Griechenland: Zahl der Arbeitslosen weiter gestiegen


(C) Paul Wilkinson, 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Den aktuellen Zahlen des griechischen Statistikamtes Elstat zufolge, sei die Arbeitslosigkeit von Griechenland im Juni weiter gestiegen. Hier lag sie bei 27,9 Prozent (+ 0,3 Prozent) und hat damit ein neues Rekordniveau erreicht. Im Vormonat Mai lag sie noch bei 27,6 Prozent. Im Vorjahr - Juni 2012 - lag sie bei 24,6 Prozent. Insgesamt waren offiziell in Griechenland im Juni laufenden Jahres mehr als 1,4 Millionen Menschen arbeitslos, 3,6 Millionen hatten Arbeit.

Binnen eines Jahres verloren laut der Statistik 174.000 Menschen ihren Arbeitsplatz, im Vergleich zum Mai waren es im Juni 20.000 mehr. Auf der anderen Seite ging die Jugendarbeitslosigkeit von Griechenland demnach aber leicht zurück, bleibt aber weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Bei den jungen Griechen (15- bis 24-Jährige) lag sie im Juni bei 58,8 Prozent. Im Vormonat Mai hatte sie noch bei 64,9 Prozent gelegen. Aktuellere Zahlen als die von Juni gibt es noch nicht. Experten gingen laut Medienberichten zu den Zahlen davon aus, dass viele junge Menschen im Sommer Arbeit im Bereich Tourismus gefunden haben könnten.

Unterdessen hatte die "Troika" (EU, EZB, IWF) nun ihre Kontrollen in Griechenland wieder aufgenommen. Die Kontrolleure von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) wollen auch den aktuellen Stand des griechischen Reform- und Konsolidierungsprogramms überprüfen, wobei einer der wichtigsten Punkte der Kontrollen die Verschlankung des Staates durch Privatisierungen sowie Entlassungen im öffentlichen Bereich ist.

Seitdem die Krise in Griechenland ins Rollen kam, hatte die Zahl der Suizide weiter zugenommen. Die Hilfsorganisation Klimaka hatte kürzlich unter Berufung auf das Statistische Amt von Athen mitgeteilt, dass im Jahr 2011 45,4 Prozent mehr Menschen Suizid als 2007 vor Ausbruch der Krise begingen. "Wirtschaftliche Gründe sind nicht die einzige Ursache. Das bedingt sich nicht unbedingt gegenseitig. Aber überall in Europa, wo die Arbeitslosigkeit gestiegen ist, hat auch die Selbstmordrate zugenommen. Wenn also beides gleichzeitig zunimmt, scheint es einen Zusammenhang zu geben", gab Aris Violatzis, der Direktor von Klimaka, zu verstehen.

Laut IWF-Daten lag die explizite Staatsverschuldung in Griechenland im Jahr 2004 bei rund 183 Milliarden Euro, im Jahr 2008 bei 262 Milliarden Euro und nach vorläufigen Zahlen, nach einem Schuldenschnitt privater Gläubiger, in 2012 bei rund 307 Milliarden Euro – wobei der Anstieg nach vorläufigen Berechnungen des IWF (Internationaler Währungsfonds) bis vor kurzem für das Jahr 2013 einen Anstieg auf rund 329 Milliarden explizit auswies. Explizite Staatsschulden sind heute schon bestehende, also sichtbare Schulden. Implizite Staatsschulden sind noch nicht sichtbar.

  
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