Eurostat

Trotz der konjunkturellen Erholung war die Zahl der Beschäftigten in der Euro-Zone zuletzt weiter gesunken und fiel im zweiten Quartal laufenden Jahres um 0,1 Prozent auf 145 Millionen, heißt es laut dem Statistischen Amt der Europäischen Union (EU) Eurostat mit Sitz in Luxemburg. In den beiden Quartalen zuvor lag der Rückgang bei 0,4 und 0,3 Prozent, also höher. Die Unterschiede zwischen den 17 Euro-Ländern (ER17) sind weiterhin groß.
Staaten wie Deutschland und Portugal konnten Beschäftigung aufbauen, auf der anderen Seite war sie in Zypern, Spanien und den Niederlanden besonders stark zurückgegangen. Die Wirtschaft der Euro-Zone hatte im Frühjahr die längste Rezession ihrer Geschichte beendet und wuchs mit 0,3 Prozent erstmals nach sechs Minus-Quartalen wieder. Die Zahl der Erwerbstätigen blieb in der EU27 stabil.
Gegenüber dem Quartal des Vorjahres 2012 nahm die Beschäftigung im zweiten Quartal 2013 im Euroraum um 1,0 Prozent und in der EU27 um 0,4 Prozent ab. Laut Eurostat schätzte man nun jüngst ein, dass im zweiten Quartal des laufenden Jahres in der EU27 insgesamt 221,8 Millionen Männer und Frauen erwerbstätig waren, davon 145,0 Millionen im Euroraum, wobei dies saisonbereinigte Zahlen sind.
Von den Mitgliedstaaten, für die Daten vorlagen, verzeichneten Estland (plus 1,5 Prozent), Litauen und Portugal (je plus 0,8 Prozent), Luxemburg (plus 0,7 Prozent), die Tschechische Republik und Irland (je plus 0,5 Prozent) die höchsten Wachstumsraten im Vergleich zum Vorquartal, während Zypern (minus 2,1 Prozent), Spanien (minus 0,5 Prozent), die Niederlande, Slowenien und die Slowakei (je minus 0,4 Prozent) die stärksten Rückgänge meldeten.
Mit Blick auf die Industrieproduktion in der Eurozone hatte Eurostat kürzlich mitgeteilt, dass diese im Juli überraschend stark gefallen war. Im Vergleich zum Vormonat Juni 2013 sei die Produktion um 1,5 Prozent gesunken. Einige Volkswirte hatten im Vorfeld lediglich mit einem Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet. Dies war der stärkste Rückgang seit September 2012. Im Vormonat war die Produktion noch um revidierte 0,6 Prozent (zunächst plus 0,7 Prozent) gestiegen.
Die Ende August mitgeteilten Zahlen zur Arbeitslosenquote zeigten, dass diese im Juli erneut nicht gestiegen war, bleibt aber unverändert auf dem Rekordniveau von 12,1 Prozent. Laut Eurostat waren in den 17 Euro-Ländern mehr als 19,2 Millionen Menschen ohne Job - was mehr als eine Million als noch vor einem Jahr waren. Am stärksten betroffen waren weiterhin die südeuropäischen Krisenkandidaten Griechenland und Spanien, wo laut August-Zahlen 27,6 Prozent bzw. 26,3 Prozent der Männer und Frauen keine Arbeit hatten. Jene Länder litten dabei auch am stärksten unter der Jugendarbeitslosigkeit. In Griechenland hatten fast 63 Prozent der unter 25-Jährigen keinen Job, in Spanien waren es rund 56 Prozent - EU-Neuling Kroatien hatte ebenfalls hohe 55 Prozent.
