Griechenland: Zahl der Selbstmorde steigt weiter


(C) mendhak, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Wegen der verordneten Hungerkur in Griechenland, welche die Regierung nach Vorgaben umsetzen muss, hatte sich im Verlauf der vergangenen Jahre auch die Zahl an Suiziden weiter erhöht. Zwischen 2007 und 2011 stieg sie offiziellen Angaben zufolge um fast 50 Prozent, wobei als Gründe auch Arbeitslosigkeit, Chancenlosigkeit oder Existenzängste angeführt werden.

Kürzlich hatte die griechische Hilfsorganisation Klimaka mitgeteilt, mit einem Verweis auf das Statistische Amt in Athen, dass in 2011 rund 45,4 Prozent mehr Menschen Suizid begingen als noch in 2007. Damals hatten sich demnach "nur" 328 Menschen selbst getötet, in 2011 waren es nach offiziellen Zählungen 477. In dieser Zeit hatten auch Sparmaßnahmen zu einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Griechenland geführt. Für das vergangene Jahr 2012 würden wohl noch keine genaueren und abschließenden Daten vorliegen, es würde aber Hinweise darauf geben, dass es genauso schlimm wird wie zuvor.

Vor der griechischen Tragödie nach 2007 hätten laut Klimaka speziell Personen aus "psychologischen Gründen" angerufen, heute wären es hauptsächlich welche mit sozialen und finanziellen Problemen - wobei dies sicherlich auch in den Bereich "Psychologie" einsortiert werden kann. Die benannte griechische Organisation steht dabei unter den Fittichen des Gesundheitsministeriums in Athen. Per Hotline hilft man Personen, welche sich das Leben nehmen wollen.

Anfang Juli laufenden Jahres hieß es in seinem Schreiben, aus dem der Leiter (Andreas Georgiou) der ELSTAT (Griechisches Statistisches Amt) zitierte, dass sich die Anzahl der Suizide im Jahr 2009 auf 391, im Jahr 2010 auf 377 und im Jahr 2011 auf 477, also innerhalb dieser drei Jahre auf insgesamt 1.245 Personen belief. Wie Georgiou erklärte, sammelt die ELSTAT jedoch keine Daten über die Selbstmordversuche.

Im Mai hieß es laut einer Studie zu den Auswirkungen der Krise in der EU, dass immer mehr Menschen von den Krisenzuständen direkt betroffen wären und auch gesundheitliche Probleme bekämen. Besonders betroffen waren demnach die Länder Portugal, Griechenland und Spanien. Die Untersuchungsergebnisse hatte man in der Publikation "Lancet" veröffentlicht. (mehr hier)

  
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