(C) inconvergent, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Forscher aus Frankreich hatten kürzlich in einer Untersuchung mit Mäusen neue Hinweise feststellen können, dass Kaffeekonsum (bz. "Koffein") in der Zeit der Schwangerschaft dem Nachwuchs schaden könnte. Die Wissenschaftler des staatlichen Forschungsinstituts Inserm (Institut national de la sante et de la recherche medicale) hatten schwangeren und zudem später stillenden Mäusen "Koffein" in ihr Trinkwasser hinzugegeben und simulierten somit den Konsum von Kaffee bei den Tieren.
Den Ergebnissen der Studie zufolge zeigte sich, dass Koffein die Gehirnentwicklung des Nachwuchses beeinflusste, wobei der Nachwuchs der Mäuse nach der Geburt ein höheres Risiko aufwies, von epileptischen Anfällen betroffen zu sein und auch als ausgewachsene Tiere Schwierigkeiten mit dem "Gedächtnis für Räume" zeigten. Man merkte zu den Forschungsergebnissen an, dass diese nicht einfach auf den Menschen übertragen werden können, da es entsprechend Unterschiede bei der Entwicklung und dem Heranwachsen zwischen Menschen und Mäusen gibt.
Jedoch seien die Ergebnisse der Untersuchung ein erster grundsätzlicher Beweis dafür, dass es eine mögliche Schädlichkeit bei Kaffeekonsum während der Schwangerschaft und der Zeit des Stillens geben könnte. Durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt man nach letztem Stand der Forschungen, dass schwangere Frauen nicht mehr als zwei normale Tassen Kaffee am Tag trinken sollten.
Die Forscher des staatlichen Forschungsinstituts Inserm (Institut national de la sante et de la recherche medicale) in Frankreich hatten den Mäusen Koffein in einer Menge verabreicht, die beim Menschen zwei oder drei Tassen Kaffee entspricht. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Science Translational Medicine" veröffentlicht. Darin heißt es ebenfalls, dass das Koffein bei den sich entwickelnden Föten der Mäuse die Wanderung bestimmter Neuronen in einen Gehirnbereich, der für das Gedächtnis zuständig ist, behinderte.
Koffein (auch: Coffein; ein Alkaloid aus der Stoffgruppe der Xanthine) kommt dabei nicht nur im Kaffee (ein schwarzes, psychotropes, koffeinhaltiges Heißgetränk) selbst, sondern auch in Tee oder etwa Cola-Getränken vor. Das angeführte Institut "Inserm" steht dabei unter der Verantwortung des Ministere de la Sante (franz. Gesundheitsministerium) und des Ministere de la Recherche (franz. Forschungsministerium).
Im Jahr 2008 berichtete man laut Medienberichten, bezogen auf eine Studie von US-Wissenschaftlern (Forschungszentrum Kaiser Permanente in Oakland; USA), dass der Genuss von zu viel Koffein bei Schwangeren das Risiko einer Fehlgeburt erheblich steigern kann. Demnach würde laut jenen Forschungsergebnissen bereits eine Menge von 200 Milligramm Koffein täglich ausreichend sein, um die Gefahr zu verdoppeln eine Fehlgeburt zu erleiden. Die Menge des Koffeins entspricht etwa zwei normalen Tassen Kaffee. Als Empfehlung gab man ab, dass Schwangere in den ersten fünf Monaten möglichst auf den Kaffeegenuss (o.a. Tee u.a. koffeinhaltige Getränke) verzichten sollten, entsprechend natürlich auch auf - möglichst nicht begrenzt auf fünf Monate - andere schädliche Dinge wie Zigaretten, Alkohol oder ähnlich einwirkende Dinge.
Schon zuvor hatte man in anderen Untersuchungen aufzeigen können, dass Koffein in der Schwangerschaft das ungeborene Kind gefährden kann. Allerdings war zuvor die potenziell gefährliche Menge mit etwa 300 Milligramm täglich angegeben worden. Die Forscher des Oaklander Instituts hatten in den Jahren 1996 bis 1998 mehr als 1000 Frauen beobachtet, welche durch die gesamte Schwangerschaft hindurch weiter Koffein konsumierten.
