(C) U.S. Air Force, 2006, Bild: Wikipedia (PD US GOV)

Kürzlich war eine weitere für Atomraketen zuständige Luftwaffen-Einheit der USA zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten durch eine Sicherheitsüberprüfung gefallen. Der US-Sender CNN berichtete, dass die auf dem Stützpunkt Malmstrom (AFB) im Bundesstaat Montana stationierte Einheit bei einer Inspektion "unbefriedigende Ergebnisse" erzielt habe, man sparte hier jedoch nähere Details aus, merkte aber "Fehler auf taktischer Ebene" an. Jene Einheit soll für etwa ein Drittel der insgesamt 450 Minuteman-III-Interkontinentalraketen der US-Streitkräfte verantwortlich sein, berichtete CNN.
In einer nachfolgenden Mitteilung durch die Luftwaffe der USA hatte man betont, dass jene Fehler "nicht mit der Steuerung und Kontrolle" der Atomwaffen im Zusammenhang stehen würden. Das Ergebnis in seiner Gesamtheit bezeichnete man aber dennoch als "unbefriedigend". Eine solch durchgeführte und beanstandete Überprüfung bedeute laut der Mitteilung nicht, dass dadurch die Sicherheit des nuklearen Arsenals der USA in Gefahr gewesen sei, so Generalleutnant "Jim Kowalski". Die Inspektionen wären angeblich so gestaltet worden, dass man diese nur schwer bestehen könne. Kowalski hatte auch angemerkt, dass ein Scheitern durch eine solche Prüfung nicht bedeuten würde, dass man nicht dazu in der Lage wäre, "eine Mission zu erfüllen".
Binnen drei Monaten war nun eine weitere Überprüfung anberaumt worden. Die benannte Einheit hat eine Stärke von über 3000 Mann. Im Mai laufenden Jahres verzeichnete eine andere Raketen-Einheit in North Dakota ähnlich schlechte Ergebnisse bei einer Prüfung, wobei 17 Offiziere damals ihre Zulassung für den Umgang mit Atomraketen verloren hatten, sie wurden zu einer Nachschulung geschickt.
Im Jahr 2007 wurde mit der Deaktivierung von 50 von insgesamt 500 stationierten Raketen auf der Malmstrom AFB begonnen. Zum 1. September 2012 meldeten die USA folgende Stationierungszahlen für ihre Minuteman III Flotte im Rahmen des New START Vertrages - 449 aktive Startsilos mit 449 Raketen (150 Malmstrom AFB, 150 Minot AFB, 149 F.E.Warren AFB) bzw. 57 nicht aktive Startanlagen und 263 nicht stationierte Raketen. Die USA planen die Weiterentwicklung LGM-30H Minuteman-IV. Sie soll aber frühestens im Jahr 2030 eingeführt werden.
Unterdessen hieß es Mitte August durch den stellvertretenden russischen Verteidigungsminister Anatoli Antonow, dass die Aufstellung von taktischen Atomwaffen in Nichtnuklearländern durch die USA den Rahmen des Atomwaffensperrvertrags sprengen würde. Atomwaffen in Nichtnuklearstaaten zu positionieren, "verstößt gegen [den] Artikel 1 und 2 des Atomwaffensperrvertrages", sagte Antonow laut Ria Nowosti. Dazu wurde er ebenfalls zitiert: "Wie nimmt sich das Konzept der gemeinsamen Anwendung von Atomwaffen in dieser Situation aus? Die Nato-Staaten lehnen es [diesen Ausführungen zufolge] ab, dieses Problem zu erörtern. Sie betrachten es als eine innere Angelegenheit der Allianz und glauben, damit keine Bestimmungen des Atomwaffensperrvertrages zu verletzen", wobei auch betont wurde, dass die in den Nato-Staaten in Europa stationierten taktischen Atomwaffen innerhalb kurzer Zeit an die Grenze Russlands transportiert werden und daher als "bedingt strategische Waffen gelten könnten".
Kürzlich hatte der US-amerikanische republikanische Senator Lindsey Graham die Einwohner des Bundesstaates South Carolina davor „gewarnt“, wonach es einen "Terroranschlag mit Atomwaffen" geben könnte – dies am selben Tag, als eine Quelle aus dem US-Militär enthüllt hätte, dass atomare Sprengköpfe von einem US-amerikanischen Luftwaffenstützpunkt in Texas nach South Carolina gebracht wurden, ohne dass dies in irgendeiner Weise schriftlich dokumentiert oder befohlen worden wäre.
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