EU Reding im ZDF: Kein Schuldenschnitt, Deutsche zerreden alles


(C) DG EMPL, 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Die EU-Vizepräsidentin der Europäischen Kommission (supranationales Organ der EU) und Kommissarin für das Ressort Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft (wurde mit Amtsantritt der Kommission Barroso II in 2010 neu geschaffen), die luxemburgische Politikerin Viviane Reding, hatte nun in der öffentlich-rechtlichen ZDF-Talkrunde "Maybrit Illner" aufgekommene Forderungen nach einem Schuldenschnitt für Griechenland zurückgewiesen.

Gleichzeitig hatte sie die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für den gefahrenen Kurs in der Staatsschuldenkrise gelobt. In der Sendung sagte Reding: "Ein Schuldenschnitt wäre genau der falsche Weg. Denn Schuldenschnitt heißt ja, ich kann Schulden machen und brauche [diese] nicht zurückzuzahlen". Auch jeder Hausbauer wisse, dass er jeden Monat seine Schulden (etwa Kredit) zurückbezahlen muss.

Sollte man in Richtung Schuldenschnitt gehen, bricht laut Reding "die ganze Soliditätsgemeinschaft zusammen". Griechenland müsse Solidität zeigen, damit "es Solidarität" erwarten kann. Durch das "Hilfsprogramm" und vorgegebene Reformen für Griechenland habe man der EU-Kommissarin zufolge "ermutigende Ergebnisse" (Massenarbeitslosigkeit?) hervorbringen können und auch mit Blick auf das südeuropäische Portugal sehe man gute Entwicklungen, da dieses Land "zuletzt stärker gewachsen" (ohne Bezugnahme auf die Landmasse) sei als Deutschland.

Weiterhin führte Reding in der ZDF-Talkshow "Maybrit Illner" aus, dass die deutsche Bundeskanzlerin Merkel "stark mitgeholfen" habe, "damit das Vertrauen in den Euro bleibt". Auf der anderen Seite würde Reding jedoch "die Deutschen" nicht verstehen, eigentlich würde "die ganze Welt" euch um Frau Merkel beneiden, hieß es. Man baue schon seit Jahrzehnten an einem "soliden Europa" (EU!), welches man nun nicht kaputtreden dürfe, denn dann würde sich Deutschland selbst Schaden zufügen.

Ebenfalls verwies Reding auf den geleisteten Beitrag des Groussherzogtums und gleichzeitig der parlamentarischen Monarchie Luxemburg. Pro Kopf würde man in Luxemburg zur "Rettung" durch die "Luxemburger sehr viel mehr" bezahlen als die Deutschen, wobei Deutschland aber "absolut" gesehen mehr leiste. Anders als in Deutschland zerredet man die "Rettung" auch nicht, sondern es wird Redings Einschätzungen zufolge "konstruktiv mitgearbeitet", was man sich nun auch von den Deutschen wünsche.

  
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