Deutscher EX-Rapper in Syrien verletzt


(C) Henry Patton, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Der in Deutschland bekannte ehemalige Rapper aus Berlin, Denis Cuspert - auch unter dem Namen "Deso Dogg" bekannt - dessen Markenzeichen auch ominöse Gang-Handzeichen waren, soll einem Medienbericht zufolge durch einen Luftangriff in Syrien Verletzungen davongetragen haben. Die Publikation "Die Welt" schreibt, dass der Ex-Rapper verletzt worden sei und beruft sich dabei auf eine Stellungnahme der islamistischen Gruppierung "Millatu Ibrahim" (eine verbotene islamistische Organisation in Deutschland).

Dieser soll Cuspert ebenfalls angehören und auch unter dem neuen Namen "Abu Talha al-Almani" agieren. In dem Schreiben soll es heißen: "Einige Internetseiten haben die Nachricht verbreitet, dass unser Bruder und Mudschahid Abu Talha Al-Almani bei einem Luftangriff auf einer Stellung der Freien Syrischen Armee (FSA) getötet wurde". Cuspert wäre nie Mitglied der FSA gewesen und wäre auch nicht getötet - sondern nur verletzt - worden, heißt es. Gegen Cuspert, bzw. Abu Talha al-Almani, liegt laut "Die Welt" in Deutschland Haftbefehl vor - nicht der Rapper - sondern in Papierform.

Cuspert war vor einigen Jahren zum Islam konvertiert und beendete die Karriere als Rapper. Im Verlauf habe er sich auch dem radikalen Islam zugewandt - der laut Wikipedia auch durch Strukturen von Saudi Arabien mit "aufgetunten" radikalisierten Koranversionen/Erklärungen forciert wird. Der nun offenbar überzeugte Kämpfer "Abu Talha al-Almani" hatte sich nach seiner mageren Rap-Karriere auch dem "Heiligen Krieg" angeschlossen und rief als Leichtgläubiger zum Kampf gegen die sog. "Ungläubigen" auf. Im vergangenen Jahr hatte er sich nach Ägypten abgesetzt, mit anderen aufgestachelten Leuten aus dem radikalisierten islamistischen Spektrum. Sicherheitsbehörden von Deutschland sind der Auffassung, dass sich Cuspert einer dschihadistischen Rebellengruppe (al-Nusra-Front) angeschlossen hat, die sich im Getümmel von Syrien austobt.

Ins Visier von deutschen Sicherheitsbehörden war er speziell auch geraten, da er zum bewaffneten „heiligen Krieg“ aufgerufen haben soll. Laut einem Zeitungsbericht des Tagesspiegels von Februar 2013 gehen Sicherheitskreise davon aus, Cuspert wolle in Syrien als Märtyrer sterben. Bei der al-Nusra-Front handelt es sich um einen syrischen al-Qaida-Ableger - der ebenfalls auf Bombenanschläge und Selbstmordattentate setzt. Al-Qaida - o.a. Basis, Fundament; Dschihad-Basis - setzt dabei auf einen gewaltbereiten Dschihad. Selbstmordattentäter werden als Schahid-Märtyrer bezeichnet, denen ein Platz im Paradies sicher sei.

Der Paradies-Aberglaube geht auf ein altes Rekrutierungsunterfangen zurück. Kurz: Personen (u.a.d. "Assassinen") wurden damals unter Drogen gesetzt, in ein vorgefertigtes "Paradies" mit Frauen/Luxus verbracht – im weiter benebelten Zustand – ggf. erneut unter Drogen gesetzt und in die „Normalität“ zurückgebracht (wo die Drogenwirkung nachließ), wobei jenen dann o.a. zuvor erzählt/eingetrichtert wurde, dieser "Trip" sei das Paradies gewesen und wenn man sich nun im Kampf abschlachten lasse, komme man dort wieder hin. Im Verlauf der Zeit wurde dieser Mumpitz von diversen Individuen entsprechend anderweitig ab-fabuliert und auch weiter ausgeschmückt.

  
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