Hypo Alpe Adria

Beim österreichischen staatlichen Hypo Alpe Adria Bankkonzern hätte sich Medienberichten zufolge die Situation weiter verschlechtert. Demnach machte man im ersten Halbjahr laufenden Jahres einen Verlust von 859,8 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte man noch einen Gewinn von 3,4 Millionen Euro einfahren können. Der Staat von Österreich hatte, um die Hypo Alpe Adria über Wasser zu halten, einen Zuschuss von 700 Millionen Euro zugesagt, wobei die Gelder in den kommenden Monaten fließen sollen.
Durch die EU wurde die staatliche Hilfe wohl aber noch nicht genehmigt. Unter Berufung auf Aufsichtsratskreise heißt es, dass die Entscheidung der EU-Wettbewerbskommission noch diese Woche fallen könnte. Als Grund für das negative Ergebnis nennt man den "signifikanten Anstieg der Kreditrisikovorsorgen" auf 623 Millionen Euro. Weiterhin sitzt man auf faul gewordenen Krediten in Milliardenhöhe. Auch Sondereffekte wie bspw. durch Probleme in Italien kommen hinzu, dort soll es zu "groben Unregelmäßigkeiten" bei den Zinsverrechnungen an Kunden gekommen sein.
Im vergangenen Monat Juli 2013 musste man für die Töchter in Italien um die 150 Millionen Euro zuschießen. Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) deutete an, dass die Sanierung der Hypo bis zu sieben Milliarden Euro kosten könnte. Inklusive der 700 Millionen Euro steckte Österreich bislang knapp drei Milliarden Euro in das schwarze Loch. Man hatte schon im Juli laufenden Jahres eine negative Bilanz angekündigt. Die Risikovorsorge lag bei 623 Millionen Euro, also etwa 500 Millionen Euro über dem Wert des Vorjahreszeitraums.
Hierfür machte man unter anderem auch die Folgen von EU-Auflagen zum Abbau von Geschäften verantwortlich oder die Konjunkturschwäche in wichtigen Märkten. Von der ehemaligen Mutter BayernLB erhofft man sich eine recht hohe Summe an Geld. Kürzlich reichte man Klage auf Rückzahlung von rund 710 Millionen Euro beim Landgericht von München ein. In der Streitsache geht es um die Rückzahlung von Milliardensummen, welche die deutsche BayernLB der Hypo Group Alpe Adria (HGAA) überwies, als sie noch ihr gehörte.
Die Tilgung wurde nachfolgend durch die österreichische Bank eingestellt, da es sich ihrer Auffassung nach nicht um Kredite, sondern um Eigenkapital handelte, welches man nicht zurückzahlen müsse. In der angemerkten Klage fordert man erst einmal die 710 Millionen Euro, von insgesamt 2,3 Milliarden Euro, zurück, die schon als Tilgungs- bzw. Zinszahlungen geflossen waren. Im Dezember letzten Jahres hatte auf der anderen Seite die deutsche BayernLB beim Landgericht von München Klage auf vollständige Rückzahlung von etwa 4,6 Milliarden Euro eingereicht.
