RUS: Warnung vor Zerstörung von Neutronenreaktor in Syrien


(C) Sakucae, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Russischen Medien zufolge, hatte der Sprecher des russischen Außenministeriums, Alexander Lukaschewitsch, vor einer Zerstörung eines Kleinreaktors bei Damaskus gewarnt, was katastrophale Folgen haben könnte. Dieser Ansicht nach würde eine militärische Einmischung westlicher Länder in Syrien die nukleare Sicherheit in der Region "ernsthaft bedrohen". Bei der Agentur Ria Nowosti hatte man eine "absichtliche oder zufällige" Zerstörung eines Mini-Neutronenreaktors im Raum von Damaskus angeführt. Ebenfalls würde es diesen Darstellungen zufolge kaum möglich sein, eine Unversehrtheit des in diesem Objekt gelagerten Spaltmaterials zu garantieren.

In Syrien aktive Strukturen könnte möglicherweise der Weg zu nuklearen Technologien geebnet werden, schreibt man. Die Person Alexander Uwarow wird zitiert, demnach ein russischer Atomexperte, wonach ein Schlag gegen das syrische Atomzentrum "unweigerlich einen zeitweiligen Verlust der Kontrolle über die Sicherheit seiner Objekte zur Folge haben" wird, womit entsprechende Strukturen "in den Besitz nuklearer Technologien gelangen" könnten. Es gehe bei dem Neutronenreaktor um jenen von Dar al-Hajar bei Damaskus. Der Meiler soll durch Uran-Aluminium-Brennstoff betrieben werden, heißt es.

Im Februar laufenden Jahres gab es Meldungen, wonach "Oppositionskämpfer" in Syrien ein militärisches Sperrgebiet eingenommen hätten, wo die syrische Regierung um Assad mit Hilfe von Nordkorea angeblich einen Atomreaktor bauen wollte. Die Sender " Al-Dschasira" (arabischer Nachrichtensender mit Sitz in Doha, Katar) und " al-Arabiya" (ein arabischsprachiger Nachrichtensender aus Dubai Media City in den Vereinigten Arabischen Emiraten) hatten nachfolgend berichtet, es würde sich nur um einen "gewöhnlichen Militärstützpunkt" handeln. In dieser Sache ging es medial demnach um die Anlage in Dair Alzour (Al Kibar), welche schon in 2007 für Schlagzeilen sorgte, nachdem Israel diese bombardiert haben soll.

Jene Anlage lag demnach etwa 150 Kilometer von der irakischen Grenze entfernt. Israelische Stellen hatten sich damals eher in Schweigen gehüllt, Experten in Medienberichten vermuteten, dass Israel den damals im Bau befindlichen Uran-Graphit-Reaktor zerstörte. Wenige Monate später hatte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigt, dass Syrien in Dair Alzour (al-Kibar-Reaktor) ein Atomforschungszentrum betrieben hatte. Durch russische Fachpersonen hatte man damals eingeschätzt, dass terroristische Strukturen eher nicht dazu in der Lage sein werden, aus „dem Nuklearmaterial“ eine Atombombe zu bauen.

Bild Info

Die Anlage (al-Kibar-Reaktor) befand sich etwa elf Kilometer nördlich der Kleinstadt At Tibni (eine Kleinstadt im Gouvernement Deir ez-Zor in Syrien). Der Reaktor soll möglicherweise baugleich mit dem Reaktor der Kerntechnischen Anlage Nyongbyon (stellt den vermutlich größten Teil der kerntechnischen Anlagen der Demokratischen Volksrepublik Korea) gewesen sein. Der Reaktor wurde (soll) laut Medienberichten damals am 6. September 2007 kurz nach Mitternacht bei einem israelischen Luftangriff (Operation Orchard) zerstört worden sein. Die Regierungen von Israel und den USA hatten den Angriff mit der Behauptung gerechtfertigt, es habe sich bei dem Bauwerk um eine kerntechnische Anlage zur militärischen Nutzung gehandelt - Ziel sei die Erzeugung von Plutonium gewesen, wie damals Dana Perino (unter der Regierung von Präsident George W. Bush), die Sprecherin des Weißen Hauses, mitteilte.

Dies wurde von der syrischen Regierung jedoch energisch bestritten. Reste der Anlage wurden nachfolgend beseitigt. Der Botschafter aus Syrien in den USA, Imad Mustafa, hatte damals dementiert, wonach es eine Kooperation mit Nordkorea auf syrischem Boden gab. Durch die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) legte man Anfang des Jahres 2009 einen Bericht vor, wonach man in Überresten der Anlage Spuren von Uran gefunden hätte, welches jedoch diesen Darstellungen zufolge "mit hoher Wahrscheinlichkeit" nicht von israelischen Raketen stamme.

Im April des Jahres 2011 hatten auf der anderen Seite wiederrum russische Medien gemeldet, dass jenes von der israelischen Luftwaffe zerstörte Geheimobjekt Dayr az Zawr (al-Kibar-Reaktor) in Syrien ein in Bau befindlicher Atomreaktor gewesen war, was aus dem damals jüngsten Bericht des Generaldirektors der Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO), Yukiya Amano, hervorgegangen sein soll, wie auch die Nachrichtenagentur AP berichtete. Das sei die erste Erklärung eines IAEO-Chefs überhaupt, wonach Syrien heimlich ein Atomobjekt gebaut hätte, so AP (Associated Press mit Hauptsitz in New York City) damals. In allen bisherigen IAEO-Berichten wurde zuvor nur darauf hingewiesen, dass das beim israelischen Bombenangriff zerstörte Objekt in Syrien ein Kernreaktor hätte sein können.

Auch interessant:

The China Threat, Bill Gertz; Regnery, Washington, D.C.

Saudi Arabia: Racist Society, Terrorism Exporter, Nuclear Weapons Capable

New Bletchley Park and Ethics of Cyber Warfare

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte