(C) Richard Mortel, (symbolisch; kein Bezug), 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Der bekannte Violinist Andre Rieu gab der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung nun zu verstehen, die Deutschen bräuchten einen König. Seiner Meinung nach wäre eine Republik langweilig und auch unpersönlich. Ein König oder auch eine Königin "bringt doch was!", heißt es. Rieus Einschätzung zufolge hätten die Deutschen eine Sehnsucht nach einem Aristokraten. Sein beschränkter Fankreis (im Sinne der Anzahl von Personen) hätte ihm im April zu verstehen gegeben: "Wir wollen einen König". Wenn man wie im Königreich der Niederlande eine Königin, wie Beatrix, hätte, habe das "Volk eine richtige Mutter", führte Rieu weiter aus, der selbst in einem Schloss in seiner Geburtsstadt Maastricht lebt. Er bekennt sich ebenfalls als "absoluter Monarchist".
Da Rieu offenbar deutsche Medienberichte nicht intensiv verfolgt, hätte er sonst den ersten gescheiterten Vorstoß sicherlich wahrnehmen können, als im Frühjahr laufenden Jahres das nebulöse "Königreich Deutschland" und äußere Verwaltungsapparate durch deutsche „Spezialeinheiten“ gestürmt wurden. In der sog. Wittenberger Monarchie fanden Durchsuchungsaktionen statt, da etwa auch laut BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) in der selbsternannten Monarchie unerlaubt Versicherungen angeboten wurden. Wie bereits berichtet, nahmen damals im April über 100 Polizeibeamte und andere Bedienstete daran teil. Anbei mehr, inkl. dem bizarren Staatsgründungsvideo vom "Königreich Deutschland" (Wittenberger Monarchie - Oberhaupt P. Fitzek)
Deutschland: Polizei stürmt nebulöses Königreich
Eine Ebene höher ansetzen wollte der bekannte Eurovater Mundell vor wenigen Monaten. Dem Magazin "Capital" sagte er, der "Euro" benötige eine starke Führungspersönlichkeit. Mundell wolle, dass "Europa" einen König bekommt. Dazu wurde er in dem Magazin Capital folgendermaßen zitiert: "Europa braucht einen König. Auf jeden Fall bräuchte der Kontinent einen Finanzminister, der sich um den Euro kümmert. Aber noch besser wäre ein König, ein Symbol europäischer Autorität". Der Volkswirt aus Kanada, Robert Alexander Mundell, der in einem Schloss in Oberitalien lebt, hatte in 1999 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhalten. Er war auch bei der Weltbank und der EU-Kommission "aktiv" und ist Ehrendoktor der Finanzuniversität der Regierung der Russischen Föderation.
Gibt es eine Chance auf einen "neuen König" für Deutschland? Die von Rieu angeführte Königin der Niederlande Beatrix, also die älteste der vier Töchter von Königin Juliana und ihrem Ehemann Prinz Bernhard zur Lippe-Biesterfeld, scheint wohl in dieser Annahme noch recht harmonisch zu wirken. Personen wie Prinz Bernhard würde der größte Bevölkerungsanteil sicherlich aber nicht als König haben wollen, wohl auch gerade durch die Tätigkeiten bei der I.G. Farben (die etwa auch die I.G. Auschwitz betrieb).
Die I.G. Auschwitz, am 7. April 1941 in Kattowitz (ht. Hauptstadt der Woiwodschaft Schlesien in Polen) gegründet, sollte die größte chemische Fabrik Osteuropas und zugleich ein Baustein der Germanisierung der Region werden. Die Produktionsanlagen waren so geplant, dass sie nach ihrem Einsatz für die Kriegsproduktion in späteren Friedenszeiten den osteuropäischen Markt mit Kunststoffen versorgen sollten. Auf der riesigen Baustelle in Auschwitz kamen neben deutschen Fachkräften und Zwangsarbeitern aus ganz Europa immer mehr Häftlinge des KZ Ausschwitz zum Einsatz. 1942 erbaute I.G. Auschwitz das firmeneigene KZ Buna/Monowitz.
Der ehemalige SS-Offizier Prinz Bernhard von den Niederlanden hatte zusammen auch mit dem Nazi-Kollaborateur Prinz Philip (Duke of Edinburgh; der Prinzgemahl der britischen Königin Elisabeth II) dabei [geholfen], den World Wildlife Fund (WWF) zu gründen. Bernhard gründete nachfolgend auch den Club Bilderberg. Er diente als erster Präsident des WWF von 1962 bis 1976. Andere Figuren, wie bei der geförderten UNESCO, hatten sich ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert. Sir Julian Sorell Huxley, erster Generaldirektor der UNESCO, verlautbarte unter anderem:
"Obwohl es absolut wahr ist, dass jedwede radikale Eugenik-Politik für viele Jahre politisch und psychologisch unmöglich sein wird, so wird es wichtig sein für die UNESCO, dafür zu sorgen, dass das Eugenik-Problem mit der größten Behutsamkeit untersucht wird und dass die Öffentlichkeit über die Probleme informiert wird, damit das, was jetzt noch undenkbar ist, zumindest wieder denkbar wird".
Wo nun gleich das Thema Eugenik angeschnitten wurde, wobei der Begriff nach dem Zweiten Weltkrieg eher unpopulär geworden war und Huxley die Bewegung in "Transhumanismus" umtaufte, um den alten Mumpitz in neuen Kleidern unters Volk zu bringen, gehen wir auf einige weitere Punkte ein. Man wollte hinter dem neuen Begriff Transhumanismus die Überzeugungen der Eugenik verstecken, sie also eher salonfähiger erscheinen lassen - auch durch "Fortschritt der menschlichen Rasse durch wissenschaftliche Prozesse".
Dies lässt sich natürlich fast endlos weiter fortführen,
wobei der Text im Endeffekt stark zensiert werden müsste,
und auch eher nicht mehr unter EU-gerechten Jugendschutz fallen würde.
Fazit @DE: Lasst lieber die Finger von den Aristokraten!
