(C) slowafternoon, (symbolisch; kein Bezug), 2005, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Seitens der SPD-Fraktion wolle man nun Informationen zur finanziellen Situation des sog. Max-Delbrück-Centrums (eine von 18 Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, welche molekularbiologische Grundlagenforschung mit klinischer Forschung verbindet) per Kleine Anfrage erhalten. Demnach würde das deutsche Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin-Buch hohe Verluste einfahren und die Bundesregierung solle Angaben tätigen, seit wann diese Kenntnis von der defizitären Haushaltslage hat und wer das Defizit übernimmt.
Im August laufenden Jahres hatte der "Tagesspiegel" berichtet, dass das zur Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) gehörende Max-Delbrück Centrum für Molekulare Medizin (MDC) ein erhebliches Haushaltsdefizit aufweist. Als Einrichtung der HGF werden 90 Prozent der Grundfinanzierung durch den Bundeshaushalt bereitgestellt. Das Max-Delbrück Centrum für Molekulare Medizin (MDC) solle auch als Partner des Bundes beim Aufbau eines "gemeinsamen Forschungsraumes" mit der Charité Berlin zum sogenannten Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIG) mitwirken.
In der erst gestellten Anfrage (17/14672), welche noch nicht beantwortet wurde, wolle man (SPD) u.a. auch wissen, in welchem Zeitraum sich nach Kenntnis der Bundesregierung das Haushaltsdefizit des MDC kumuliert hat und wer nach Kenntnis der Bundesregierung das aufgelaufene Defizit trägt und mögliche Zinszahlungen in welcher Höhe übernimmt.
Im Juni laufenden Jahres hatte man das angemerkte Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIG) mit einem Festakt in der deutschen Bundeshauptstadt Berlin eröffnet, woran auch die Bundesforschungsministerin Prof. Johanna Wanka (CDU) sowie die Berliner Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres (SPD - "Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin") teilnahmen. In dem BIG wollen das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) und die Charité – Universitätsmedizin Berlin, eines der größten Universitätsklinika Europas, ihre Forschung "bündeln", wobei erstmals auch in Deutschland ein "ganzheitlicher, systemmedizinischer Forschungsansatz" verfolgt werden soll.
Der Bund, das Land und die Helmholtz-Gemeinschaft stellen dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) und der Charité für den Aufbau des "Berliner Instituts für Gesundheitsforschung" (BIG) in den kommenden fünf Jahren rund 300 Millionen Euro zur Verfügung. Die Stifterin der Charité-Stiftung, Johanna Quandt (aus der Unternehmerfamilie Quandt; ist die Witwe des deutschen Industriellen Herbert Quandt; zweitreichste deutsche Frau nach ihrer Tochter Susanne Klatten und siebtreichste Deutsche), unterstützt das BIG zudem mit 40 Millionen Euro.
Das angeführte MDC (voll: "Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin") in Berlin hatte man in 1992 als Nachfolgeeinrichtung von drei bis 1990 zur Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW; war die bedeutendste Forschungsinstitution der Deutschen Demokratischen Republik [DDR] - wo auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel gewesen sein soll, deren aktueller Ehemann der "Quantenchemiker" Joachim Sauer ist) gehörenden Institutionen gegründet.
Anhang allgemein: (kein direkter Bezug)
Das MDC gründete man als Nachfolgeeinrichtung des Zentralinstituts für Molekularbiologie (ZIM; außeruniversitäres Forschungsinstitut der Akademie der Wissenschaften der DDR), des Zentralinstituts für Krebsforschung (ZIK; auch als Robert-Rössle-Institut bezeichnet; war ein außeruniversitäres Forschungsinstitut der Akademie der Wissenschaften der DDR) und des Zentralinstituts für Herz-Kreislaufforschung (ZIHK; außeruniversitäres Forschungsinstitut der Akademie der Wissenschaften der DDR), die aus dem ab 1947 in Berlin-Buch bestehenden Institut für Medizin und Biologie (entstand im Juni 1947 auf Anweisung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland; SMAD - und der deutschen Verwaltung für Volksbildung in der Sowjetischen Besatzungszone [SBZ] in den Räumlichkeiten des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Instituts für Hirnforschung) entstanden waren.
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin hatte man nach dem in Berlin geborenen Max Delbrück (der 1981 in Pasadena, Kalifornien; USA verstarb) benannt. Delbrück war ab 1945 US-amerikanischer Genetiker (Vererbungslehre; siehe ggf. "Life Science. Eine Chronologie von den Anfängen der [Eugenik] bis zur Humangenetik der Gegenwart"), Biophysiker und Nobelpreisträger. Er hatte nach Aufenthalten im Ausland auch ab 1932 am Kaiser-Wilhelm-Institut (KWI) für Chemie in Berlin-Dahlem gearbeitet (Anm: Das KWI für Zellphysiologie wurde 1930 in Berlin-Dahlem von Otto Warburg [Sohn des Physikers Emil Warburg] und der Rockefeller-Stiftung gegründet). In 1947 war Delbrück erstmals wieder nach Deutschland gereist.
Der Genetiker Carsten Bresch (einer der ersten Schüler von Max Delbrück; ein deutscher Physiker und Genetiker und emeritierter Professor der Universität Freiburg) baute von Delbrück beauftragt mit Fördergeldern der Volkswagenstiftung das Institut für Genetik an der Universität zu Köln auf, wo Delbrück 1961 bis 1963 forschte und dabei half, es weiter zu etablieren. Nachfolgend hatte er etwa auch in 1969 der Universität Konstanz dabei geholfen, ihre Biologische Fakultät zu errichten. Sechs Jahre zuvor, 1963, wurde er zum Mitglied der Gelehrtengesellschaft Leopoldina (Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften) gewählt.
Delbrück selbst entsprang der niedersächsischen Delbrück-Familie, die im 19. Jahrhundert in Preußen und im Deutschen Kaiserreich einige einflussreiche Positionen innehatte. Aus dem Familienkreis kommt etwa auch Gottlieb Adelbert Delbrück, ein deutscher Unternehmer und Bankier. Er war einer der Gründer der Deutschen Bank (alte Zentrale in Berlin). Der deutsche Politiker und SPD-Mann Peer Steinbrück, welcher von 2002 bis 2005 Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, von 2005 bis 2009 Bundesminister der Finanzen und SPD-Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl 2013 [ist] bzw. war – ist ein Urgroßneffe des Bankgründers.
Adelbert Delbrück hatte im 19. Jahrhundert u.a. die Deutsche Bank und das Bankhaus Delbrück Leo & Co mit aufgebaut. Man wurde auch zum finanziellen Begleiter von u.a. Krupp und Siemens. In 1910 unternahm man dann die Fusion der „Gebrüder Schickler & Co.“ mit „Delbrück Leo & Co.“ zum Bankhaus „Delbrück Schickler & Co.“ durch Ludwig Delbrück (1860–1913). Später beim Wahlkampf in 1933 wurde ein Gesamtbetrag von drei Millionen Reichsmark von “renommierten” Firmen und Geschäftsleuten gespendet. Gelder wurden durch ein Konto der Delbrück-Schickler-Bank gewaschen und gelangten dann in die Hände von Rudolf Heß zur Verwendung durch Hitler und der NSDAP. Anm: Nachfolgend kam es zum Reichstagsbrand.
Als Urpatriarch der Delbrücks wird nicht direkt Adelbert gesehen, sondern speziell Friedrich Delbrück (preußischer Erzieher des späteren Königs Friedrich Wilhelm IV. sowie von dessen Brüdern, dem späteren Kaiser Wilhelm I. und Prinz Carl). Er machte vor dem Beginn seines Studiums Bekanntschaft mit Johann Bernhard Basedow (war ein deutscher Theologe, Pädagoge, Schriftsteller und Philanthrop der Aufklärung). Damals im Jahr 1786 verbrachte er viel Zeit in dessen Gesellschaft. Der benannte Basedow hatte auch die sog. Illuminati-Prinzipien gelehrt, war jedoch selbst wohl kein Anhänger des Ordens. Der deutsch-amerikanische Historiker Klaus Werner Epstein (Harvard & Brown-Universität) erklärte:
Die berühmte Karlsschule in Stuttgart (Schillers alma mater) hatte mehrere Illuminati in ihren Fakultäten. Die Bildungsbewegung, angeführt von [Friedrich Delbrücks Lehrer] Basedow, lehrte Illuminati-Prinzipien. [...] Die Lehrkörper-Positionen boten eine exzellente Hebelwirkung für die Arbeit des zukünftigen Triumphs der Aufklärung: Der prominente Illuminat Leuchsenring diente beispielsweise als Lehrer des preußischen Kronprinzen, der später Frederick William III. wurde (obwohl das spätere Verhalten des Schülers ihn enttäuscht haben musste). Die beiden führenden Studentenorden, die Konstatisten und die Schwarzen Brüder, wurden beide von den Illuminati [Illuminatenorden; "die Erleuchteten"] infiltriert.
Üblich waren sehr freundliche Beziehungen und auch direkte Überschneidungen mit den Freimaurern. Weitere bedeutende Orden waren die Amizisten - Der klassische studentische Amicistenorden [ex] wurde um 1770 in Jena - durch Vereinigung der Logen in Jena und Tübingen gestiftet - hatte jedoch einen älteren Vorläufer (siehe: "Für Burschenschaft und Vaterland" ISBN: 978-3833444449). Aber auch die Unitisten (Unitistenorden) und Harmonisten (Harmonistenorden).
Mehr dazu auch unter:
Peer Steinbrücks erleuchtete Dynastie und die organisierte Erodierung Deutschlands
