(C) Franz Hendricks, 2006, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Der US-amerikanische Chemieriese Rockwood verkauft seine deutsche Tochter Sachtleben und weitere Geschäfte an den Rivalen Huntsman, wobei der Preis bei 1,1 Mrd. US-Dollar liegt. Jene Transaktion solle bar abgewickelt werden. Hinzu kommen Pensionsverpflichtungen in der Höhe von 225 Mio. US-Dollar.
Abgeschlossen werden soll die Sache im ersten Halbjahr kommenden Jahres (2014). Nachfolgend wolle man "spätestens" nach zwei Jahren die Pigment-Geschäfte an die Börse hieven. Seitens Huntsman teilte man vor geraumer Zeit mit, man wolle an der weltweiten Konsolidierung beim Weißpigment-Geschäft teilnehmen. Wichtigste Konkurrenz in diesem Segment wären die saudi-arabische Gesellschaft Cristal Global sowie die US-Chemiekonzerne Dupont und Tronox.
Als das wichtigste Weißpigment mit dem höchsten Brechungsindex gilt Titandioxid. Es wird etwa in Kunststoffen, Textilien, Farben oder auch Körperpflegemitteln wie Sonnencremes und Zahnpasta eingesetzt. Seitens Huntsman erwartete man zuletzt, dass sich die eher schwache Nachfrage in den kommenden Quartalen erholen könnte.
Das angeführte deutsche Unternehmen Sachtleben Chemie beschäftigt etwa 2200 Menschen – laut Wikipedia Stand 2008. Huntsman übernimmt von Rockwood Holdings, Inc. (multinationale Firmengruppe) noch weitere Geschäfte mit Chemikalien zur Holzbearbeitung und Wasseraufbereitung als auch Bereiche mit Kunststoffen für die europäische Autobranche, neben Sachtleben. Die US-amerikanische Huntsman Corporation ist ein international tätiges Chemieunternehmen aus Salt Lake City (rechtlicher Sitz).
Die deutsche Sachtleben Chemie, ein Hersteller von Chemieprodukten, gehört seit 2004 zur multinationalen Firmengruppe Rockwood Holdings, Inc. In 2008 hatte man mit der finnischen Kemira Oyj ein Joint Venture gebildet. Nach der Übernahme von Produktionsanlagen des Krefelder Mitbewerbers Crenox GmbH (insolvent), eine ehemalige BAYER-Tochter, hatte man in 2012 die Produktionskapazität für Titandioxid um weitere 100.000 auf 340.000 Jahrestonnen erhöht. Im laufenden Jahr hatte die Rockwood Holdings, Inc. die zuvor forcierte Joint Venture Beteiligung der finnischen Kemira Oyj übernommen, womit Sachtleben 100-prozentige Tochter der Rockwood Holdings, Inc. ist.
Sachtleben wurde in 1972 komplett in die Metallgesellschaft AG eingegliedert - also dem Vorgänger der mg technologies und der heutigen GEA Group aus Düsseldorf. Die Dynamit Nobel AG war innerhalb des Großkonzerns bis 2004 verantwortlich für die Chemieaktivitäten der Metallgesellschaft (mg-technologies). Die Dynamit Nobel AG war ein deutsches Chemie- und Rüstungsunternehmen - es wurde durch den ehemaligen Mutterkonzern MG technologies (heute GEA Group AG) zerschlagen und verkauft. Die GEA Group AG (von 2000-2005: mg technologies, vor 2000: Metallgesellschaft bzw. GEA) ist ein börsennotiertes Unternehmen (MDAX) mit Sitz im deutschen Düsseldorf (NRW).
Im historischen Rückblick war die angeführte alte Metallgesellschaft AG (dam. Hauptaktionär I.G. Farben; BAYER; BASF; HOECHST), zu der auch die Privatbank Delbrück Schickler gehörte, nicht immer positiv aufgefallen. Sie war die größte Nichteisenmetallfirma in Deutschland und ein beherrschender Faktor im Welthandel für Nichteisenmetalle. Zur angeführten Delbrück Schickler Bank gehörte zuvor auch Adelbert Delbrück (1822-1890; u.a. Bank Delbrück Leo & Co), ein deutscher Bankier. Er war Mitbegründer der Deutschen Bank, alte Zentrale Berlin. Delbrücks Nachfahre ist sein Urgroßneffe Peer Steinbrück von der Partei (SPD).
