Bericht: USA bieten Deutschland Drohnen an - die bewaffnet werden können


(C) US GOV; AIR FORCE, Brian Ferguson, 2007, Bild: Wikipedia (PD; US GOV)

In Deutschland soll die Bundeswehr (Streitkräfte der Bundesrepublik) bewaffnete Drohnen erhalten und sei diesem Schritt nun ein Stück näher gerückt, wie die "Süddeutsche Zeitung" zur Thematik berichtet. Demnach soll die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika offiziell angeboten haben, vier derartige Drohnen des Typs MQ-9A Predator B zusammen mit den passenden Bodenstationen zu liefern, was aus einer entsprechenden Antwort des deutschen Bundesministeriums der Verteidigung auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion "Die Linke" hervorgehen soll.

Durch die USA hätte man dem Bericht zufolge die Lieferung von unbewaffneten Drohnen angeboten, die jedoch so umgerüstet werden könnten, dass sie Waffen tragen/abfeuern. Das Militär der Vereinigten Staaten setzt dabei die bewaffnete Variante unter dem durchaus passenden Namen Reaper (deutsch: "Sensenmann") ein. Wie die Süddeutsche Zeitung zur Thematik weiter berichtet, soll eine der vier Drohnen als sogenanntes "Systemintegrationslabor" benutzt werden. Der Letter of Offer and Acceptance (LOA) sei bereits am 13. Juni laufenden Jahres (2013) übermittelt worden.

Der Zeitung zufolge heißt es weiter, bezgl. der Lieferung von Drohnen, dass man durch die deutsche Seite in der Anfrage nur nach unbewaffneten fragte. Für eine Umrüstung sei nicht nur die Bewaffnung an sich notwendig, sondern ebenfalls ein "Waffenrechner", der in eine jeweilige Drohnen eingebaut werden müsste - wofür möglicherweise eine neue Anfrage an die US-Regierung gestellt werden könnte. Der deutsche Bundesminister der Verteidigung, Karl Ernst Thomas de Maizière (CDU), hatte sich schon seit geraumer Zeit mehrmals für die Beschaffung von Kampfdrohnen ausgesprochen - die Entscheidung aber in die kommende Legislaturperiode verschoben.

Neben dem angesprochenen Modell sei dem Bericht der Süddeutschen nach auch die israelische Drohne Heron TP im Gespräch. In dem Schreiben des deutschen Ministeriums soll es heißen, dass das US-Angebot "noch nicht abschließend bewertbar" wäre - was auch für die "zulassungsrelevanten" Aspekte gelte. Die Zulassungsfrage war dabei zuletzt verstärkt in das Blickfeld gerückt, seit die Beschaffung der Drohne Euro Hawk (für Aufklärung) daran gescheitert war. Die Euro Hawk gehört dabei zu der Klasse der Hale-Drohnen (High Altitude Long Endurance; "große Höhe" u. "lange Ausdauer"), während sich die Modelle Predator („Raubtier“) bzw. Reaper („Sensenmann“) und Heron in mittleren Höhen bewegen und zur Klasse "MALE" (Medium Altitude Long Endurance; "mittlere Höhe" u. "lange Ausdauer") gehören.

Aus dem zitierten Schreiben heißt es laut der Zeitung, dass die Bindefrist des Angebotes bis Ende September laufenden Jahres geht, man will jedoch versuchen, diese bis auf Ende des Jahres zu verlängern. Gegenüber der Zeitung hatte Andrej Hunko von "Die Linke" ausgeführt: "Hinter den Kulissen treibt die Bundeswehr die Beschaffung von Drohnen der Male-Klasse voran", wobei die in Frage kommenden Modelle "mit Überwachungstechnik ebenso wie mit tödlichen Waffen ausgerüstet werden" könnten - womit gleichzeitig die Ankündigung des Bundesverteidigungsministers de Maiziere, die Entscheidung erst dem nächsten Bundestag vorzulegen, "ad absurdum" geführt werde.

  
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