USA: Schüler werden online überwacht


(C) Tama Leaver, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Einem CNN-Bericht zufolge würde die Schulverwaltung im US-amerikanischen Glendale (drittgrößte Stadt im Los Angeles County; Kalifornien) Schüler in "Sozialen Netzwerken" online durch ein externes Unternehmen überwachen lassen. Betroffen wären rund 14.000 Schüler ab 13 Jahren. Bei der Firma handele es sich um Geo Listening, welche auf das sog. "Schulmonitoring" spezialisiert ist.

Ein abgeschlossener Ein-Jahres-Vertrag würde 40.500 US-Dollar bringen. Durch die Schulbehörde und das Unternehmen selbst hieß es, die Überwachung könne mehr "Sicherheit" für Jugendliche und Kinder mit sich bringen. Bei einem unternommenen Pilotprojekt hätte sich schon gezeigt, dass positive Resultate erzielt werden konnten, wie etwa ein Fall, wo sich ein Jugendlicher das Leben nehmen wollte, was dieser zuvor online ankündigte. In „Sozialen Medien“ hatte es im Verlauf der vergangenen Jahre vermehrt derartige Ankündigungen, nicht nur in den USA, gegeben.

In der Vergangenheit gab es aber auch Fälle, wo sich bei anderen derartigen Ankündigungen herausstellte, dass Kinder oder Jugendlichen (o.a. Erwachsene) dies wohl nur zum "Scherz" online absonderten. In einer "realen" Situation, wo Menschen tatsächlich zusammentreffen und dann in einer scherzenden Lage schwadroniert wird, bspw: "dann bringe ich mich um" (erg: "wenn ich nicht xy bekomme/erreiche) - in einer entsprechend vorherrschenden Stimmung; etwa im Gelächter - würde dies sicherlich anders "wahrgenommen" werden, als in reiner Schriftform.

Das Unternehmen Geo Listening und ein Sprecher der Schulbehörde hatten im vorherigen Pilotprojekt 9000 Schüler in das Sowjet-like Monitoring-Unterfangen mit eingebunden. Gegenüber dem US-Sender CNN hatte man keine technischen Details genannt, wie man die Personen überwacht oder wie die überwachten Accounts verifiziert werden. Möglicherweise wird die Kommunikation auch mittels Schlüsselwörter durchforstet. Die orwellsche Schulbehörde bekommt dann tägliche Berichterstattungen über "verdächtige Postings".

Speziell unter die Lupe genommen werden sollen auch mögliche Fälle von Suiziden, Drogenmissbrauch, Waffen, Gewalt allgemein oder Schulabbruch. Kritische Stimmen gaben laut Bericht zu verstehen, dass diese Art der Überwachung eine "Invasion in die Privatsphäre" der Schüler sei. Der Chef von Geo Listening, Chris „Frydrych“, merkte an, man wolle den Schulen nur dabei helfen, die sog. "digitale Kluft" zu überbrücken - natürlich nur, wenn der "Rubel" rollt.

  
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