angeblich die "Jugend der Welt" entstehen würde. Bis 2040 oder 2050 würde laut (den vor gut zehn Jahren veröffentlichten Publikationen Barnetts) die Welt derart "geformt" sein, um eine Art "Utopia" zu verkünden.
Der Strategieberater im Büro des ehemaligen US-Verteidigungsministers Donald Rumsfeld fabulierte in "Blueprint for Action" davon, es müsse ein System weiter vertieft werden, welches auf "gegenseitige Abhängigkeit beruht". Ebenfalls sei Barnett laut eigenen Publikationen der Ansicht, dass ein solches System der gegenseitigen Abhängigkeiten letztlich dazu führen wird, dass Nationen und die in ihnen stattfindenden wirtschaftlichen Prozesse als auch die Prozesse der einzelnen Menschen nicht mehr auf Selbstbestimmtheit aufbauen, sondern vielmehr durch Einflüsse die von außen „gesteuert werden können“.
Der Prozess wird dargestellt als: "Frieden in der Welt erhalten". In weiteren Punkten geht er unter anderem auch auf Einwanderung, Kredite, Investitionen, Energie, Militär und Sicherheitskräfte ein. Nationale Staaten wären seiner Auffassung nach eher "schlecht" und alles was mit Tradition zu tun hat. Dies müsse zur "Friedensschaffung" entsprechend "durch Maßnahmen" aufgelöst werden. In gesellschaftlichen Belangen schreibt er davon, es müssten Durchmischungsprozesse vollzogen werden. Sogenannte Gegner jener Bestrebungen müssten "erzogen" werden, was in seinen Publikationen aber noch eines der eher harmonischer klingenden Begrifflichkeiten ist.
Zur "Durchmischung" heißt es unter anderem auch, man solle den Zwang der Ökonomie über alles stellen. Aus einer nie dagewesenen Geschwindigkeit an Durchmischungsprozessen aller relevanten Strukturen könne sich langfristig Frieden und Wohlstand etablieren. Die "Jugend der Zukunft" müsse sich um eine bessere Zukunft bemühen, in der auch "mehr Spaß" vorherrscht. Ein Aufbegehren gegen diese Bestrebungen würde “unmoralisch und nicht zeitgemäß” sein.
In dem Werk “Blueprint for Action” heißt es etwa auf Seite 282, dass Gegner, welche etwa auch Gewalt anwenden könnten, getötet werden sollten. Barnett: “So yes, I do account for nonrational actors in my worldwiew. And when they threaten violence against global order, I say: Kill them”. Arbeitnehmer werden als “Kostenfaktoren” und jederzeit austauschbare “Humanressourcen” angesehen (Batterie des Systems).
