DE: Grüne Energiewende kostet bis zu drei Billionen Euro


(C) Alan Cleaver, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Der deutsche und seit Ende 2005 als Bundesvorsitzender der CDU Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) fungierende Josef Schlarmann hält die in Deutschland angeschobene Energiewende für das "entscheidende Projekt" der kommenden Legislaturperiode. Er rechnet mit steigenden Kosten zur Umsetzung dieser, von bis zu drei Billionen Euro. Seiner Ansicht nach könne "nur eine Große Koalition" aus Union (CDU/CSU) und der SPD die vorgezeichneten Herausforderungen der deutschen Energiewende "meistern", sagte Schlarmann gegenüber dem öffentlich-rechtlichen ARD-"Hauptstadtstudio".

Die dort angeführten "Kollateralschäden" durch die Energiewende wüchsen bereits ins Unermessliche. Den deutschen SPD-Politiker und seit Ende September 2009 Fraktionsvorsitzenden der SPD-Fraktion, Frank-Walter Steinmeier, angesprochen, gab Schlarmann zu verstehen, dass dieser ursprünglich davon sprach, dass die Energiewende "nur" eine Billion Euro kosten würde. Schlarmanns Einschätzungen zufolge bilde diese Summe aber nur den "untersten Rand". Im Gespräch mit dem ARD-"Hauptstadtstudio" führte er andere Kostenschätzungen an, welche mittlerweile die angeführten drei Billionen Euro sehen.

Sollte man die "Wende von der Wende" (Energiewende) nicht schaffen, gefährde dies laut Schlarmann den Industriestandort Deutschland. Mit Blick auf ein mögliches schwarz-grünes Bündnis glaube er nicht daran, dass eine "erfolgreiche Energiewende" vollzogen werden kann. Nur mit der SPD und den "Gewerkschaften" könne man Schlarmanns Worten zufolge das Erneuerbare-Energien-Gesetz derart reformieren, um eine Deindustrialisierung Deutschlands zu verhindern.

Durch die deutsche Energiewirtschaft selbst äußerte kürzlich die Cheflobbyistin und Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Hildegard Müller (CDU), gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), dass sie einen erheblichen Anstieg (im nächsten Schritt auf mehr als 6 Eurocent) der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG voraussagt. Der Kostenanstieg sei laut Müller, welche von 2005-2008 auch Staatsministerin und Beauftragte für die Bund-Länder-Koordination bei Bundeskanzlerin Angela Merkel war, nur ein Problem.

Mit einem vorzustellenden Reformkonzept für den Strommarkt wolle der Energieverband aufzeigen, wie man den weiteren Kostenanstieg bremsen könnte, um so auch die Netzstabilität zu sichern. Jenes Konzept bestehe demnach aus zwei Säulen. Mit der ersten Säule wäre eine grundlegende Reform der Förderung von erneuerbaren Energien vorgesehen und mit der zweiten Säule wolle man einen dezentralen Markt zur Sicherung der Versorgung schaffen.

  
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