Spanien: Tausende Kinder leiden Hunger


(C) Contando Estrelas, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Da in Spanien zahlreiche Kinder wohl auch aus Sparfolgen heraus mit in Notlagen getrieben werden, hatte laut dem kanarischen Wochenblatt der Dachverband spanischer Elternvertretungen wie auch die sog. "Beobachtungsstelle für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte" den Sonderbeauftragten für das Recht auf Nahrung angeschrieben, Olivier De Schutter. Dem Bericht zufolge würden in Spanien mittlerweile tausende Kinder an Hunger leiden, wobei die Regierung Spaniens beschuldigt wird, ein Recht auf Nahrung nicht zu garantieren.

Vielmehr würde der Staat Maßnahmen vollziehen, welche zu systematischen Verletzungen führen, schreibt man. Die Regierung habe sich "äußerst effizient" gezeigt, um das Finanzsystem zu retten, was auf der anderen Seite aber nicht bei den Grundbedürfnissen der Bevölkerung zu sehen sei. In dem Schreiben an den UN-Sonderbeauftragten Olivier de Schutter führten die Verfasser des Schreibens etwa an, dass Kürzungen vollzogen wurden – wie Beiträge zur Schulspeisung (30-50 Prozent).

Ebenfalls werden Hilfen für Geburten oder Adoptionen angeführt, die Senkung des Kindergeldes - von "500" Euro auf 291 Euro monatlich - und weitere Kürzungen. Der Dachverband und die angeführte Beobachtungsstelle wollen auf die hier benannte "alarmierende und drängende Notlage" aufmerksam machen, heißt es.

Laut einer Anfang des Jahres vorgestellten Studie der Caritas Europa, würden immer mehr Kinder in den Krisenländern in der EU "hungrig zur Schule" kommen - was man speziell in Krisenländern wie Griechenland, Spanien, Italien, Portugal und Irland festgestellt habe. Man hatte sich hier auch auf Daten der EU-Kommission bezogen, wonach im durch Caritas (katholische Hilfsorganisation) erarbeiteten Ergebnis recht deutlich festgestellt worden sei, dass in den betroffenen Ländern schon damals ein Drittel aller Kinder in Armut lebten oder an den Rand zur Armut gedrängt wurden.

Man hob hier im "Ausblick" hervor, dass mitten in Europa eine Generation von "schlecht ernährten jungen Menschen", welche zudem in einem Umfeld einer pessimistischen Stimmung und mit fatalen Zukunftsaussichten, heranwachsen würde. Die Untersuchung der Caritas machte für die Verarmung, auch der Kinder, vor allem die vorgegebenen Sparprogramme mit verantwortlich.

Im Juli vergangenen Jahres hatte eine andere Organisation eine Studie veröffentlicht, wonach die Zahl unterernährter Kinder weltweit einen neuen Höchststand erreichte. Demnach waren fast 60 Millionen Mädchen und Jungen nicht ausreichend mit Nahrung (1,5 Millionen Kinder mehr als im Jahr 2000) versorgt, hieß es durch die Kinderrechtsorganisation "Save the Children". Der vorgelegte Bericht hatte dabei die Entwicklung von Kindern in 141 Ländern beleuchtet, wobei aber auch festgestellt worden sei, dass es Kindern in Japan, Spanien und Deutschland am besten gehen würde.

Die Kinderrechtsorganisation "Save the Children" berechnete für jede Nation den sogenannten Child Development Index (CDI). Grundlage der Statistik waren dabei die Werte der Vereinten Nationen (UN), der „Weltbank“ und einzelner Nationen aus den Jahren 2005-2010. Die Organisation "Save the Children" (Sitz: "London", England) ist laut eigenen Angaben "die weltweit größte unabhängige Kinderrechtsorganisation".

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