Bundesbank Dombret: Kritik an mangelnden Reformen


(C) Masterot1312, zeigt: Dombret, 2011, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Fünf Jahre nach der Pleite der US-amerikanischen Investmentbank mit Hauptsitz in New York, Lehman Brothers Inc., sei das weltweite Finanzsystem noch immer sehr gefährdet, heißt es laut dem Bundesbank-Vorstand und Schatzmeister der Atlantikbrücke, Andreas Dombret (deutsch-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler und Bankmanager). Gegenüber "Spiegel" sagte er: "Wir wären gegen eine Kettenreaktion kaum besser geschützt als vor fünf Jahren", auch werden viele Reformen zu langsam umgesetzt, heißt es durch Dombret, der auch von 2005-2009 in führender Rolle bei der Bank of America tätig war.

Ihm schiene es so, als ob man in der Politik vergessen hätte, wie tief Lehman Brothers und die nachfolgenden Verwerfungen das Vertrauen in die "Marktwirtschaft" erschüttert hätten, so der Bundesbank-Vorstand Dombret gegenüber "Spiegel", der zudem in der Zentrale der Deutschen Bank, bei JP Morgan oder auch als Co-Sprecher der Geschäftsleitung und Partner bei Rothschild tätig war.

Weiterhin konnte durch Christoph Kaserer, einem italienisch-deutschen Betriebswirtschaftler und Finanzexperten der Technischen Universität München (TUM), vernommen werden, dass der "Domino-Effekt einer großen Banken-Pleite" heute zwar langsamer ablaufen würde, aber die daraus erwachsenden Folgen noch immer so gravierend wären, dass der Staat ein Kreditinstitut, wie etwa die Commerzbank, wieder retten müsste. Dem Ökonomen Kaserer zufolge würden sich zahlreiche Banken in der Euro-Zone noch immer schwer damit tun, sich ohne die Hilfe der Europäischen Zentralbank zu refinanzieren.

Anfang des Jahres hatte das deutsche Magazin "FOCUS" zur Thematik "Preise für Immobilien" berichtet, dass diese im laufenden Jahr weiter steigen werden, wie auch Mieten. Man hatte 74 von 78 Städten unter die Lupe genommen. FOCUS bezog sich auf Berechnungen des Internetportals "Immobilienscout 24". Dort wo die Kaufpreise steigen, klettern ebenfalls die Mieten, schrieb man. Der Vize-Chef des Immobilienverbandes, Jürgen Michael Schick, ging im Januar 2013 davon aus, dass sich die Rekordnachfrage vom vergangenen Jahr auch in 2013 fortsetzen wird.

Durch die "Wirtschaftswoche" berichtete man unter Berufung auf Berechnungen der Deutschen Bundesbank, im vergangenen Jahr wären die Immobilienpreise in 125 Städten Deutschlands um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. In sieben deutschen Großstädten stiegen die Preise demnach sogar um 7,1 Prozent. Das Deutsche Bank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret sah gleichwohl keinen Anlass zur Sorge, um die Preisstabilität. "Panikmache ist nicht gerechtfertigt", sagte er der "Wirtschaftswoche". Von einer Immobilienblase könne nicht gesprochen werden, da die Immobilien "unverändert solide finanziert" sind.

  
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