Bericht: Auffälligkeiten bei Meldungen der Krankenkassen


(C) PNNL, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

In Deutschland würde einem Medienbericht zufolge fast jede zweite Krankenkasse im Verdacht stehen, nicht korrekt die Krankheiten der Versicherten zu melden, was demnach aus einem Schreiben des Bundesversicherungsamtes an den Spitzenverband der Krankenkassen hervorgehen soll. Die Rheinische Post schreibt, dass bei 59 von 134 Krankenkassen Auffälligkeiten gesehen wurden, man forderte diese zu einer Erklärung auf.

Es müsse etwa plausibel gemacht werden, aus welchem Grund in einem Jahr die Zahl der Herzinfarkte um mehr als 280 Prozent gestiegen war, wobei sie durchschnittlich bei allen Kassen um weniger als ein Prozent angestiegen war. Eine andere Krankenkasse hätte bei den Versicherten eine Zunahme von Hautgeschwüren um mehr als 30 Prozent verzeichnet, im gesamten deutschen Kassensystem gab es hier aber nur einen Anstieg von 1,5 Prozent bei diesem Krankheitsbild.

Den betroffenen Kassen könnten nun auch finanzielle Sanktionen drohen. Würde es diesen nicht gelingen, die teils massiven Abweichungen vom Durchschnitt der Krankheitsbilder zu erklären, könne dem Bericht zufolge das Bundesversicherungsamt (BVA - Hauptsitz in Bonn) den Kassen die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds kürzen. Als Hintergrund gilt dabei, dass die Kassen in Deutschland für Patienten mit bestimmten Krankheiten mehr Gelder erhalten. In dem angeführten Schreiben soll es heißen: "Die Mehrzahl der Auffälligkeiten treten bei BKKen auf, unter den auffälligen Kassen sind aber ebenfalls eine IKK, eine AOK und eine Ersatzkasse".

Durch das BVA hatte man laut DPA-Meldung angemerkt: "Bei den Auffälligkeitsprüfungen geht es um die Feststellung statistischer Auffälligkeiten", wobei kein konkreter Manipulationsverdacht (statistische Auffälligkeiten) bestehen würde. Auch durch das deutsche Bundesministerium für Gesundheit (Sitz: Bonn; Leitung: Daniel Bahr) verwies man laut AFP-Meldung darauf, es gebe keinen konkreten Manipulationsverdacht gegen Krankenkassen. Die Zahl der auffälligen Kassen sei demnach nicht ungewöhnlich.

  
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