FR: Mehr Arbeitslose - Regierung: Ermutigung


(C) Margnac, 2005, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Der Arbeitsminister von Frankreich im Kabinett von Premierminister Jean-Marc Ayrault, Michel Sapin (PS), fasst die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen als "Bestätigung" der gefahrenen Politik auf. Es würde aber noch nicht die anvisierte "Umkehr" bei der "Arbeitslosenkurve" geben. Doch eine Verlangsamung beim Anstieg der Arbeitslosigkeit sei schon zu verzeichnen, verlautbarte er gegenüber dem Sender BFMTV-RMC.

Somit würde nun alles in die richtige Richtung gehen. Die neusten Zahlen hatte zuvor auch schon der französische Premierminister Jean-Marc Ayrault selbst als "Ermutigung" angesehen. Im Juli laufenden Jahres hatte sich die Zahl der Arbeitslosen weiter erhöht, um 0,2 Prozent (6300 Personen laut offizieller Statistik) gegenüber dem Vormonat Juni 2013 - teilte das Arbeitsministerium von Frankreich mit. Trotz des diesmal niedrigeren Anstiegs wurde ein neuer Rekord bei den Arbeitslosen verzeichnet, mit rund 3,28 Millionen Personen.

Da die Arbeitslosigkeit in den vergangenen Monaten immer weiter gestiegen war, fiel der Juli-Anstieg recht niedrig aus. Bei den unter 25-Jährigen habe man laut Arbeitsministerium einen Rückgang in Folge bei den Arbeitslosenzahlen feststellen können, im Juli von 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat Juni. Auf der anderen Seite war jedoch die Zahl der Arbeitslosen im Alter von über 50 weiter gestiegen, um 0,6 Prozent. Durch das franz. Statistikamt Insee, welches eine andere Berechnungsgrundlage als das Arbeitsministerium nutzt, erwartet man einen Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 10,7 Prozent bis Ende des Jahres gegenüber derzeit 10,4 Prozent.

Durch die Regierung selbst hatte man zu verstehen gegeben, dass man die Arbeitslosenkurve bis Ende laufenden Jahres "umkehren" wolle, was verschiedene Beobachter aber wegen der Wachstumsschwäche für kaum erreichbar hielten. Ende Juni waren (rund) 3,28 Millionen Menschen ohne Arbeit gemeldet. Damit rund 14.900 mehr als im Vormonat. Noch deutlicher stieg im Juni die Anzahl der “gemeldeten” Arbeitslosen im Vergleich zum Juni des Vorjahres, nämlich um 11,2 Prozent.

Unterdessen hieß es laut Medienberichten, dass die Rentenreform trotz der Abstimmungen mit den Sozialpartnern der französischen Regierung bei den Arbeitgebern und den meisten Gewerkschaften im Land auf Ablehnung gestoßen sei. Der Chef der Gewerkschaft CGT (Confédération générale du travail), Thierry Lepaon, drohte der Regierung mit einem "dauerhaften Kräftemessen". Dies dann, wenn die Forderungen der Arbeitnehmer u.a. zur Rente nicht gehört werden sollten. Im Vorfeld hatte schon der Arbeitgeberverband Medef (Mouvement des entreprises de France) die Reform als "nicht akzeptabel " bezeichnet.

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte