Grüne: Fußballer sollen mehr Steuern abdrücken


Bündnis 90/Die Grünen

In Deutschland hatte kürzlich die Finanzministerin des Bundeslandes Schleswig-Holstein, Monika Heinold (Bündnis 90/Die Grünen), gegenüber Handelsblatt in der Onlineausgabe gefordert, dass man auch entsprechend bezahlte Fußballer in Deutschland stärker bei der Besteuerung in Anspruch nehmen sollte. Demnach bräuchte man keine Gehaltsdeckel für einzelne Branchen, sondern höhere Steuern für Gehaltsmillionäre.

Etwa Ribery, der beim FCB (Bayern) zehn Millionen Euro jährlich erhält, würde eine Anhebung des Spitzensteuersatzes von 42 auf 49 Prozent mit Sicherheit nicht wehtun, heißt es. Hierbei scheint die Finanzministerin offenbar gewisse Personengruppen - in diesem Fall wohl die "reichen Fußballer" - ins Visier zu nehmen. Laut Handelsblatt führte Heinold von den Grünen, die auch eine Fachschule für Erzieher besuchte, nebulös an, dass man gerade mit einem Ferrari schlecht auf "Schlaglochpisten" fahren könnte.

Mit höheren Steuern für Gehaltsmillionäre, wie für entsprechende Fußballer - meist in der ersten Liga - könnte man den Sanierungsstau der deutschen Infrastruktur auflösen. Dem Handelsblatt sagte sie: "Ohne ausreichende Steuereinnahmen wird sich aber der Sanierungsstau unserer Infrastruktur nicht auflösen lassen". Heinold selbst hatte hier auch auf vorangegangene Äußerungen des Direktors des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), Klaus F. Zimmermann, reagiert.

Kein Bezug: Laut FOCUS (Bericht vom 14.02.2006) hatte der Direktor für Arbeitsmarktpolitik Hilmar Schneider vom Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA), das etwa auch "Forschungen" für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) oder die elitäre Bertelsmann-Stiftung betreibt, damals auf einer Tagung den Vorschlag einer "Arbeitslosen-Auktion" gemacht, bei der Unternehmen "Arbeitskraft" ersteigern könnten.

Klaus F. Zimmermann, der laut Wikipedia auch seit 2006 Honorarprofessor an der Chinesischen Volksuniversität in Peking ist, regte wegen "wachsender wirtschaftlicher Diskrepanz" bei "reicheren und ärmeren" Fußball-Clubs eine Neuregelung für Spitzengehälter im Fußball an - es wurde auch eine Deckelung des Gehalts ins Gespräch gebracht.

Auf der anderen Seite hatte der FDP-Finanzpolitiker Volker Wissing (Seit 2011 Landesvorsitzender der FDP von Rheinland-Pfalz) bezweifelt, ob die Einführung von gedeckelten Löhnen auch tatsächlich zu mehr Fairness und Wettbewerbsgleichheit in der Bundesliga führen wird. Dieser sagte zur Thematik dem Handelsblatt: "Gerade das Bemühen der Vereine um die besten Spieler sorgt dafür, dass die Bundesliga spannend bleibt und auch auf internationaler Ebene konkurrenzfähig ist [...] Gleichmacherei macht den Sport nicht spannender, sondern eher eintöniger".

  
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